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Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Titel: Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)
Autoren: Sarah Rees Brennan , Cassandra Clare
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Piraten dort vor uns. Mach dich zum Kampf bereit, mein grünlicher Freund!«
    Ragnor übergab sich lautstark und jammerte anschließend nur noch lauter. Das änderte jedoch nichts daran, dass sich zusehends der Abstand zu den beiden Schiffen verringerte, was Magnus mit wachsender Vorfreude erfüllte.
    »Wir sind doch nicht auf der Jagd nach Piraten. Hier gibt es keine Piraten! Wir bewachen eine Schiffsfracht, das ist alles. Was ist das überhaupt für eine Fracht?«, wollte Ragnor wissen.
    »Es ist besser, wenn du das nicht weißt, meine kleine Zuckerschote«, versicherte Magnus ihm.
    »Hör auf, mich so zu nennen.«
    »Ich werde es niemals wieder tun, bestimmt nicht«, gelobte Magnus mit einer schnellen Handbewegung, sodass seine Ringe das Sonnenlicht einfingen und die Luft bunt leuchten ließen, als ob er sie mit winzigen leuchtenden Pinselstrichen angemalt hätte.
    Das Schiff, das Magnus beharrlich für das feindliche Piratenschiff hielt, bekam sichtbar Schlagseite. Möglicherweise war er an diesem Punkt ein klein wenig zu weit gegangen.
    Garcia schien außerordentlich beeindruckt, dass Magnus aus der Distanz Schiffe manövrierunfähig machen konnte, wollte aber sichergehen, dass mit seiner Ladung wirklich alles in Ordnung war, also legten sie längsseits des großen Frachters an – das Piratenschiff dümpelte inzwischen weit, weit entfernt herum.
    Magnus war mit diesem Zustand absolut zufrieden. Da sie ohnehin gerade Piraten jagten und Abenteuer auf hoher Seeerlebten, gab es da noch etwas, was er schon immer einmal hatte ausprobieren wollen.
    »Komm mit«, drängte er Ragnor. »Das wird wahrhaft erquicklich. Du wirst sehen.«
    Er packte eines der Taue und schwang sich in wahrhaft erquickender Manier über Abgründe von leuchtend blauer Tiefe und ein Stück glänzenden Schiffsdecks.
    Dann plumpste er geradewegs durch die Ladeluke.
    Einige Augenblicke später folgte Ragnor.
    »Halte dir die Nase zu«, wies ihn Magnus eilig an. »Nicht einatmen. Offenbar hat gerade jemand die Fracht überprüft und die Luke offen gelassen. Wir sind mittenrein gesprungen.«
    »Und jetzt stecken wir deinetwegen bis zum Hals im Schlamassel.«
    »Wenn es nur das wäre«, seufzte Magnus.
    Für eine Weile trat Stille ein, während die beiden versuchten, sich einen Überblick über ihre unerfreuliche Situation zu verschaffen. Magnus steckte bis zu den Ellbogen in besagtem Schlamassel. Was noch viel schlimmer war: Er hatte seinen feschen Hut verloren. Er gab sich alle Mühe, nicht darüber nachzudenken, in welcher Substanz sie beide festsaßen. Wenn er ganz fest an etwas anderes als die Exkremente geflügelter Lebewesen dachte, konnte er sich vielleicht einbilden, dass er auch in etwas anderem festsitzen konnte. Ganz egal, was es war.
    »Magnus«, meldete sich Ragnor zu Wort. »Ich sehe wohl, dass die von uns bewachte Fracht aus einer äußerst unangenehmen Substanz besteht, aber könntest du mir vielleicht sagen, was
genau
das ist?«
    Nun, da weitere Geheimniskrämerei und Täuschungsmanöver sinnlos waren, weihte Magnus ihn ein.
    »Ich hasse Abenteuer in Peru«, brachte Ragnor schließlich mit erstickter Stimme hervor. »Ich will nach Hause.«
    Es war nicht Magnus’ Schuld, dass das Schiff samt seiner Ladung Guano in dem darauffolgenden magischen Wutanfall unterging, aber man machte ihn dennoch dafür verantwortlich. Schlimmer noch: Er bekam kein Geld.
    Diese mutwillige Zerstörung peruanischen Eigentums war jedoch nicht der Grund, weswegen Magnus aus Peru verbannt wurde.

1885
    Als Magnus das nächste Mal nach Peru zurückkehrte, war er beruflich unterwegs und in Begleitung seiner Freunde Catarina Loss und Ragnor Fell. Das bewies eindeutig, dass Catarina neben magischen Fähigkeiten über eine übernatürliche Überzeugungskraft verfügte, denn Ragnor hatte geschworen, nie wieder einen Fuß auf peruanischen Boden zu setzen, schon gar nicht, wenn Magnus dabei war. Die beiden hatten in den 1870ern allerdings ein paar gemeinsame Abenteuer in England erlebt, die Ragnor gegenüber Magnus milde stimmten. Als sie jetzt jedoch mit ihrer Kundin am Fluß Lurín entlangwanderten, warf Ragnor aus dem Augenwinkel immer wieder kurze misstrauische Blicke auf Magnus.
    »Dein Hang zur Schwarzseherei, wann immer du in meiner Nähe bist, ist verletzend und ungerechtfertigt, nur dass du es weißt«, sagte Magnus anklagend.
    »Ich musste meine Kleidung jahrelang auslüften, um den Gestank loszuwerden! Jahrelang!«, gab Ragnor zurück.
    »Nun, du hättest
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