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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)
Autoren: Amanda Hocking
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hatte. » Ihr glaubt also, sie sind Sirenen?«
    » Na ja…« Harper schluckte und beschloss dann, ehrlich zu antworten. » Sozusagen. Ja.«
    » Und sie haben Gemma entführt oder zumindest mit ihrem Verschwinden zu tun?«
    » Ja«, gab Alex zu. » Das glauben wir.«
    Marcy dachte einen Augenblick darüber nach, nickte dann, als fände sie das völlig logisch, und setzte sich zu ihnen auf den Boden. » Und habt ihr schon herausgefunden, wie ihr Gemma zurückholen könnt?«, fragte sie.
    » Noch nicht«, sagte Harper vorsichtig. » Wir suchen noch.«
    Marcy hielt das Sirenenbuch in die Höhe. » Habt ihr das schon gelesen oder soll ich es mal durchsehen?«
    » Wenn du magst.« Harper wusste nicht recht, was sie von Marcys Bereitschaft, an diese abstruse Idee zu glauben, halten sollte.
    » Ja, das wäre toll«, schaltete sich Alex ein, mit deutlich mehr Begeisterung in der Stimme. » Wir müssen verdammt viele Bücher durchschauen.«
    » Cool«, sagte Marcy, schlug das Buch auf und vertiefte sich darin.
    Harper wechselte einen Blick mit Alex, doch der zuckte lediglich mit den Schultern und las dann in seinem eigenen Buch weiter. Harper wollte die Sache jedoch nicht einfach auf sich beruhen lassen. Sie selbst hatte die Monster mit eigenen Augen gesehen, und trotzdem fiel es ihr schwer, an sie zu glauben. Marcy hingegen schien dieser Theorie ohne jeden Beweis zu vertrauen.
    » Heißt das… du glaubst an Sirenen?« Harper schüttelte den Kopf, unsicher, wie sie es ausdrücken sollte. » Du glaubst an Sirenen, einfach so?«
    » Keine Ahnung«, sagte Marcy achselzuckend. » Aber ihr glaubt daran. Und da ich weiß, dass ihr beide nicht verrückt seid, muss wohl was Wahres dran sein. Außerdem habe ich gleich gewusst, dass an diesen Mädchen was faul ist, und die Beschreibung der Sirenen passt wirklich perfekt auf sie.«
    » Oh.« Harper lächelte sie matt an. » Danke für deine Hilfe.«
    » Gerne.« Marcy lächelte zurück und rückte ihre Brille zurecht. » Mein Onkel hat mal das Ungeheuer von Loch Ness gesehen. Deshalb bin ich für solche Sachen wahrscheinlich ein bisschen offener als du.«
    Erstaunt schüttelte Harper den Kopf. » Okay.«
    » Nicht, dass ich eure Hilfe nicht zu schätzen wüsste«, meinte Alex plötzlich, » aber sollte nicht eine von euch vorne an der Ausleihe sein, falls jemand Hilfe braucht?«
    » Es gibt eine Klingel«, erklärte Marcy. » Und das hier ist wichtiger, findet ihr nicht?«
    Normalerweise nahm Harper ihre Arbeit sehr ernst, aber in diesem Fall hatte Marcy recht. Außerdem war in Harper der schlimme Verdacht aufgekommen, dass sie sich beeilen mussten, wenn sie Gemma helfen wollten. Es könnte schon bald zu spät sein.

DREI

    Enthüllungen
    O bwohl die drei den gesamten Tag damit verbrachten, Sagenbücher zu durchforsten, fanden sie nichts darüber heraus, wie sie Gemma helfen konnten. Doch als Harper später nach Hause kam, ging es ihr zum ersten Mal seit der Nacht, in der Gemma verschwunden war, wieder besser.
    Dass Alex und Marcy sie unterstützten, tröstete sie, auch wenn Marcy keine besonders große Hilfe war. Aber Harper war nicht mehr allein, und schon dadurch schien es nicht mehr ganz so unmöglich zu sein, Gemma zu retten.
    Das hoffnungsvolle Gefühl verflog jedoch, als Harper durch die Haustür trat und ihren Vater erblickte.
    Brian stand mitten im Wohnzimmer. Es sah aus, als hätte er vergessen, wo er war und warum, und wäre deshalb einfach stehen geblieben. Er hatte sich seit Tagen nicht rasiert, unter seinen Augen prangten dicke Ringe und seine Haut war aschgrau.
    » Hallo, Dad«, sagte Harper und schloss leise die Tür hinter sich.
    Er sah sie mit einem geisterhaften Lächeln an. » Hallo, meine Süße.«
    » Warst du heute nicht bei der Arbeit?«, fragte Harper.
    Er war noch zu Hause gewesen, als sie morgens in die Bücherei gegangen war, aber Harper hatte gehofft, dass er doch zum Hafen gehen würde. Seine Urlaubstage waren längst aufgebraucht, und wenn er seinen Job verlor, würden sie riesige Probleme bekommen. Schließlich war er nicht nur der Geldverdiener der Familie, seine Krankenversicherung finanzierte auch das Pflegeheim von Harpers Mutter.
    » Ich dachte, sie kommt vielleicht nach Hause«, sagte Brian, und seine sonst so warme Stimme klang harsch vor Erschöpfung und Trauer.
    » Hast du heute schon gegessen?«, fragte Harper und ging an ihm vorbei in die Küche. » Ich kann dir was kochen.«
    » Ich habe keinen Hunger«, wehrte Brian ab.
    » Komm schon, Dad.
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