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Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)

Titel: Was geschah tatsächlich in Peru?: Die Chroniken des Magnus Bane (01) (German Edition)
Autoren: Sarah Rees Brennan , Cassandra Clare
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einem.«
    Garcias Reichtum gründete sicher nicht darauf, dass er Schnäppchen ausgeschlagen hatte. Schlagartig ließ er das Thema Seeungeheuer fallen und erwähnte es fortan auch nicht mehr.
    »Willkommen«, sagte er stattdessen.
    »Mir sind Boote zuwider«, merkte Ragnor an und sah sich um. »Ich werde leicht seekrank.«
    Magnus fand es unter seiner Würde, daraufhin einen Witz über grüne Gesichter zu machen. Das war zu einfach.
    »Wären Sie vielleicht so freundlich, uns mitzuteilen, worum es bei Ihrem Auftrag geht?«, fragte er stattdessen. »In dem Brief, den Sie mir geschickt haben, stand lediglich, dass Sie meiner besonderen Talente bedürfen. Ich muss jedoch gestehen, dass ich über derart viele Talente verfüge, dass ich mir nicht ganz sicher bin, mit welchem ich Ihnen dienen kann. Selbstverständlich stehen sie Ihnen alle zur Verfügung.«
    »Sie sind Fremde in unserem Land«, erklärte Edmundo. »Daher wissen Sie vielleicht nicht, dass Peru seinen derzeitigen Wohlstand in erster Linie seinem wichtigsten Exportartikel verdankt: Guano.«
    »Was sagt er?«, erkundigte sich Ragnor.
    »Bis jetzt nichts, was dir gefallen würde«, antwortete Magnus. Das Boot unter ihren Füßen hüpfte auf den Wellen. »Bitte entschuldigen Sie. Sie sprachen gerade über Vogelexkremente.«
    »In der Tat«, sagte Garcia. »Lange Zeit waren die europäischen Kaufleute diejenigen, die von diesem Geschäft am meisten profitierten. Inzwischen sind jedoch einige Gesetzesänderungeneingetreten, die sicherstellen sollen, dass die Peruaner die Oberhand in diesen Verhandlungen behalten. Auf diese Weise müssen die in Europa ansässigen Kaufleute uns entweder als Partner an ihren Unternehmungen beteiligen oder sich ganz aus dem Guanogeschäft zurückziehen. Eines meiner Schiffe, das eine große Fracht Guano geladen hat, gehört zu den ersten, die seit dem Eintreten der Gesetzesänderungen in See stechen. Ich befürchte daher, dass es zu Übergriffen auf mein Schiff kommen könnte.«
    »Sie glauben ernstlich, Piraten wollen Ihre Vogelexkremente stehlen?«
    »Was ist los?«, stöhnte Ragnor mitleiderregend.
    »Das willst du gar nicht wissen. Glaub mir.« Magnus sah Garcia an. »So vielfältig meine Talente auch sein mögen, bin ich mir doch nicht sicher, ob sie auch die Bewachung von, äh, Guano beinhalten.«
    Er hegte zwar seine Zweifel bezüglich der Ladung, aber natürlich kannte er die Angewohnheit der Europäer, über ein Land herzufallen und sich alles, was sie sahen, unter den Nagel zu reißen, als gehöre es fraglos ihnen, sei es Land oder Leute, Produkte oder Personen.
    Abgesehen davon hatte er noch nie zuvor ein Abenteuer auf hoher See erlebt.
    »Wir werden Sie selbstverständlich angemessen entlohnen«, versicherte Garcia und nannte eine konkrete Summe.
    »Oh. Nun, in dem Fall betrachten Sie uns bitte als angeheuert«, antwortete Magnus, und dann überbrachte er Ragnor die frohe Kunde.
    »Ich weiß ja nicht, was ich von dieser ganzen Sache haltensoll«, sagte Ragnor. »Ich weiß noch nicht mal, woher du diesen Hut hast.«
    Magnus rückte den Hut zurecht, um ein äußerstes Maß an Eleganz zu erreichen. »Den habe ich irgendwo unterwegs aufgegabelt. Schien mir die angemessene Kopfbedeckung für diese Unternehmung.«
    »Niemand sonst trägt eine Kopfbedeckung, die diesem Hut auch nur im Entferntesten ähnelt.«
    Magnus warf einen missbilligenden Blick auf all die modisch beeinträchtigten Seeleute. »Dafür verdienen sie selbstverständlich mein größtes Mitleid, aber warum diese Erkenntnis irgendetwas an meiner außerordentlich stilsicheren Aufmachung ändern sollte, verstehe ich nicht.«
    Er ließ den Blick vom Deck aufs Meer hinaus schweifen. Das Wasser war von ausgesprochen klarem Grün, mit genau dieser Schattierung von Türkis bis Smaragdgrün, wie sie etwa in einem glänzend polierten grünen Turmalin vorzufinden war. Am Horizont konnte er zwei Schiffe ausmachen – das eine, das sie begleiten sollten, und ein zweites, von dem Magnus annahm, dass es sich um ein Piratenschiff handelte, welches das erste Schiff anzugreifen beabsichtigte.
    Magnus schnippte mit den Fingern und das Schiff unter ihren Füßen verschlang den Horizont mit einem Happs.
    »Magnus, hör auf, das Schiff schneller zu zaubern«, jammerte Ragnor. »Magnus, warum zauberst du denn das Schiff schneller?«
    Magnus schnippte erneut mit den Fingern. Blaue Funken schlugen aus dem verwitterten und sturmgeprüften Rumpf des Schiffes.
    »Ich wittere ganz famose
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