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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition)
Autoren: Susan Wiggs
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kleine Mengen vom Teig abstechen, mit der Hand zu Käsebällchen formen und auf dem Backblech verteilen. Das Blech in den vorgeheizten Ofen schieben und bei 225° C für 20-25 Minuten backen, bis die Gougères goldbraun aussehen. Die Käsebällchen warm servieren.

2. KAPITEL
    Der Friedenspalast
    Den Haag, Holland
    6. Januar – Epiphanias
    D ie glänzende schwarze Limousine hielt vor dem im gotischen Stil errichteten Gebäude, dessen klobige Fassade vom Schein der gelben Nebellichter erhellt wurde. Regen prasselte wie Schrotkugeln auf das Dach des Citroën.
    Hinter dem kugelsicheren Glas der Trennscheibe zum Fond überprüfte Sophie Bellamy noch ein letztes Mal Haare und Makeup und ließ dann ihre Puderdose zuschnappen. Ihre Abendtasche steckte sie in das kleine Fach in der Armlehne. Mit den strengen Sicherheitsmaßnahmen heutzutage war es einfacher, das Gebäude mit nichts außer ihrer vorab überprüften Berechtigungskarte und den Kleidern, die sie am Leib trug, zu betreten.
    Als sie angefangen hatte, Veranstaltungen im Friedenspalast zu besuchen, war sie sich ohne ihre Handtasche nackt vorgekommen. Inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, einen formellen Abend ohne Lippenstift oder Kamm, ihren Schlüssel oder ihr Handy zu verbringen. Aus Sicherheitsgründen waren diese Dinge verboten.
    An diesem Abend waren besonders scharfe Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. Das letzte Urteil des Internationalen Strafgerichtshofs für Kriegsverbrechen – ein Fall, der Sophie zwei Jahre ihres Lebens gekostet hatte – war äußerst kontrovers aufgenommen worden, und es war durchaus möglich, dass es zu Ausschreitungen kommen würde.
    Die Limousine reihte sich in die Schlange der anderen Wagen ein und wartete, bis sie an der Reihe war. Früher war Sophie vor solchen Veranstaltungen immer ganz aufgeregt gewesen, aber mittlerweile waren sie für sie zur Routine geworden. Es war erstaunlich, wie sehr sie sich an all das gewöhnt hatte. Fahrer und Sicherheitspersonal, Designergarderobe und lächelnde Würdenträger, Übersetzungen, die ihr durch einen Kopfhörer ins Ohr übertragen wurden – all das war für sie mittlerweile ganz normal.
    Die Gäste wurden unter schwarzen Regenschirmen zu dem äußeren Wachtor begleitet. Ihre Schatten wurden silberschwarz von der steinernen Oberfläche des Paleisplein widergespiegelt. Sophie war vorgewarnt worden, dass die Presse über das Event berichten würde, aber sie sah nur einen fensterlosen Übertragungswagen, dessen tropfnasse Crew gerade dabei war, ihre Ausrüstung dreißig Meter vom Gebäude entfernt aufzubauen. Trotz der historischen Bedeutung dieses Abends, trotz der Tatsache, dass Königin Beatrix persönlich anwesend sein würde, fand die Veranstaltung beim Rest der Welt kaum Beachtung. In Amerika waren die Leute viel zu sehr damit beschäftigt, die neuesten Internetvideos anzuschauen, als sich die Tatsache bewusst zu machen, dass sich gerade die Geografie Afrikas verändert hatte – was zu einem großen Teil Sophie zu verdanken war.
    Ihr Handy vibrierte und kündigte eine eingehende MMS mit einem Foto und einer Nachricht von ihrem Sohn Max an: weißer Sandstrand und türkisfarbenes Meer mit der Unterschrift: „St. Croix ist super. Dad & Nina werden gleich Ja sagen. Xoxox!“
    Sophie starrte die Worte ihres Zwölfjährigen an. Sie hatte gewusst, dass heute der Tag war, aber versucht, nicht daran zu denken. Ihr Exmann war auf einer tropischen Insel und stand kurz davor, die Frau zu heiraten, die Sophies Platz an seiner Seite eingenommen hatte. Sanft klappte sie das Handy zu und drückte es gegen die Brust. Sie versuchte, die Gefühle, die in ihr rumorten und ein Loch in ihr Herz fraßen, zu unterdrücken. Die durfte sie sich nicht erlauben. Nicht einmal an diesem Abend.
    André, ihr Fahrer, schaltete die Warnblinkanlage an, um anzuzeigen, dass er gleich aus dem Auto aussteigen würde. Er rückte die flache Kappe seiner Uniform zurecht. Seine Schultern hoben sich, als er tief einatmete. Er stammte aus dem Senegal und war kein großer Freund des nordeuropäischen Wetters, schon gar nicht im Januar.
    Plötzlich waren das Quietschen von Reifen und ein Geräusch wie ein Schuss zu hören. Ohne zu zögern, duckte Sophie sich in den Fußraum und griff dabei nach dem Autotelefon. Auf dem Fahrersitz tat André das Gleiche. Dann ertönte eine Hupe, und eine Stimme über Lautsprecher gab auf Niederländisch, Französisch und Englisch Entwarnung.
    André ließ die Trennscheibe zum Fond
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