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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht
Autoren: Kat Martin
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ein so gefühlloser Mann wie Bascomb würde so etwas glauben. Nur er konnte sich vorstellen, sie von Nicholas abbringen zu können, als hätte er ihr nie etwas bedeutet.
    Er machte einen Schritt auf sie zu, und hinter dem Bücherregal ertönte ein schwaches Geräusch. Sie hoffte, daß Bascomb es nicht gehört hatte.
    »Ich könnte Euch viele Dinge zeigen, Elizabeth, und Euch großen Reichtum verschaffen - was immer Ihr Euch wünscht. Ihr braucht nur mit mir zu kommen. Und ich verspreche Euch, Euer Leben wird nie langweilig sein.«
    Sie starrte ihn an, verbarg den Haß, den sie empfand, den Abscheu, der ihr den Magen umzudrehen drohte. Jede Sekunde, die verstrich, war sie mehr davon überzeugt, daß er mit Rachaels Mord zu tun hatte.
    Sie wandte sich scheinbar lässig ab. »Es gibt allerdings etwas, das ich will. Etwas, das Rachael Warring hatte und Nicholas mir nicht mehr geben kann.«
    Sein Ausdruck veränderte sich, wurde wachsam. »Ihr sprecht doch wohl nicht von den Rubinen? Der Diebstahl war in allen Zeitungen. Ich wußte nicht, daß Ihr an solchen Dingen Interesse habt.«
    »Ich bin auch nur eine Frau.«
    Er gab ein Geräusch von sich, das beinah ein Lachen hätte sein können. Er griff in seine Rocktasche, zog ein zum Bündel geknüpftes Taschentuch hervor, ging hinüber zum Tisch und legte es darauf. »Ich dachte schon, dies könnte sich als Versuchung erweisen. Einem solchen Schatz kann man schwer widerstehen. Macht es auf.«
    Ihr Puls hämmerte, schien in ihren Ohren zu dröhnen. Sie folgte ihm zum Tisch und streckte die Hand nach dem kleinen weißen Beutel aus. Mit zitternden Fingern öffnete sie das kleine Taschentuch mit dem Bascomb-Wappen darauf - und starrte die Ravenworth-Rubine an.
    Einen Moment blieb sie stumm, starrte nur auf die blutroten Juwelen, die bewiesen, daß er am Ort des Mordes gewesen war. Langsam drehte sie sich zu ihm um.
    »Ihr wart dort. Ich wußte es.«
    Er kicherte heiser. »Es war ein ziemlich genialer Plan -obwohl er nicht genauso gelaufen ist, wie ich mir das vorgestellt hatte. Der arme Narr Kendall glaubt wirklich, er hätte sie umgebracht - aber nur beinah. Nach seinem eifersüchtigen Auftritt war alles recht einfach. Ich habe nur zu Ende geführt, was der junge Heißsporn angefangen hatte. Ich wußte, daß alle in London glauben würden, Ravenworth hätte sie umgebracht.«
    Elizabeth brachte kein Wort hervor.
    »Die Rubine gehören Euch, wenn Ihr mit mir kommt. Wir lassen sie neu fassen. Dann sind sie unser Symbol des Triumphs. Und keiner wird je die Wahrheit erraten.«
    Ihre Hand zitterte, als sie die Rubine wegschob. »Ihr habt sie ermordet und Kendall die Schuld tragen lassen.« Ihre Finger fühlten sich taub an, als sie sie an ihre Kehle legte. »Und was Nicholas angeht, da habt Ihr auch gelogen - damals, nachdem er Euren Bruder erschossen hatte.«
    »Ravenworth hat Stephen getötet. Alle wußten, daß er ein viel besserer Schütze war. Die Tatsache, daß mein Bruder ebenfalls bewaffnet war, war völlig unerheblich.«
    »Wäre es aber für die Gerichte nicht gewesen.«
    Bascomb runzelte die Stirn. »Ich bin das Reden leid. Es ist Zeit zu gehen.«
    »Ich werde nicht... mit Euch gehen.«
    Bascombs Züge wurden hart. Falls ihn ihre Entscheidung überraschte, zeigte er es nicht. Seine Hand verschwand in seiner Weste und zog eine Pistole hervor. Sein Lächeln war dünn. »Selbstverständlich kommt Ihr mit, meine Liebe.«
    Die Tür zum Vorraum flog im selben Moment auf, in dem auch Nicholas hinter dem Bücherregal hervorhechtete. Sowohl Rand als auch Nicholas hielten Pistolen.
    Nicholas trat vor. »Legt die Waffe weg, Bascomb. Sofort.«
    Ein haßerfüllter Ausdruck flackerte über sein Gesicht. Er starrte Elizabeth an. »Es war dumm von mir zu glauben, Ihr hättet Euch geändert. Ich hätte wissen müssen, daß Ihr nicht so klug sein würdet, mein Angebot anzunehmen.«
    »Ich liebe ihn. Ein Mann wie Ihr kann nicht einmal ahnen, was das bedeutet.«
    Ganz langsam drehte Bascomb die Waffe in Nicholas’ Richtung. »Ihr glaubt, Ihr hättet mich endlich hereingelegt. Ihr glaubt, diesmal hättet Ihr gewonnen.« Seine Hand griff die Waffe fester, und Elizabeth’ Herz erstarrte. »Bedeutet sie Euch wirklich so viel?«
    »Sie bedeutet mir alles«, sagte Nicholas leise.
    Bascombs Mund wurde zur schmalen Linie. »So ein Pech.« Mit einer einzigen, schnellen Bewegung schwang er die Waffe zu Elizabeth herum und drückte auf den Abzug.
    »Neiiin!« Nicholas’ Schrei durchschnitt die Luft,
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