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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Tag darf jeder erzählen, was er möchte, am zweiten und dritten Tag sollen die Novellen ein unerwartetes Ende haben. Am vierten Tag ist unglückliche Liebe das Thema, am fünften glückliche Liebe. Am sechsten Tag steht Reaktionsschnelligkeit im Mittelpunkt der Novellen, am siebten und achten Tag ist es Listenreichtum und am zehnten Edelmut.
    Die »hundert Geschichten oder Fabeln oder Parabeln oder Historien« – wie es in der Vorrede des »Decamerone« heißt – sind klar strukturiert. Boccaccio nutzte dafür zahlreiche Quellen, allerdings deutete er die ursprünglichen Texte häufig um. Er entwickelte seine Novellen logisch auf eine Aussage hin, zeichnete vielschichtige Charaktere und zeigt den Menschen nicht ausschließlich abhängig von göttlicher Gnade; mit List und Witz nimmt er sein Schicksal selbst in die Hand.
    Das Werk Boccaccios, das zahlreiche weitere Schriften umfasst, zählt zu den Höhepunkten der italienischen Literatur im 14. Jahrhundert. Während frühe Werke in mittelalterlicher Tradition stehen, sind späte stärker vom Humanismus geprägt.
    Erhellendes

Boccaccios Novellenmodell war stilbildend für die gesamte europäische Literatur.

Die Ringparabel in Gotthold Ephraim Lessings (1729–1781) »Nathan der Weise« entstammt dem »Decamerone«.

Bruno Kreisky
    Bruno Kreisky (1911–1990) avancierte durch sein Friedensengagement im Nahen Osten und im Ost-West-Konflikt zum weltweit geachteten Politiker. Der erste sozialdemokratische Bundeskanzler Österreichs machte Wien 1979 zum (dritten) Amtssitz der UNO.
    Der studierte Jurist und Ökonom, der schon seit früher Jugend der Sozialistischen Arbeiterjugend angehörte, gründete nach deren Verbot 1934 im Untergrund die Revolutionäre Sozialistische Jugend. Anfang 1935 wurde Kreisky verhaftet und erhielt 22 Monate Haft wegen Hochverrats. Nach dem »Anschluss« Österreichs an das Deutsche Reich 1938 erneut inhaftiert, ging Kreisky nach Schweden, wo er als Berater des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Per Albin Hansson sowie als Wirtschaftsjurist und Journalist arbeitete.
    1949 kehrte der Österreicher in seine Heimat zurück, wo er sich der 1945 gegründeten Sozialistischen Partei (SPÖ) anschloss. Das Mitglied des Nationalrats (1956–1983) übernahm 1959 das Amt des Außenministers einer Großen Koalition. Nach dem Ausstieg der SPÖ aus der Regierung (1966) stieg Kreisky 1967 zum SPÖ-Vorsitzenden und 1970 nach dem Wahlsieg seiner Partei zum Bundeskanzler auf.
    Er reformierte das Bildungs- und Sozialwesen sowie das Straf- und Familienrecht und forcierte durch eine Kooperation mit der EG den wirtschaftlichen Aufschwung. In der Außenpolitik nutzte Kreisky die Neutralität Österreichs, um internationale Tabuthemen aufzugreifen: Als einer der ersten westlichen Regierungschefs forderte er die rechtliche Gleichstellung der Palästinenser gegenüber den Israelis, deren Politik in den besetzten Gebieten er kritisierte. 1979 lud Kreisky den im Westen gemiedenen libyschen Staatschef Muammar al-Ghadafi nach Wien ein, 1980 erkannte Österreich als erstes westliches Land die Palästinensische Befreiungsbewegung (PLO) an. 1983 trat der herzkranke 72-Jährige von allen politischen Ämtern zurück. Der Ehrenvorsitzende der Sozialistischen Internationale starb 1990 in Wien an Herzversagen.
    Erhellendes

Als dritter Amtssitz der UNO wurde Wien ab 1979 zum Zentrum insbesondere für Ost-West-Gespräche.

Ab Mitte der 1970er Jahre intensivierte Kreisky die Kontakte zur DDR, mit der Österreich 1975 ein Konsularabkommen schloss.

Der Westfälische Frieden
    Der zwischen Kaiser Ferdinand III. und den deutschen Reichsständen sowie Frankreich und Schweden in Münster und Osnabrück geschlossene Frieden beendete 1648 den Dreißigjährigen Krieg und bildete bis 1806 die Grundlage der Reichsverfassung.
    Der Konflikt, der sich 1618 an konfessionellen Gegensätzen zwischen Protestanten und katholischer Gegenreformation entzündet und insbesondere Deutschland in ein Schlachtfeld mit Millionen Toten verwandelt hatte, war 1648 der erste durch Verhandlungen beendete europäische Krieg überhaupt.
    Der Friedensschluss stärkte die deutschen Territorialstaaten gegenüber dem Haus Habsburg, dessen Vormachtstellung zunehmend von Frankreich übernommen wurde. Frankreich und Schweden erzielten territoriale Zugewinne, die Niederlande und die Schweiz erhielten die volle Souveränität in einer neuen europäischen Ordnung auf der Basis gleichberechtigter Staaten.
    Der
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