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Weg der Träume

Weg der Träume

Titel: Weg der Träume
Autoren: Nicholas Sparks
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kein Begriff waren, so als seien alle und jeder miteinander verbunden. In der Regel fand sie das nett, manchmal ging es ihr jedoch auch gehörig auf die Nerven.
    Ihre Eltern waren hierher gezogen, als ihr Vater Verwaltungschef des Bezirkskrankenhauses wurde. Seit Sarahs Scheidung rechtskräftig war, hatten ihre Eltern auf sie eingeredet, doch auch nach New Bern zu kommen. In Anbetracht des Naturells ihrer Mutter hatte Sarah sich ein Jahr lang gesträubt. Nicht, dass Sarah ihre Mutter nicht liebte sie war bloß manchmal so… anstrengend, ein besseres Wort fiel ihr dazu nicht ein. Um des lieben Friedens willen hatte sie jedoch schließlich nachgegeben und bislang ihre Entscheidung - Gott sei Dank - nicht bereut. Es war genau das, was sie im Moment brauchte. Doch so cha rmant das Städtchen auch wirkte, so wenig konnte Sarah sich doch vorstellen, ihr ganzes weiteres Leben hier zu verbringen.
    New Bern, hatte sie fast sofort erfahren müssen, war keine Stadt für Singles. Es gab nicht viele Möglichkeiten, Leute zu treffen, und Sarahs Altersgenossen waren verheiratet und hatten Kinder. Wie in vielen Südstaatenstädtchen bestimmten gesellschaftliche Regeln das Alltagsleben. Umgeben von verheirateten Paaren, war es deshalb für eine alleinstehende Frau schwierig, sich zu integrieren. Besonders, wenn sie geschieden und neu zugezogen war.
    New Bern war jedoch ein Paradies für Familien mit Kindern, und manchmal, wenn Sarah unterwegs war, stellte sie sich vor, wie es wäre, wenn sich ihr Leben anders entwickelt hätte. Als junges Mädchen war sie immer davon ausgegangen, dass sie später einmal genauso leben würde, wie sie es sich schon immer wünschte: verheiratet, mit Kindern, einem Haus in einer Gegend, in der sich die Familien freitagabends nach der Arbeit im Garten trafen. Aber es war ganz anders gekommen. Wie so oft im Leben.
    Eine Zeit lang hatte sie allerdings geglaubt, dass ihr Wunsch in Erfüllung gehen könnte, vor allem, nachdem sie Michael kennen gelernt hatte. Sie machte gerade ihr Lehrerinnenexamen, Michael war bereits fertiger Betriebswirt. Seine Familie, eine der prominentesten von Baltimore, hatte im Bankgeschäft ein Vermögen gemacht, war nun äußerst wohlhabend und hielt zusammen. Sie gehörte zu der Sorte Familie, deren Mitglieder in den Aufsichtsräten verschiedener Firmen saßen und in den Country Clubs Regeln einführten, die all jene ausschlossen, die man als nicht standesgemäß betrachtete. Michael jedoch schien die Wertvorstellungen seiner Familie abzulehnen und galt als äußerst begehrenswerter Junggeselle. Wenn er einen Raum betrat, folgten ihm alle Blicke, und obwohl er dies wusste, war ihm das Bild, das andere von ihm hatten, scheinbar völlig gleichgültig.
    Scheinbar gleichgültig, das war der Haken.
    Sarah hatte gleich gewusst, wer er war, als er eines Abends auf einer Party auftauchte, und sich gewundert, als er sie später ansprach. Sie hatten sich auf Anhieb gut verstanden. Ihre kurze Unterhaltung führte zu einer längeren bei einer Tasse Kaffee am nächsten Tag und dann zu einer Einladung zum Abendessen. Bald darauf sahen sie sich regelmäßig, und Sarah verliebte sich in Michael. Nach einem Jahr bat er sie, ihn zu heiraten.
    Ihre Mutter war entzückt über die Neuigkeit, nur ihr Vater sagte nicht viel, außer dass er »hoffe, sie werde glücklich werden«. Vielleicht argwöhnte er etwas, vielleicht war er nur schon lange genug auf der Welt, um zu wissen, dass Märchen selten wahr werden. Wie auch immer, er ließ sich seiner Tochter gegenüber nichts anmerken, und wenn sie ehrlich war, hätte sie seine Vorbehalte ohnehin nicht recht ernst genommen - außer an den Tag, an dem Michael sie einen Ehevertrag unterschreiben ließ.
    Seine Familie, erklärte Michael, habe nun einmal darauf bestanden, doch obwohl er sich alle Mühe gab, der Familie die Schuld zuzuschieben, flüsterte eine innere Stimme ihr zu, dass er es bestimmt auch ohne seine Familie von ihr verlangt hätte. Trotzdem unterschrieb sie. An jenem Abend gaben Michaels Eltern eine prächtige Verlobungsfeier, um die Heiratsabsichten ihres Sohnes offiziell bekannt zu geben.
    Sieben Monate später waren Sarah und Michael verheiratet. Ihre Flitterwochen verbrachten sie in Griechenland und in der Türkei, danach bezogen sie in Baltimore ein Haus, das keine zwei Blocks von der Villa entfernt lag, in der Michaels Eltern wohnten. Obwohl Sarah nicht hätte arbeiten müssen, fand sie eine Stelle - ihre erste - als Lehrerin. Sie sollte
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