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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)
Autoren: Amanda Hocking
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Ich mach dir was.«
    Harper ging in die Küche, öffnete den Kühlschrank, holte Wurst und Mayonnaise heraus und machte ihm ein Sandwich. Brian folgte ihr in die Küche und setzte sich an den Tisch.
    » Hast du was von ihr gehört?«, fragte er.
    » Nein.« Sie bestrich das Brot mit Mayonnaise und mied seinen Blick. » Du weißt doch, dass ich dir das sofort sagen würde.«
    » Ich verstehe einfach nicht, warum sie weggelaufen ist«, sagte er, als die schon vertraute Enttäuschung ihn wieder überkam. » Sie hatte so viele Pläne. Und sie war doch jetzt mit Alex zusammen. Warum sollte sie da weglaufen? Auch wenn sie sauer auf mich war?«
    » Sie war nicht sauer auf dich«, versicherte Harper ihm. Sie legte das Sandwich auf einen Teller, den sie vor ihren Vater stellte. » Du weißt doch, das hat nichts mit dir zu tun.«
    » Aber ich begreife das nicht!«, beharrte Brian. » Ich habe heute ihren Schwimmtrainer angerufen, und er meinte, ihre Zeiten in letzter Zeit wären absolut erstaunlich gewesen. Sie hat so hart dafür trainiert. Warum schießt sie das alles einfach in den Wind und rennt mit ein paar albernen Mädchen davon?«
    » Sie ist sechzehn, Dad.« Nur um etwas zu tun, ging Harper zur Spüle und fing an, die paar Teller zu säubern, die sich im Waschbecken angesammelt hatten. » Teenager sind nun mal unberechenbar.«
    » Du warst nicht so«, widersprach Brian mit erhobener Stimme, um den Wasserhahn zu übertönen. » Und Gemma mag ein Dickkopf sein, aber ich habe immer gewusst, was in ihr vorgeht. Es kommt mir vor, als hätte sie sich letzte Woche plötzlich in einen völlig anderen Menschen verwandelt.«
    Ein Teller glitt aus Harpers Hand und fiel laut klirrend in die Spüle.
    » Und der Zeitpunkt könnte nicht schlechter sein«, fuhr Brian fort. » Gerade jetzt, wo da draußen ein Mörder umgeht, der es auf Jugendliche abgesehen hat.« Er holte zitternd Luft. » Ihr ist bestimmt was passiert, Harper.«
    » Es wurden doch nur Jungs umgebracht«, gab Harper zu bedenken, um ihn von diesem Gedanken abzubringen. » Außerdem hab ich Gemma noch gesehen, bevor sie weg ist. Sie hat mir gesagt, sie würde mit den Mädchen gehen. Es geht ihr gut.«
    » Es geht ihr überhaupt nicht gut!«, brüllte Brian.
    Harper lehnte sich gegen die Spüle und schloss die Augen. Einen Moment lang konnte sie nur ein- und ausatmen, um nicht auszurasten. Ihre Hände zitterten und sie hätte am liebsten geheult. Sie musste ihren Vater davon überzeugen, dass mit Gemma alles in Ordnung war, dabei hatte sie in Wirklichkeit keine Ahnung, wie es ihrer Schwester ging und ob sie sie je wiedersehen würden.
    » Ich war bei der Polizei«, berichtete Brian in einem ruhigeren Tonfall.
    » Wirklich?«, fragte Harper vorsichtig. » Was haben sie gesagt?«
    » Sie suchen nach ihr«, sagte Brian. » Vermisste Teenager haben zwar derzeit keine Priorität, bei allem, was in letzter Zeit hier vorgefallen ist, aber sie tun ihr Bestes.«
    » Das ist gut.« Harper war mit dem Abwasch fertig, ließ aber den Wasserhahn noch laufen, damit sein Rauschen die Stille und die Anspannung im Raum übertönte.
    » Harper, stell endlich das Wasser ab«, sagte Brian. » Ich muss dir was sagen.«
    Sie drehte den Hahn zu, nahm aber gleich einen Lappen und wischte hektisch über die Arbeitsflächen, in dem Versuch, sich weiter zu beschäftigen.
    » Harper. Setz dich. Ich muss mit dir reden.«
    » Eine Sekunde, Dad«, sagte Harper und rieb an einem nicht existierenden Fleck auf der Theke.
    » Harper«, wiederholte Brian so energisch, dass sie zusammenzuckte.
    Sie legte den Lappen in die Spüle und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. Die ganze Zeit hielt sie die Augen gesenkt, weil sie Angst hatte, ihm direkt ins Gesicht zu blicken.
    Sie fürchtete, dass sie ihrem Vater alles verraten würde, wenn sie ihn so grambeugt vor sich sitzen sah. Aber sie durfte ihm auf keinen Fall von den Sirenen erzählen oder ihm sagen, was aus Gemma geworden war, und das nicht nur, weil er sie für verrückt halten könnte.
    Wobei es immer noch besser wäre, wenn er sie für verrückt hielte, als wenn er ihr glauben würde. Wenn er wüsste, dass Gemma eine Sirene geworden und mit ein paar üblen Monstern durchgebrannt war, würde ihn das nur völlig verrückt machen vor Sorge. Das könnte Harper nicht ertragen.
    » Ich habe schlechte Neuigkeiten«, sagte Brian ernst und griff nach Harpers Hand, die sie jedoch rasch wieder wegzog. » Bei der Polizei habe ich noch was anderes
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