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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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biblischen Überlieferungen vergeblich: Die Benennung als Caspar, Melchior und Balthasar kam erst im 6. Jahrhundert auf. Nach späteren Anschauungen sollten die drei Weisen die im Mittelalter bekannten drei Kontinente Asien, Europa und Afrika symbolisieren; der Afrika zugerechnete Caspar wird seit dem 14. Jahrhundert auf Gemälden daher zumeist mit schwarzer Haut dargestellt.
    In Anlehnung an die Weisen aus dem Morgenland ranken sich um den 6. Januar zahlreiche Bräuche. Seit dem 16. Jahrhundert weit verbreitet sind die Sternsinger, die in der Verkleidung der Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus ziehen und Geld für wohltätige Zwecke sammeln. Dann schreiben sie mit geweihter Kreide die in die jeweilige Jahreszahl eingebettete Segensbitte C+M+B an die Haustüren: Diese Initialen der drei Weisen sind zudem die Anfangsbuchstaben der Worte »Christus Mansionem Benedicat« (Christus segne diese Wohnung). Die Kreuze versinnbildlichen Gottvater, Sohn und Heiligen Geist. Vielerorts wird vor das C noch ein Sternchen gesetzt, das den Stern von Bethlehem symbolisiert.
    Erhellendes

In der evangelischen und katholischen Kirche wird der 6. Januar als Epiphanias gefeiert, das Fest der Erscheinung Christi.

In einigen Ländern Südeuropas werden den Kindern am 6. Januar Geschenke gebracht; in Spanien ist dieser Tag vielerorts wichtiger als Weihnachten.

In Italien bringt die Hexe Befana den lieben Kindern Süßigkeiten und andere Präsente, den bösen hingegen Kohle.

»Und sie bewegt sich doch!«
    Mit dieser Feststellung soll der italienische Astronom Galileo Galilei 1633 das Gerichtsgebäude in Rom verlassen haben, nachdem er in einem Prozess vor der Inquisition seine These hatte widerrufen müssen, die Erde bewege sich um die Sonne.
    Mit dieser Theorie drohte Galileo Galilei (1564–1642) das gesamte kirchliche Weltbild zum Einsturz zu bringen. Die Kirche nämlich berief sich auf die Bibel und auf das geozentrische Weltbild des Ptolemäus (um 100–175 n. Chr.). Der griechische Mathematiker und Astronom hatte ein Weltbild mit der stillstehenden Erde als Mittelpunkt des Universums entworfen, um den sich die anderen Planeten bewegten – wie auch die Sonne.
    Das ptolemäische Weltbild hatte schon ein Jahrhundert zuvor der Astronom Nikolaus Kopernikus (1473–1543) sowie Galileis Zeitgenosse Johannes Kepler (1571–1630) nachhaltig in Frage gestellt. Kepler war mit den vom ihm entdeckten Gesetzen der Planetenbewegung sogar der Nachweis gelungen, dass die Sonne im Zentrum des Universums steht (sogenanntes heliozentrisches Weltbild). Die gleiche Ansicht hatte Kopernikus durch eigene Berechnungen der Planetenbahnen und durch genaue Beobachtung der Sterne gewonnen.
    Galilei machte sich für seine Untersuchungen das kurz zuvor erfundene Teleskop zunutze und wagte den offenen Konflikt mit der Kirche. 1616 musste er allerdings in Rom einwilligen, seine heliozentrische »Irrlehre« nie wieder zu verbreiten. Galilei hielt sich jedoch nicht an das Verbot, veröffentlichte 1632 seine Schrift »Dialogo« und wurde daher noch im selben Jahr öffentlich angeklagt. Um sein Leben zu retten, schwor er allen seinen Thesen ab, wurde zunächst zu Kerkerhaft und schließlich zu lebenslangem Hausarrest verurteilt. Neun Jahre später starb Galilei 77-jährig in seinem Landhaus in Arcetri.
    Erhellendes

Erst 1992 rehabilitierte die katholische Kirche den italienischen Astronomen, seine Verurteilung wurde als ungerechtfertigt bezeichnet.

Das Leben und Wirken Galileis lieferte mehrfach den Stoff für literarische Bearbeitungen, darunter Bertolt Brechts 1939 verfasstes Drama »Leben des Galilei« (Uraufführung 1943).

Boccaccios »Decamerone«
    Die Novellensammlung »Il Decamerone« gilt als Krönung des Werks von Giovanni Boccaccio (1313–1375). Sie machte den italienischen Autor weltberühmt und wurde in Form und Inhalt von zahlreichen Autoren immer wieder aufgegriffen.
    Der zwischen 1348 und 1353 entstandene und 1470 erstmals gedruckte »Decamerone« (deutsch: 1472/73) beginnt mit einer Rahmenerzählung: Die Pest wütet in Florenz, so dass zehn junge Leute – sieben Frauen und drei Männer – auf ein idyllisches Landgut in den Hügeln bei Florenz fliehen – eine Ausnahmewelt. An zehn Tagen erzählen sie jeweils reihum Geschichten, daher der Titel: »deka« bedeutet im Griechischen »zehn«, »hemera« bedeutet »Tag«. Sie wählen jeden Tag einen Herrscher, der das Thema der nachmittags erzählten Geschichten bestimmt.
    Am ersten und neunten
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