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Was Paare stark macht

Was Paare stark macht

Titel: Was Paare stark macht
Autoren: Caroline Braendli
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nichts zu erzählen haben. Viele Leute sitzen dabei dem Irrtum auf, dass sie so oder so schon alles über ihren Partner wissen, weil sie vielleicht schon jahrzehntelang zusammen sind.
    Ein Candlelight-Dinner in einem schönen Restaurant kann nicht zehn Jahre des Schweigens ausgleichen. Pflegen Sie einen regelmässigen Austausch und füllen Sie die gemeinsame Geschichte mit schönen Erlebnissen. Beugen Sie einer Entfremdung vor, indem Sie Ihren Partner darüber auf dem Laufenden halten, was Sie beschäftigt. Und fragen Sie nach, was bei ihm gerade aktuell ist.
    Tatsache ist: Je länger Paare zusammen sind, desto weniger fragen und erzählen sie einander. Geben Sie Ihrem Partner immer mal wieder ein Update, was Sie gerade im Beruf oder privat beschäftigt, wovon Sie träumen oder was Ihnen zurzeit vielleicht Bauchweh macht. Was für Sie klar und zentral ist, ist für Ihren Partner möglicherweise ganz neu.
    Mehr Informationen zum regelmässigen Austausch finden Sie im Kapitel «Entwicklungsschere und permanenter Austausch» (Seite 120).
    Bei allem Wir-Gefühl: Bleiben Sie sich selber treu
    Das Wir-Gefühl in Ihrer Beziehung aufzubauen, zu pflegen und zu stärken heisst nicht, dass Sie sich dabei verleugnen und Ihre Bedürfnisse vergessen müssen. Bleiben Sie sich treu. Denn wer keine Identität hat und nicht über seine Wünsche und Ziele Bescheid weiss, ist letztlich auch für den Partner uninteressant.
    So paradox es klingen mag: Die meisten Menschen wünschen sich einen Partner mit klaren Vorstellungen und Bedürfnissen, mit Ecken und Kanten. Ein Gegenüber wie ein Fähnlein im Wind ist unattraktiv, auch wenn dadurch vielleicht mancher Konflikt vermieden werden kann. Konturen, klare Meinungen und Ansichten zeugen von einer eigenen, profilierten Persönlichkeit, von Charakterstärke und Zielstrebigkeit. Das fasziniert und gibt einem das Gefühl, einen interessanten Menschen als Partner zu haben. Ist jemand zu angepasst und bringt sich zu wenig in die Partnerschaft ein, wird diese Person eher als fade und langweilig wahrgenommen, was der Beziehung tendenziell abträglich ist.
    WÜNSCHE, BEDÜRFNISSE, ZIELE: ZWEI ÜBUNGEN
    Machen Sie diese Übung jeder für sich. Nehmen Sie sich Zeit und machen Sie einen Check-up, was für Sie im Leben wichtig ist. Füllen Sie die Spalten der Tabelle mit jeweils mindestens drei Einträgen:
Meine Wünsche
Meine Bedürfnisse
Meine Ziele
Aktivitäten, Erlebnisse oder Dinge, von denen ich spüre, dass ich sie gerne hätte, ohne die ich aber auch auskomme:
    …
    …
    …
    …
Aktivitäten, Erlebnisse oder Dinge, die ich mir nicht nur wünsche, sondern die ich auch vermisse, wenn sie nicht da sind:
    …
    …
    …
Konkrete Pläne, die Teil meines Lebensentwurfs sind und die ich unbedingt realisieren möchte:
    …
    …
    …
    …
    Bringen Sie anschliessend Ihre beiden Listen zusammen und diskutieren Sie die Inhalte:
    > Wo passen Ihre Listen gut zusammen?
    > Gibt es Dinge, die Sie beim anderen überraschen?
    > Wie gut können Sie Ihre Bedürfnisse allein respektive mit Ihrem Partner ausleben?
    > Wo gehen Ihre Wünsche, Ziele und Bedürfnisse auseinander?
    Hier eine zweite Übung, die Sie dabei unterstützt, die Frage der Bedürfnisse konkret anzugehen (jeder Partner macht den ersten Teil der Übung unabhängig für sich):
    Nehmen Sie ein Dutzend Karteikärtchen zur Hand und schreiben Sie auf jedes Kärtchen einen Begriff, der Ihnen in der Beziehung wichtig ist, zum Beispiel Treue, Nähe/Verbundenheit, Entwicklung, Freiheit, Abwechslung, Unterstützung, Sexualität, Wachstum usw. Bringen Sie dann Ihre Kärtchen in eine Pyramidenform: Das stärkste Bedürfnis steht an der Spitze, gefolgt von weiteren starken Bedürfnissen direkt unterhalb usw. bis zur Basis der Pyramide, wo Sie die am wenigsten wichtigen Begriffe hinlegen.
    Vergleichen Sie anschliessend Ihre Pyramiden: Wo erkennen Sie Übereinstimmungen, wo Unterschiede? Diskutieren Sie diese und beachten Sie dabei die Kommunikationsregeln (Seite 80).
    Wenn Sie erkennen, dass Ihre Bedürfnisse sehr weit auseinanderliegen und fundamentale Differenzen bestehen, holen Sie sich Impulse aus Kapitel 5, «Toleranz und Fairness» (Seite 124).
    Zeigen Sie Profil
    Das Entdecken und die Festigung der eigenen Persönlichkeit gehört zu den wichtigsten Entwicklungsaufgaben zwischen dem 14. und 22. Lebensjahr. Wer eine längerfristige Partnerschaft eingeht, sollte diese Phase idealerweise abgeschlossen haben. Denn die Bildung der Paaridentität fällt leichter,
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