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Warum manche Menschen nie krank werden

Warum manche Menschen nie krank werden

Titel: Warum manche Menschen nie krank werden
Autoren: Gene Stone
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betrachte ich mein Adressbuch als eine Form der alternativen Medizin.
    Dem Rat von Susan Smith Jones zu folgen und Stress aus meinem Leben zu verbannen, gestaltet sich für mich als Journalist und Autor schwierig bis unmöglich. Ich arbeite noch daran, zumindest einige von Susans Tipps umzusetzen, aber zu behaupten, dass ich bisher besonders erfolgreich war, wäre glatt gelogen. Schon der Anblick des Manuskripts
dieses Buches auf meinem Bildschirm reichte oft genug aus, dass ich mich von einer Sekunde auf die andere ziemlich gestresst fühlte. Aber wenn ich es mir recht überlege, hätte es auch übler enden können. Schauen Sie sich einmal den Film Shining mit Jack Nicholson in der Rolle des durchgedrehten Jack Torrance an, dann wissen Sie, in welchen Wahnsinn Stress einen Schriftsteller treiben kann.
    Für mich hat sich dieses Buch schon jetzt als durchschlagender Erfolg erwiesen, denn noch während ich dafür recherchiert und daran geschrieben habe, hat sich mein Gesundheitszustand eindeutig verbessert. Hin und wieder fühle ich mich zwar minimal erkältet, aber die Symptome brechen nicht aus, und innerhalb kürzester Zeit bin ich wieder topfit. Die starken Halsschmerzen und der hartnäckige Schnupfen, die mich seit Jahren regelmäßig plagten, gehören der Vergangenheit an. Ebenso gut wie das Gesundheitsgeheimnis selbst schützt mich möglicherweise auch mein neu gewonnenes Glaubensprinzip: Ich glaube fest daran, dass die die Strategien, die ich in mein Leben integriert habe, funktionieren.
    Und genau das ist der gemeinsame Nenner kalter Duschen, heißer Suppen, scharfer Gewürze und aller anderen hier beschriebenen Geheimtipps: Ihre Advokaten waren aus tiefsten Herzen von ihrer gesundheitsfördernden Wirkung überzeugt. Aus diesem Grund gibt es eine Theorie in diesem Buch, der alle meine Gesprächspartner bis zu einem gewissen Punkt zustimmten: Gail Evans Einstellung zur inneren Einstellung.
    Logisch begründbar ist das nicht – wie so vieles in der medizinischen Forschung. Zu nahezu jeder Studie gibt es eine Gegenstudie, in der die Ergebnisse der ersten widerlegt
werden. Was vor Jahren als der Wissenschaft letzter Schluss betrachtet wurde, gilt heute als passé. In den 1960er-Jahren empörte man sich über die barbarischen Behandlungsformen, mit denen Ärzte zu Beginn des 20. Jahrhunderts Patienten malträtierten. Heute empört man sich über die Praktiken der 1960er-Jahre und denkt mit Schrecken an die vielen »absolut unschädlichen« Barbiturate, die man ebenso gerne und großzügig verabreichte wie die Elektroschocktherapie. Als absolut unschädlich eingestufte Medikamente – wie Halcion, das in kürzester Zeit zu Abhängigkeit führt – trieben so manchen Patienten in tiefe Depressionen, wie in dem bestürzenden autobiografischen Buch Sturz in die Nacht von William Styron nachzulesen ist.
    Wir dürfen gespannt sein, wie sich die medizinische Forschung entwickeln wird. Nur eins lässt sich schon heute mit Sicherheit sagen: Im Jahr 2050 wird man sich über den heutigen Stand der Medizin auch nur wundern und vielleicht amüsieren können.
    Unter all den vielen mehr oder weniger kurzlebigen Therapieansätzen und widersprüchlichen Ansichten sticht jedoch eine Theorie heraus, die sich schon seit Hippokrates’ Zeiten hält: dass zwischen Körper und Geist eine direkte Verbindung besteht. Wie gesund ein Mensch ist, könnte demnach ebenso sehr von seiner inneren Einstellung abhängen wie von allen anderen Faktoren, die seinen Gesundheitszustand beeinflussen. Die modernen Medizinwissenschaften tun sich jedoch schwer, den Zusammenhang zwischen Geist und Körper zu verstehen, und zahlreiche gut dokumentierte randomisierte Doppelblindstudien belegen eher, dass sich das Denken eben nicht in signifikanter Weise auf den Köper auswirkt. Fakt ist, dass der Zusammenhang
zwischen Körper und Geist in der westlichen Schulmedizin bis vor Kurzem kategorisch bestritten wurde. Vielleicht stellt sich jedoch schon bald heraus, dass Körper und Geist nicht getrennt voneinander betrachtet werden können, weil sie ebenso untrennbar miteinander verbunden sind wie der Körper und seine Organe.
    So ließe sich auch der rätselhafte, aber extrem wirkungsvolle Placebo-Effekt erklären. Ein Placebo (lateinisch für »Ich werde gefallen«) ist ein Scheinmedikament ohne wirksame Arzneistoffe, das oft dieselbe Wirkung zeigt wie das echte Medikament. Viele Ärzte konnten nach der Verabreichung von Scheinmedikamenten beobachten, wie sich
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