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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst
Autoren: Mary Jo Putney
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Säbel zerbarst. Während die beiden Männer rangen, gab es einen schrecklichen Augenblick, in dem es so aussah, als würden beide in den Abgrund stürzen. Dann wurde Haldoran plötzlich in die Tiefe geschleudert, überschlug sich in der Luft, bis er drunten auf die gnadenlosen, wellenumspülten Felsen schlug.
    Es gab einen Augenblick absoluter Stille, in dem das einzige Geräusch das des ewigen Windes und der kreischenden Möwen war. Dann richtete Amy sich auf und warf. Ihr Stein flog schnell und genau, und traf die Wange von Doyle, der gerade schießen wollte. Der Mann schrie auf, und sein Gewehr zuckte, und die Kugel wirbelte Erde nur einen Meter von Michael entfernt auf.
    Catherine schleuderte ihren Stein. Er hüpfte einmal, traf dann das Knie eines anderen Trolls, der seine Waffe auf Michael richtete. Obwohl die Wucht nicht groß war, genügte das, um zu verhindern, daß der Halunke traf. Michael duckte sich und begann mühsam, nach Great Skoal zurückzukriechen. Er hielt sich tief, um den Geschossen auszuweichen.
    Catherine hörte plötzlich die donnernden Räder eines schnell fahrenden Gefährts hinter sich. Wer, zum Himmel, sollte um diese Stunde und mit solcher Geschwindigkeit nach Little Skoal kommen? Sie warf einen Blick über die Schulter und sah einen Wagen, besetzt mit einem halben Dutzend Männer, der auf den Neck zujagte. Dann schaute sie wieder zurück und sah, daß Michael in Sicherheit war.

    Das Steinbombardement hatte die drei Männer so verwundert und verwirrt, daß sie keine Gefahr mehr darstellten. Doyle hingegen, der abgebrühter und entschlossener war, hatte sich hinter einem großen Felsen zu Boden fallen lassen. Das einzige, was Catherine von ihrer Warte aus sehen konnte, war der Lauf seines Gewehres, der jetzt auf Michael geschwenkt wurde. Gütiger Gott! Nachdem Michael so vieles überlebt hatte, konnte er jetzt doch nicht getötet werden. Es durfte nicht sein.
    Der Wagen hielt, und ein Schuß dröhnte. Das Echo rollte über die Hügel. Doyles Gewehr zuckte.
    Dann rollte sein Körper hinter dem Felsen hervor.
    Blut quoll aus seinem Schädel.
    Eine tiefe Stimme rief: »Wenn ihr anderen den Sonnenaufgang noch erleben wollt, werft eure Waffen weg!«
    Catherine, die fast außer sich vor Entsetzen war, blickte auf und sah Davin Penrose auf dem Wagen stehen. Eine Rauchwolke kräuselte sich aus dem Gewehr in seinen Händen. Sie hatte nicht gewußt, wie gebieterisch der Konstabler sein konnte. Wie sehr er ihrem gemeinsamen Großvater ähnlich war.
    »Gott sei Dank«, flüsterte sie. »Oh, danke, Gott.«
    Zitternd stand sie auf und verließ das Gebüsch, Amy an ihrer Seite. »Michael?«
    Er rappelte sich torkelnd auf und ging die letzten Schritte vom Neck nach Great Skoal. Obwohl er durchnäßt, verdreckt und unrasiert war, bot er den schönsten Anblick, den sie sich vorstellen konnte. Sie umarmte ihn, Tränen der Erleichterung in ihren Augen. Er lebte. Lebte.

    »Wir haben’s geschafft.« Er erwiderte ihre Umarmung für einen Augenblick und ließ sie dann los. »Wir haben uns Napoleon auf Skoal gestellt und gesiegt.«
    »Nicht wir. Du.« Sie warf den Kopf zurück. Es gab so vieles, was sie sagen wollte, daß sie nicht wußte, wo sie anfangen sollte.
    Der Augenblick zum Sprechen endete, als ihre Retter nahten. Die meisten gingen, um Haldorans Männer gefangenzunehmen, aber Davin und ein anderer Mann kamen zu den Flüchtlingen. Dieser zweite Mann, ein großer, modisch gekleideter Fremder, sagte: »Was ist mit deinem Arm passiert, Michael?«
    Michael schaute amüsiert auf seinen tiefrot durchtränkten Ärmel. »Haldoran schnitt tiefer als ich dachte, als er meine Jacke durchschlug. Seine Klinge war so scharf, daß ich es nicht bemerkt habe.« Er runzelte die Stirn. »Was, zum Teufel, machst du hier, Stephen?«
    Stephen. Catherine musterte ihn interessiert.
    Dem Namen nach und mit diesem Gesicht mußte er Michaels Bruder sein.
    Der Herzog sagte: »Deine ziemlich rätselhafte Nachricht veranlaßte mich nachzuschauen, was hier vorgeht.« Er schaute unbehaglich auf den blutigen Ärmel. »Solltest du dafür nicht etwas tun?«
    »Wenn Sie mir Ihre Krawatte geben, werde ich die Wunde bandagieren«, sagte Catherine zu dem Herzog.
    Wortlos entknotete er das weiße Leinenstück, nahm es ab und reichte es ihr. Vielleicht zum tausendsten Male, so schien es ihr, begann sie, Michael zu verbinden.
    Er lächelte müde. »Stephen, erlaube mir, dir Catherine und Amy Melbourne vorzustellen.
    Außergewöhnliche
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