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Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)

Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)

Titel: Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)
Autoren: Lindsay Gordon
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hervorzulocken. »Mach keinen Scheiß und komm schon raus!« Wenn ich allein war, fluchte ich viel, was man nie denken würde, wenn man mich sieht. Aber jedes Mädchen braucht nun mal ein Laster, und das war meins.
    Mir war heiß, ich war staubig und hatte mir einen Fingernagel abgebrochen und ein Loch im Strumpf. Wütender konnte ich kaum werden, und ich konnte meinen Zorn nur an dieser kleinen Plastikschachtel auslassen. Ich schaffte es, sie so
    herumzumanövrieren, dass sie ungefähr zweieinhalb Zentimeter zwischen den beiden Vitrinen hervorschaute. In der Hocke packte ich die glatte Plastikhülle mit beiden Händen und musste mir Mühe geben, damit sie nicht abrutschten. Dann lehnte ich mich zurück und zerrte mich aller Kraft. Ich kam mir vor wie König Arthur, der versucht Excalibur aus dem Fels zu ziehen.
    Ich stöhnte, biss die Zähne zusammen und zerrte, doch das verdammte Ding rührte sich einfach nicht. Ein letzter Versuch noch, beschloss ich, und dann würde ich aufgeben. Wenn die Kassette nicht herauskam, würde sie eben dort bleiben. Schließlich hätte sie seit Jahren dort stecken können, und heutzutage lieh ohnehin kaum noch jemand Videos aus, nur noch DVDs.
    Mit aller Kraft packte ich die hervorstehende Ecke des Videos, zog heftig und setzte mein Körpergewicht als Hebel ein. »Komm jetzt raus!«, brüllte ich.
    Ohne Vorwarnung löste sich die Hülle und glitt zwischen den Vitrinen hervor, und da ich damit nicht gerechnet hatte, stolperte ich zurück und schlug, die Beine in die Luft gestreckt und den Rock bis auf die Taille hochgerutscht, lang auf den Boden hin. Von der anderen Straßenseite hörte ich Gelächter und Johlen. Die Penner und Säufer bekamen heute Abend eine Kabarettvorstellung gratis. Ich nahm mir vor, nachher durch die Hintertür hinauszugehen, um nicht noch weiter in Verlegenheit zu geraten.
    Ich wischte die dicke Staub- und Spinnwebschicht von der Hülle und entdeckte ein knalliges Foto einer nur teilweise bekleideten jungen Frau mit unwahrscheinlich riesigen Brüsten und einem so straffen Hintern, dass man darauf ein Teetablett hätte abstellen können. Auf dem Rücken der Box prangte stolz der Titel Succubus-Schlampen . »Ein Fickfilm«, sagte ich laut, obwohl der Filialleiter es vorzog, so etwas als »unsere Erwachsenen-Auswahl« zu bezeichnen.
    Für heute Abend reichte es mir. Unser gesamter Bestand und alle Oberflächen waren staubfrei und glänzten; ich hatte die Zeichentrickabteilung neu katalogisiert und die Kasse abgerechnet. Zeit, nach Hause zu gehen. Die nächsten paar Tage brauchte ich mir keine Gedanken über den Videoshop zu machen. Einfach drei Tage allein mit dem Fernseher, den Katzen und so viel Weihnachtsschokolade, wie ich essen konnte. Das vollkommene Glück.
    Ich holte meinen Mantel, Schal und Handschuhe und holte meine Einkaufstasche, die hinter der Theke stand. Spontan steckte ich die Succubus-Schlampen in meine Tasche. Schließlich hatten wir Weihnachten, und wenn ich mich da nicht gehen lassen konnte, wann dann?
    Als ich die Haustür aufschloss, kamen meine beiden Katzen die Diele entlanggelaufen, um mich zu begrüßen. »Schon gut, ihr liebt mich, weil ich euch füttere«, murmelte ich, als sie die schlanken Leiber an meinen Beinen rieben und mir auf dem Weg in die Küche um die Füße strichen. Nachdem ich sie gefüttert hatte, ließ ich mir ein Bad ein und ging in mein Schlafzimmer, wo ich mich auszog. Nicht lange, und ich lag mit einem Glas australischem Champagner in der Hand, einer CD mit leiser Musik und entspannenden Duftölen im dampfenden Badewasser.
    Ich seufzte. Ich fühlte mich behaglich, träge und entspannt. Verdammt, ich war geil. Ich überlegte, ob ich es mir schön gemütlich in der warmen Badewanne machen sollte. Schon früh im Leben hatte ich die Freuden des Sex mit mir selbst schätzen gelernt. Die Leute behaupteten, das sei nicht so gut wie richtiger Sex, und das glaubte ich ihnen gern. Aber es war immer verfügbar und viel weniger kompliziert. Jedenfalls brauchte ich niemandem die dreckigen Socken zu waschen, und ich betrog mich nie selbst oder trank zu viel. Und ich habe mich noch kein einziges Mal umgedreht und bin eingeschlafen, bevor ich gekommen bin.
    Ich ließ eine feuchte Hand zwischen meine Schenkel gleiten, doch dann fielen mir die Succubus-Schlampen wieder ein, die noch in meiner Einkaufstasche steckten, und ich beschloss, dass ein wenig Anregung von außen das Erlebnis vielleicht verbessern würde. Daher trocknete ich mich
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