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Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Titel: Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch
Autoren: Shannon Stacey
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nicht gerade so aus, als würde Stricken sie wirklich entspannen. Wahrscheinlich schafften das nur zwei Valium in Kombination mit einem kräftigen Whisky.
    Er schloss die Augen wieder und genoss es, wie die Sonne ihn wärmte und eine leichte Brise dafür sorgte, dass ihm dabei nicht zu heiß wurde. Ab und zu nickte er ein, was aber vollkommen in Ordnung war – er musste nirgendwo hin und hatte absolut nichts Besseres zu tun.
    Es war nur ein paar Jahre her, da war er genauso gewesen wie Anna – allerdings sogar verheiratet. Er war in die Fußstapfen seines Vaters getreten und hatte sich halb zu Tode gearbeitet, um groß Karriere zu machen. Damit war er im viel zitierten Hamsterrad gelandet. Er rannte immer schneller, ohne jemals anzukommen. Je mehr Geld er verdient hatte, desto mehr hatten sie ausgegeben, was wiederum dazu führte, dass er noch mehr verdienen musste.
    Der Tod seines Vaters durch einen Herzinfarkt war ein Warnschuss für ihn gewesen. Es hatte weitere Alarmzeichen bei ihm gegeben: Schlaflosigkeit, hoher Blutdruck, Verstimmungen, die noch keine echte Depression abgaben, aber auch nicht mehr allzu weit davon entfernt waren. Daraufhin hatte er mit seiner Frau darüber gesprochen, einen Gang zurückzuschalten und finanziell etwas kürzer zu treten. Er wollte die große Kanzlei verlassen, für die er arbeitete, und lieber Familienrecht machen. Deshalb brauchten sie ein kleineres Haus in einer ländlicheren Gegend, weil es dort billiger war. Sie war wütend geworden und losgezogen, um Schuhe zu kaufen.
    Cam hatte sich von ihr getrennt und ihr alles überlassen, hatte seiner tränenüberströmten Mutter noch einen Kuss gegeben und war an den Askaskwi Lake gezogen. Eigentlich hatte besonders sein Vater das Ferienhaus geliebt, aber in den Jahren vor seinem Tod hatte er keine Zeit dafür gefunden. So war es in ziemlich miserablem Zustand gewesen, als er ankam. Er hatte es wieder aufgemöbelt – Totalrenovierung, ohne dass das kleine Haus dabei seinen ursprünglichen Charme verlor.
    Vielleicht ging Anna ihm deshalb auf die Nerven. Sie erinnerte ihn so sehr an den Mann, der er nie mehr sein wollte. Außerdem sehnte er sich auf einmal nach weiblicher Gesellschaft, seit sie aufgetaucht war. Er war nicht gerade ein Eremit und hatte durchaus ab und zu mal ein Date, aber die Frauen nahmen seinen Lebensstil allesamt nicht ernst. Jede von ihnen glaubte, dass sie ihn schnell dazu bewegen könnte, sich einen richtigen Job zu suchen und ihr dann ein großes Haus zu kaufen. Sobald sie merkten, wie sehr sie sich irrten, war die Sache erledigt. Wegen Anna dachte er plötzlich dauernd an Sex, und weil er daran dachte, wollte er Sex und das machte ihn nervös.
    Cam stand auf, klappte seinen Stuhl zusammen, nahm die Angelrute und ging zurück zum Haus. Drinnen wollte er sich auf dem Sofa ausstrecken und ein bisschen so tun, als würde er fernsehen.
    Auf dem Weg hinein beging er allerdings den Fehler, nach links zu schauen, wobei er Anna erblickte, die auf der Terrasse auf und ab lief. Dabei tippte sie auf ihr Telefon ein und recherchierte vermutlich gerade die effizienteste Art, stricken zu lernen. Wahrscheinlich merkte sie nicht einmal, dass sie ununterbrochen in Bewegung war.
    Gut, sie konnte sich auch nirgends hinsetzen, weil die Gartenmöbel noch im Schuppen standen. Die musste er dringend für sie herausholen. Sie würde es nicht schaffen, die schweren Teaksachen allein bis auf die Terrasse zu schleppen.
    Als er die Stufen zu ihr hinaufstieg, bemerkte Anna ihn und legte eine Pause ein. Cam klappte seinen Lieblingsstuhl für sie auf, stellte ihn hinter sie und zeigte darauf. „Sitz!“
    Sie folgte dem Befehl und brach keinen neuen Streit vom Zaun, sodass er beruhigt nach Hause gehen konnte.
    „Danke!“, rief Anna ihm hinterher.
    Er drehte sich nicht um, hob nur winkend eine Hand und marschierte weiter.
    Sie brauchte einen größeren Kühlschrank. Anna stemmte die Hände in die Hüften und starrte das momentan vorhandene Gerät in der Küche an. An seine Tür hatte sie unzählige Notizzettel geheftet, die von der Magnetensammlung ihrer Großmutter gehalten wurden.
    Ihre Liste mit den Sachen, die sie beim Einkaufen vergessen hatte, befand sich unter einem kleinen Silberlöffel aus West Virginia. Unter einem lilafarbenen Schweinchen hing die Liste mit all den Arbeiten, die sie im Ferienhaus erledigen wollte, während der Zettel mit dem Status ihrer Jobsuche unter der Nachbildung eines Collies klemmte. Er sah aus wie Misty,
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