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Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch

Titel: Warum Maenner und Frauen nicht zusammenpassen - aber irgendwie doch
Autoren: Shannon Stacey
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er sich einen Idioten. Das konnte jeder sein, ihre Großmutter oder irgendein Freund aus der Stadt. Anna hatte durchaus ein paar Leute, die sie ab und zu anriefen. Obwohl viele sie im hektischen Leben der Großstadt bereits vergaßen, wie sie ihm erzählt hatte. Vielleicht erinnerten sich ja mehr alte Kollegen an sie, als sie dachte.
    Instinktiv wusste er jedoch, dass dies der Anruf war, auf den sie wartete. Am liebsten wäre er so schnell wie möglich abgehauen, doch wenn sie gute Nachrichten bekam, würde sie sie mit ihm teilen wollen. Und falls nicht, brauchte sie eine starke Schulter zum Anlehnen.
    So, wie sie klang, befand sie sich hinten auf der Terrasse. Er machte sich leise auf den Weg dorthin. Ihre Stimme war merkwürdig sachlich und professionell – so kannte er Anna gar nicht. Er musste nur kurz zuhören, dann bestätigte sich, dass er mit seiner Vermutung richtiglag. Die Investmentfirma in Boston wollte sie kennenlernen. Ganz egal, wie hart der Ausleseprozess auch sein mochte, derzeit hatten sie Interesse an ihr.
    Typisch für sie, saß sie mit einem aufgeschlagenen Notizbuch vor sich am Gartentisch und schrieb mit. Selbst ihre Körperhaltung war auf einmal anders, stellte er fest und musterte sie verwundert.
    „Hast du das mitbekommen?“, fragte sie schließlich, als das Telefonat zu Ende war.
    „Herzlichen Glückwunsch.“
    „Oh Gott! Ich habe ja so viel zu erledigen! Was für ein Glück, dass ich nicht alle meine Hosenanzüge bei meiner Großmutter gelassen habe. Ich werde es nämlich nicht schaffen, erst bei ihr vorbeizufahren, das Gespräch ist morgen Vormittag. Hoffentlich passen mir die Dinger noch, die ich hier habe. Meine Ernährung war ja wirklich nicht besonders in letzter Zeit. Wenn ich um sechs Uhr hier aufbreche, müsste es reichen, dass ich den Zug nach Boston erwische. Meine Großeltern besuche ich dann hinterher für ein paar Stunden.“
    Cam wurde schon vom Zuhören müde und nebenbei brach es ihm auch noch das Herz. „Hol mal zwischendurch Luft, sonst wirst du gleich ohnmächtig.“
    Anna strahlte. „Meinst du, es würde die Chefs in Boston beeindrucken, wenn ich mit einer Platzwunde am Kopf erscheine?“
    „Und wenn du mit zwei Veilchen und in einem viel zu engen Kostüm kommen würdest, wären die immer noch begeistert von dir.“
    Sie gab ihm flüchtig einen Kuss. „Du wirkst Wunder für mein Ego.“
    „Ich sage dir nur, was ich denke. Kann ich dir irgendwie helfen?“
    „Was?“ Sie hatte schon wieder den Stift in der Hand und starrte auf ihren Notizblock. „Oh … nein, danke. Ich habe zwar ungefähr eine Million Dinge zu erledigen, aber nichts, was jemand anderes wirklich übernehmen könnte.“
    „Okay, dann fahre ich zurück zur Arbeit, bis später, Anna.“
    „Klar. Ich muss mir eben die Börsennotierungen ansehen und mich auf den neusten Stand bringen. Und ich muss dringend einen Blick auf meine Hosenanzüge werfen. Wollen wir heute Abend vielleicht einfach Reste essen?“
    Sie wirkte geistesabwesend. Cam begriff, dass er sich auch genauso gut gleich hier und jetzt verabschieden konnte. „Wahrscheinlich komme ich erst sehr spät zurück. Ich helfe einem Kumpel bei ein paar Arbeiten. Möglicherweise sehen wir uns nur kurz, bevor du aufbrichst. Dann kann ich dir noch Glück wünschen.“
    „Oh.“
    Bildete er sich das ein oder wirkte sie verletzt?
    „Ja, okay, klingt gut.“
    Er hastete zum Wagen, raste über die unbefestigte Straße davon und ließ eine Staubwolke zurück. Auf der Fahrt sagte er sich, dass er mit der Situation eben klarkommen musste. Das Leben ging weiter. Er hatte gewusst, dass Anna irgendwann abreiste. Nur hatte er nicht geglaubt, dass es so bald geschehen würde.
    Am nächsten Morgen, er war schon eine Weile wach, trat sie pünktlich um sechs hinaus auf die Veranda. Sie trug einen Hosenanzug und war von Kopf bis Fuß perfekt zurechtgemacht. Mit den hohen Absätzen ihrer schwarzen Schuhe hätte sie jemanden ermorden können. Cam musterte sie. Das war eine Anna, die er kaum kannte, bis sie ihn bemerkte und lächelte.
    „Ich kann es nicht glauben, du bist aufgestanden!“
    Er ging zu ihr hinüber und gab ihr einen Kuss, wobei er gewissenhaft darauf achtete, ihr Make-up nicht zu ruinieren. „Hau sie um“, sagte er.
    „Ich bin heute Abend spät wieder hier, dann kann ich dir ja alles berichten.“
    „Aber klar, bin gespannt.“ Anna musterte ihn misstrauisch, also zwang er sich zu einem kleinen Lächeln. „Freu mich drauf.“
    Sie küsste
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