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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht
Autoren: Kat Martin
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innerlich für den Kampf, den sie gewinnen mußte.
    Sie wählte am nächsten Morgen ein besonders attraktives Kleid aus grüner Seide mit aufgestickten Rosen. Sie hatte am Abend vorher Mercy eine Nachricht geschickt, und das junge Mädchen war mit einer Kollektion passender Kleider zum Haus des Herzogs von Beldon geeilt.
    Elizabeth betrachtete sich zufrieden im Spiegel. Es gefiel ihr, wie die obere Rundung ihrer Brüste bloßlag und wie die Zofe ihr das Haar in weichen Locken auf dem Oberkopf zurechtgesteckt hatte, in der Hoffnung, die Mühe würde sich auszahlen.
    Nachdem Nicholas schließlich sehr zögerlich ihrem Plan zugestimmt hatte, waren sie die Einzelheiten immer wieder durchgegangen. Sie beschlossen, daß sie allein zu seinem Haus fahren und Jackson Freemantle aufsuchen sollte, um die ganze Sache in Bewegung zu bringen. Sie hofften, daß Freemantle zu Bascomb gehen würde und der Graf den Köder dann auch schluckte.
    »Köder?« hatte Nicholas zornig gerufen, als sie ihm ihren Plan erklärt hatte. »Du redest doch nicht etwa von dir selbst, oder?« Natürlich war sie der Köder, und nur stundenlange Überredung und die eiserne Unterstützung des Herzogs hatten ihn schließlich überzeugen können.
    Sie schaute ein letztes Mal in den Spiegel und machte sich dann mit ihrem Umschlagtuch auf den Weg nach unten, wo die Männer sie in Begleitung eines Richters namens Wilton Sommers erwarteten. Er war ein mächtiger Freund des Herzogs und hatte zugestimmt, ihnen zu helfen.
    Der Plan war fertig, alle Eventualitäten bedacht. Oliver war von ihr besessen - oder von dem Verlangen, sich an Nick zu rächen - oder beides. Er erwartete immer das Schlimmste von Menschen. Sie wünschte, daß sie ihre Rolle überzeugend genug spielen würde.
    Überzeugend genug, um ihn dazu zu bringen, daß er die Wahrheit eingestand.
    In der Eingangshalle ging Nick unruhig auf dem schwarzweißen Marmor auf und ab, als Elizabeth die Treppe herunterkam.
    »Mir gefällt diese Sache nicht, Elizabeth. Ich hätte niemals zustimmen sollen. Es ist einfach zu riskant.« Seine Augen wirkten dunkel und durchdringend. Der Graf von Ravenworth war ein eindrucksvoller Mann, besonders wenn sein Beschützerinstinkt geweckt wurde.
    Elizabeth hielt ihm stand. »Das haben wir doch immer wieder besprochen. Oliver Hampton macht mir seit Jahren das Leben schwer. Ich bin es absolut leid, wieviel Macht er auf uns ausübt. Ich will, daß das aufhört.« Sie nahm sanft seinen Arm. »Bascomb wird mir nichts tun - nicht solange du und Rand da sind.«
    Nicholas starrte sie eine Weile schweigend an, seine Augen eindringlich blaugrau. In seiner Wange zuckte ein Muskel. »Aber vielleicht klappt es nicht. Vielleicht schickt Bascomb nur einen seiner Henker zu dir.«
    »Glaube ich nicht. Diesmal nicht. Sie haben schon zu oft versagt.«
    Rand drückte Nicks Schulter. »Keine Angst, mein Freund. Wenn Bascomb erscheint, sind wir schon da. Elizabeth wird keine Schwierigkeiten haben.«
    Nicholas wirkte finster, schwieg aber. Elizabeth kam wie geplant um zehn Uhr beim Stadthaus an und ging direkt zum Stall. Jackson Freemantle, ein gedrungener Mann mittleren Alters, war dort damit beschäftigt, Nicks Phaeton zu polieren. Falls er überrascht war, sie zu sehen, ließ er es sich nicht anmerken.
    Er wußte sicher, daß Ravenworth entlastet war. Alle in London hatten von dem Geständnis des Viscounts gehört. Elizabeth lächelte, als sie ihm erzählte, daß Elias und Nicholas fortgegangen waren, um die restlichen Angelegenheiten zu regeln.
    »Ich weiß nicht genau, wie lange sie brauchen werden, wahrscheinlich nur ein paar Stunden. Seine Lordschaft möchte, daß du ihn beim Büro des Polizeipräfekten abholst.«
    »Und Ihr, Miss, werdet Ihr mit mir kommen?«
    »Ich glaube, ich warte lieber hier auf sie.« Sie lächelte wieder. »So habe ich Zeit zum Lesen. Ich liebe die Gemütlichkeit der Bibliothek.«
    Das war der Raum, den sie sich für ihre Falle ausgesucht hatten. Er hatte einen kleinen Vorraum an einer Seite und war leicht von einer Hintertür des Hauses aus erreichbar, die gewöhnlich nur abends geschlossen wurde.
    »Seid Ihr sicher, daß Ihr allein hierbleiben wollt, Miss? Ich dachte, Seine Lordschaft hat Sorgen um Eure Sicherheit.«
    »Sie werden ja nur ein paar Stunden weg sein. Und niemand weiß, daß ich hier bin. Also werde ich bestimmt bis dahin in Sicherheit sein.«
    Jackson grinste. »Ich hole ihn ab. Keine Sorge, Miss.«
    »Vielen Dank.« Sie kehrte ins Haus zurück und
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