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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden
Autoren: Gene Stone
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bedingte Veranlagung für die eine oder andere Krankheit besteht, gelingt es diesen Menschen, sie abzuwehren. Nur bei wenigen meiner Gesprächspartner brach tatsächlich einmal eine schwere Krankheit aus, von der sie sich jedoch nachhaltig erholten, indem sie ihr Gesundheitsgeheimnis an die veränderte Situation angepasst haben. Allgemein gesehen erfreuen sie sich bis ins hohe Alter bester Gesundheit.

    DIE HÄNDE DES DR. SEMMELWEIS
    Dass wertvolles und lebensrettendes Wissen geheim bleibt, liegt nicht unbedingt daran, dass sein Entdecker es nicht teilen will, sondern oft daran, dass niemand ihm Glauben schenkt.
    So beispielsweise im Fall des Dr. Semmelweis.
    Der gebürtige Ungar beendete sein Medizinstudium in den 1840er-Jahren und trat anschließend in der Geburtshilfe des Allgemeinen Krankenhauses in Wien eine Stelle als Assistenzarzt an. Nach der Geburt ihres Kindes erkrankten damals viele Frauen an Kindbettfieber, auch Wochenbettfieber genannt, einer heutzutage relativ seltenen Infektionskrankheit, die in Europa einst als Hauptursache für die hohe Sterblichkeitsrate von Wöchnerinnen galt.
    Auffällig war, dass das Kindbettfieber bei Frauen, die ihre Kinder nicht in der Frauenklinik, sondern zu Hause mithilfe einer Hebamme auf die Welt brachten, viel seltener ausbrach. Für dieses Phänomen gab es diverse Erklärungsversuche, von denen sich jedoch keiner beweisen ließ. Semmelweis, der wie ein Besessener nach der Lösung für dieses medizinische Rätsel suchte, machte in diesem Zusammenhang eine interessante Beobachtung: Viele der Medizinstudenten und Ärzte, die im Kreißsaal Geburtshilfe leisteten, hatten just vorher im Anatomiesaal Leichen seziert. Daraus folgerte er, dass sich Ärzte und Pfleger vor der nächsten Operation oder Geburt einfach nur gründlich die Hände waschen und desinfizieren müssten, um die Sterblichkeitsrate der Wöchnerinnen zu senken.
    Niemand glaubte ihm, denn damals konnte sich schlichtweg niemand vorstellen, dass ungewaschene Hände Krankheiten
verursachen könnten. Die Erregertheorie war noch nicht formuliert, geschweige denn bewiesen worden. Semmelweis musste viel Spott und Hohn über sich ergehen lassen, was ihn jedoch nicht davon abhielt, sich weiterhin vehement – aber vergeblich – für das Waschen und Desinfizieren der Hände einzusetzen. Verbittert und zornig wegen der Vergeblichkeit seiner Bemühungen wurde er 1865 – unter anderem von seiner Ehefrau – in eine Irrenanstalt eingeliefert. Dort verstarb er nur zwei Wochen später, angeblich infolge einer Verletzung, die er sich bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit dem Anstaltspersonal zugezogen hatte.
    Erst nachdem Naturwissenschaftler (allen voran der französische Chemiker und Mikrobiologe Louis Pasteur) nachgewiesen hatten, dass bestimmte Krankheiten von Mikroorganismen verursacht werden, erfuhr das Konzept von Hygiene und Sauberkeit in Kreiß- und Operationssälen Ende des 18. Jahrhunderts breite Unterstützung. Post mortem wurde Semmelweis als Pionier der Gesundheitsfürsorge anerkannt.
    Für meine Suche nach geeigneten Gesprächspartnern hörte ich mich bei Freunden und Bekannten um, schaltete Anzeigen und durchstöberte das Internet. Ich wandte mich an ehemalige Co-Autoren und Klassenkameraden, sprach mit Ärzten, Pflegepersonal, Journalisten und Herausgebern. Nachdem ich mich schon so lange mit dem Thema Gesundheit befasst hatte, mangelte es mir glücklicherweise nicht an Kontakten.

    Zu den Menschen, die ich Ihnen in diesem Buch vorstellen werde, zählen auch langjährige Bekannte von mir : Susan Rennau, meine Klassenkameradin von der Highschool, und eine meiner ehemaligen Lehrerinnen, die ich seit der Oberstufe nicht mehr gesehen hatte. Andere lernte ich über meine Arbeit als Ghostwriter für Rip Esselstyn, Gail Evans und Robert Fulford kennen. Letztendlich habe ich um die 100 Menschen interviewt und ebenso viele unterschiedliche und bisweilen bizarre Geheimrezepte und Gesundheitstipps gesammelt. In dieses Buch habe ich diejenigen aufgenommen, die mir als langfristig interessant und nützlich erschienen, die auf einer soliden wissenschaftlichen Grundlage stehen und mir nachvollziehbar und verständlich erklärt wurden.
    Zu den von mir ausgemusterten Gesundheitstipps zählen beispielsweise die, den Toilettendeckel vor dem Spülen herunterzuklappen (auch wenn so manches dafürspricht), Vitaminpräparate oder Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen (einige meiner Gesprächspartner schluckten täglich
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