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Was diese Frau so alles kann

Was diese Frau so alles kann

Titel: Was diese Frau so alles kann
Autoren: Carly Phillips
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etwas für sich.
    Der einzige Nachteil war der Jetlag, an dem Sam auch jetzt im Augenblick litt. Er war zutiefst erschöpft und hundemüde. Und ganz und gar nicht in der Stimmung für die Pflicht, die ihn erwartete. Doch als Trauzeuge musste er seinem guten Freund Bill natürlich beistehen. Die beiden hatten sich während der Pilotenausbildung kennengelernt. Und nun hatte Bill sich entschlossen, das Fliegen aufzugeben und sich mit seiner zukünftigen Ehefrau häuslich niederzulassen. Sam war zwar enttäuscht über diese Entscheidung seines Freundes, aber dennoch bereit, sie zu akzeptieren.
    Wie Sams Mutter auch, wollte Bills Verlobte nun mal keinen Mann, der nie zu Hause war. Sie wollte keinen Mann, der viel reisen musste, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Sam hoffte nur, dass Bill nicht auch verkümmerte wie eine zarte Pflanze, die langsam verdurstete – so wie Sams Vater. Der hatte sich schließlich vollkommen zurückgezogen. Sam seufzte und zuckte die Schultern. Bill war erwachsen. Er wusste, worauf er sich einließ. Sam jedoch würde sich niemals Fesseln anlegen lassen. Keine Frau würde ihn je zur Heirat überreden oder zu etwas drängen können, das über eine heiße Affäre hinausging.
    Es war verdammt lange her, dass er sich auf ein solches Abenteuer eingelassen hatte. Das lag vor allem daran, dass die meisten Frauen behaupteten, sie könnten mit einem One-Night-Stand umgehen – genau wie sie behaupteten, mit seiner Lebensweise klarzukommen. Doch ehe er sich’s versah, versuchten sie, ihn zu ändern. Sie versuchten, ihn davon zu überzeugen, dass er sich tief in seinem Innern nichts mehr wünschte, als den Himmel für Heim und Herd hinter sich zu lassen.
    Na klar.
    Trotz seiner persönlichen Einstellung hatte er seinen Terminplan so umgeändert, dass er bereits ein paar Tage vor der Hochzeit in Chicago sein konnte. Aber jetzt musste er endlich aus dieser Agentur verschwinden. Hier schrie alles geradezu “Hochzeit!”, und Sam erschauderte unwillkürlich.
    Er stopfte sich das T-Shirt in die Jeans und ging durch den Korridor in den Empfangsbereich. Er blinzelte, als er den Empfangsbereich betrat. Und dann erstarrte er.
    Sie war blond. Blonde Frauen hatten ihm schon immer gefallen. Sie trug Seide, ein Stoff, der ihn daran erinnerte, wie sich die Haut einer Frau anfühlte. Ihre Finger glitten zart und sinnlich über ein rotes Buch. Was für eine sinnliche Bewegung! Sam war fasziniert. Und er hatte noch nicht einmal ihr Gesicht gesehen.
    Nicht, dass es eine Rolle spielte. Wenn sie bei Divine Events war, würde sie vermutlich bald heiraten. Oder sie war Trauzeugin oder Brautjungfer. Und das bedeutete Sams Meinung nach für gewöhnlich, dass sie den Brautstrauß fangen wollte, um die Nächste zu sein, die einen Mann an sich band. Zumindest behaupteten seine Schwestern und ihre Freundinnen das. Und Sam hatte nicht vor, in diese Falle zu tappen. Er schüttelte den Kopf und lachte leise.
    Als sie das Lachen hörte, hob sie den Kopf und blickte ihn mit großen Augen an. Erstaunt und, wenn man den zart geröteten Wangen Glauben schenken durfte, offensichtlich verlegen, nahm sie das Buch von ihrem Schoß und legte es zurück auf den Tisch.
    Er wusste nicht, was ihn mehr faszinierte: das scharlachrote Buch, die geröteten Wangen … oder sie. Sie hatte große blaue Augen, in denen Traurigkeit stand und etwas anderes, etwas Geheimnisvolles. Ihre Haut war porzellanzart, und sie hatte den schönsten Körper, den er je gesehen hatte. Und sie konnte ihren Blick nicht von ihm abwenden.
    Es war schon lange her, dass er so intensiv auf eine Frau reagiert hatte. Lange genug, dass er sich entschloss, es auf einen Versuch ankommen zu lassen. Immerhin schien es ihr genauso zu gehen.
    Sam schlenderte zum Sofa, setzte sich zu ihr und legte seinen Arm auf die Lehne hinter ihrem Kopf. “Hi”, sagte er und beugte sich leicht zu ihr herüber. Er nahm ihren leichten blumigen Duft wahr und spürte, wie sein Verlangen wuchs. Das nannte man wohl “Lust auf den ersten Blick”. Derartig scharf auf jemanden war er seit seiner Jugend nicht mehr gewesen.
    Sie neigte den Kopf ein bisschen, sodass blonde Strähnen über ihre Schulter fielen. “Selber Hi”, entgegnete sie und senkte die Wimpern – eine Geste, die offensichtlich unbewusst war, zugleich unglaublich verführerisch wirkte. Ebenso wie der sinnliche Südstaatenakzent. Begierde schoss durch seinen Körper.
    Er ließ seinen Blick über ihre Hände gleiten, die auf ihren
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