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Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Titel: Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch
Autoren: Shannon Stacey
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ihn und stieg in ihren Wagen. Cam winkte ihr und schaute zu, wie sie verschwand. Sollte es ihn nun trösten, dass sie im Rückspiegel noch einmal nach ihm Ausschau hielt?
    Eine Tiefgarage. Ein Glaspalast mit unzähligen Stockwerken. Dicke Teppiche und Bürotüren aus echtem Holz, beides sollte den Schall dämpfen. Das war ihre Welt, und sich wieder darin zu tummeln, gab Anna einen ungeheuren Kick.
    „Hier gibt es kein Limit, keine Grenzen“, sagte einer der Männer im Anzug zu ihr, die am Konferenztisch saßen. „Wir verlangen hohen Arbeitseinsatz, aber dafür entlohnen wir Sie auch entsprechend. Sie werden nicht enttäuscht sein.“
    Das war genau das, was sie hatte hören wollen. Und obwohl sie bei diesem Gespräch nicht damit gerechnet hatte, war ihr die Position jetzt schon angeboten worden. Sie musste nur noch zugreifen.
    Als strebsame Schülerin ihres Stiefvaters lächelte sie ruhig und sagte: „Ich weiß Ihr wirklich großzügiges Angebot zu schätzen, meine Herren. Dennoch verstehen Sie gewiss, wenn ich mir einen Tag Bedenkzeit erbitte, um mich mit allen Informationen vertraut zu machen, die Sie mir heute freundlicherweise haben zukommen lassen.“
    Man lächelte und schüttelte ihr die Hand und dann war sie auch schon wieder draußen in der schwülen Hitze der Stadt. Sie fand sofort den richtigen Zug und fuhr äußerlich ruhig zurück zu der Station, an der sie ihren Wagen geparkt hatte. Dort angekommen, stieg sie ein, schaltete die Klimaanlage an, und erst jetzt ließ sie ihre Emotionen heraus und schlug mit den Fäusten aufs Armaturenbrett, bis ihre Hände schmerzten.
    „Verdammter Cam Mayfield!“
    Während sie in einer der bekanntesten Investmentfirmen des Landes gesessen hatte, war ihr dieser Mann keine Sekunde aus dem Kopf gegangen. Bei den Arbeitsstunden, die dort von ihr verlangt werden würden, bliebe ihr keine Zeit, um ihn am See zu besuchen. Falls sie den Job annahm, war es das Ende für sie und ihn.
    Falsch . Nicht falls, wenn sie den Job annahm. Dieses Angebot konnte sie unmöglich ablehnen, sie hatte zu hart an ihrer Karriere gearbeitet. Außerdem war sie von Natur aus nicht dafür gemacht, an einem See zu sitzen und treibende Blätter zu beobachten, ganz egal, wie sehr sie Cam liebte.
    Okay, schön, ich gebe es ja zu … ich liebe ihn, verdammt!
    Nachdem sie aus lauter Wut und Frustration ein wenig vor sich hin geweint hatte, fuhr sie zu ihren Großeltern. Vielleicht halfen ein paar Stunden bei ihnen ihr, ihre innere Balance wiederzufinden, damit sie halbwegs gefasst an den See zurückkehren konnte.
    „Anna!“
    Ihre Großmutter kam zu ihr herausgelaufen, als sie ausstieg, und umarmte sie schwungvoll. Dass sie ihr dabei den Hosenanzug zerknitterte, war ihr egal. Und Anna war es ebenfalls vollkommen gleichgültig. Sie drückte ihre Großmutter, dann kam ihr Großvater an die Reihe. „Ich habe euch beide so vermisst.“
    „Schau dir mal das Auto an! Ich wollte es erst gar nicht glauben, dass du allein zur Bahn gefahren kommst.“
    „Cam fand, ich bräuchte unbedingt einen Führerschein, damit ich nicht von anderen Leuten abhängig bin und mir noch irgendwelchen ernsthaften Ärger einfange.“
    Ihr Großvater nickte. „Ich mag den jungen Mann.“
    Das ging ihr auch so. „Er ist ein sehr hilfsbereiter Nachbar“, sagte sie lächelnd.
    „Lass uns bloß schnell reingehen“, erwiderte ihre Großmutter. „Die Hitze kann man ja nicht aushalten.“
    Nachdem ihr Großvater alles Wissenswerte über das Bewerbungsgespräch erfahren hatte, ließ er sie und ihre Großmutter in der Küche allein.
    „Du siehst so gut aus, Anna. Deine Augen strahlen und du bist nicht mehr so furchtbar hager.“
    „Glücklicherweise passe ich aber noch in meine Anzüge.“ Sie mussten beide lachen. Dann erzählte Anna von ihrer Zeit am Askaskwi Lake, vom Strickklub, dem Fahrrad, dem Blatt auf den Wellen. Nur was sich zwischen ihr und Cam ereignet hatte, ließ sie größtenteils aus, doch Betty Frazier war kein Dummkopf.
    „Cam ist ein wirklicher toller Kerl.“
    „Ja, das stimmt, Granny, aber glücklich kann er nur am See sein. In der Stadt wäre er fast krank geworden.“
    Betty seufzte, holte die Keksdose aus Porzellan und schob sie ihr hin. Anna nahm sich vier Chocolate Chip Cookies. Die hatte sie sich verdient, fand sie.
    „Dein Großvater und ich sind schon eine wahre Ewigkeit zusammen. Ich glaube an die Liebe, und ich glaube auch, dass es sich lohnt, um sie zu kämpfen. Trotzdem bricht es mir das Herz,
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