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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden
Autoren: Gene Stone
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seinem Tod im Alter von 102 Jahren hielt.
    Cornaro hielt seine Erfahrungen in einem vierbändigen Werk fest, das in deutscher Übersetzung unter dem Titel Traktat vom mäßigen Leben erschien. Darin beschrieb er nicht nur seinen Ernährungsplan, sondern sprach sich auch dafür aus, dass der Mensch immer weniger essen sollte, je älter er wurde. Des Weiteren vertrat er die These, dass der menschliche Körper in Phasen der Krankheit oder Schwäche lieber ruhte als verdaute, was nichts anderes bedeutete, als dass Fasten gesünder ist als Schlemmen. »Es besteht kein Zweifel daran«, schrieb er, »dass jeder, der diesen Rat befolgt, niemals krank sein wird, da ein wohlgeordnetes Leben die Ursachen von Krankheiten beseitigt.«
    Cornaro wurde nicht nur steinalt, sondern erfreute sich bis kurz vor seinem Tod bester Gesundheit. In seinem Traktat merkte er an: »Ein langes Leben voll Krankheit und Leid ist schlimmer als gar kein Leben.«
    Noch lange nach seinem Erscheinen befassten sich viele berühmte Schriftsteller und Philosophen – unter ihnen der Dichter und Schriftsteller Joseph Addison, Sir William Temple (Dienstherr von Jonathan Swift) und der Philosoph Francis Bacon – intensiv mit Cornaros Werk. Doch im Laufe der
Jahrhunderte gerieten das Werk sowie sein Verfasser mehr und mehr in Vergessenheit, und heutzutage ist der Name Cornaro kaum noch jemandem ein Begriff. Sein Gesundheitsgeheimnis aber – die reduzierte Kalorienzufuhr – ist als ein Rezept für ein langes, gesundes Leben wieder groß im Kommen (siehe Kapitel »Reduzierte Kalorienzufuhr«).
    Viele unserer modernen Gesundheitstipps sind in Wahrheit seit Jahrhunderten bekannt, büßten im Lauf der Zeit aber an Popularität ein oder wurden mangels wissenschaftlicher Nachweisbarkeit als Humbug abgetan. Ebenso wie Cornaros Ernährungsumstellung sind zahlreiche der überlieferten Gesundheitsgeheimnisse und Ratschläge jedoch überraschend gut auf unsere heutige Zeit und Lebensführung übertragbar.
    Wer beispielsweise zu Krampfanfällen neigt, hat vielleicht schon einmal den guten Rat erhalten, bei Vollmond besonders vorsichtig zu sein. In der Schulmedizin wurde dieser Rat lange Zeit belächelt, bis an der medizinischen Fakultät der griechischen Universität von Patras in den 1990er-Jahren die Krankenakten von 859 Epilepsiepatienten ausgewertet wurden. Die Studie erbrachte, dass bei Vollmond eine signifikante Häufung von Anfällen zu beobachten war.
    Sicherlich haben Sie auch schon einmal gehört, dass Fisch Nahrung für das Gehirn sein soll. Ist das ein Ammenmärchen? Nun, immerhin wurde in vielen neueren Studien nachgewiesen, dass Fischarten mit hohem Fettgehalt (wie zum Beispiel Makrelen und Sardinen) bestimmte Fischöle enthalten, die eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Gehirns und der Gehirnfunktionen spielen. Zudem heißt es, dass der Verzehr von Fisch neben anderen positiven Effekten
auch den kognitiven Verfall im fortschreitenden Alter verlangsamt.
    Seit Jahrhunderten gilt Preiselbeersaft als natürliches Heilmittel, um eine Blasenentzündung zu kurieren. Und tatsächlich wurde von Forschern der Harvard Medical School kürzlich nachgewiesen, dass Preiselbeersaft die an der Blasenwand haftenden Bakterien abtötet. Ebenso wurde nachgewiesen, dass ein Apfel am Tag durchaus den Arzt ersparen kann. An der irischen Universität Ulster gewonnene Erkenntnisse deuten darauf hin, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Apfels in hoher Dosierung Darmkrebszellen abtöten können. Und bei Tierversuchen an der Cornell-Universität zeigte sich, dass der Verzehr von Äpfeln die Entstehung von Brustkrebs bei den Versuchstieren verhinderte.
    Apropos Tiere: Es heißt ja oft, dass ein Haustier die Gesundheit und die Lebensqualität seines Besitzers verbessert. Auch diese Behauptung lässt sich mittlerweile mit harten Fakten untermauern. Hundebesitzer werden zum Beispiel viel seltener krank als »hundelose« Menschen. »Allein schon das Streicheln eines Haustieres hat eine unmittelbar entspannende Wirkung und senkt somit den Blutdruck«, erklärt Alan Beck, ScD, wissenschaftlicher Direktor des Zentrums für die Mensch-Tier-Beziehung an der Purdue-Universität, Fachbereich Veterinärmedizin.
    Tausende von Jahren setzten Heilkundige Blutegel zum Aderlass ein, und erst Ende des 19. Jahrhunderts kam man von dieser Behandlungsmethode ab. Nun fand man jedoch heraus, dass Blutegel die Therapie bei verschiedenen Krankheitsbildern, wie zum Beispiel Osteoarthritis,
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