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Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)

Titel: Warum auch nette Männer nicht zum Frühstück bleiben (German Edition)
Autoren: Leif Lasse Andersson
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auch wenn es in meinen Augen ein klarer Fall von billigem Revanchefoul war.
    Elke packte sich noch am gleichen Nachmittag die Kinder, fuhr mit ihnen zu Oma und Opa nach Münster und sagte zum Abschied: »Wenn ich am 5. Januar wiederkomme, möchte ich dich hier nicht mehr sehen.«
    Echt, Jungs, wenn ihr jemals meint, euch von der Alten rauswerfen lassen zu müssen, dann nehmt nicht unbedingt Weihnachten. Beschissenes Zeitmanagement. Kein Kumpel, der mit euch saufen geht. Keine Frauen auf der Piste, denen ihr es richtig besorgen könnt. Niemand zum Reden da außer der mitleidigen Verwandtschaft, aber nach Heiligabend und dem ersten Feiertag habt ihr einfach keine Lust mehr, noch einen Abend trübsinnig ins Kaminfeuer zu starren, während Mama darüber klagt, dass der Schneeräumdienst wieder nicht gekommen ist und eure Schwestern betreten auf die unausgepackten Geschenke für die Kinder gucken. Am zweiten Feiertag bin ich zu Hause geblieben, nachdem ich an der Tankstelle die Vorräte an Halbliter-Wodka-Flaschen geplündert hatte.
    So schreiben wir nun den 26. Dezember, neben meinem Computerbildschirm stapeln sich volle Aschenbecher und leere Wodkaflaschen, die Kinder sind bei Oma, und Elke ist nach Heiligabend gleich zu ihrem jungen Lover weitergereist. »Google ich mal nach ’nem Last-Minute-Urlaub«, denke ich. »Einen für Singles. Sonne, Saufen, abends jede Menge Sex im Whirlpool.«
    Doch die Suchworte »Single« und »Urlaub« bringen rund um Weihnachten keine nennenswerten Resultate, dafür bietet mir der dritte Treffer an: »Klick – und es ist Liebe!« Ganz offenbar eine Flirtbörse.
    Und das, Jungs, war der Moment, in dem sich LeiLa Andersson in Begleitung eines Cowboys und eines müden, kleinen Jungen auf den langen Weg durch die Dating-Wüsten des Internets machte.

First Date
    Okay. Seien wir ausnahmsweise mal ganz ehrlich. Die Zeiten, als ich nicht jede, aber jede Menge netter Frauen haben konnte, die sind möglicherweise vorbei. Dort, wo sich an meinem einst gründlich austrainierten Körper ansehnliche Sixpacks stapelten, hat sich eine befremdliche Wölbung erhoben, die ich nach dem Rasieren skeptisch im Badezimmerspiegel beäuge. Die Brust-Muckis sind auch weg und irgendwer hat sie durch kleine Pölsterchen ersetzt, die demnächst die Körbchengröße A erreicht haben werden. Die Oberarme sehen noch ganz in Ordnung aus, doch ein Probegriff mit der linken Hand verrät die Wahrheit: Bizeps und Trizeps haben sich aus meinem Leben verpisst, die Waage tut so, als sei nichts gewesen, bei 1,98 Meter Körpergröße klingen 98 Kilo nicht sofort nach fetter Sau, doch als ehemaliger Leistungssportler kenne ich die grausige Wahrheit: Ich bin nicht nur acht Kilo über Kampfgewicht, angesichts der feige geflohenen Muskelmasse muss ich davon ausgehen, dass ich lockere zwölf Kilo Fett mit mir herumschleppe.
    »So sieht’s aus, Alter!«, sage ich zu meinem Spiegelbild und nach zehn Jahren Ehe, einer endlosen Reihe von Zwölf-Stunden-Arbeitstagen und meiner gescheiterten Liebe zu Laura klafft auf dem Weg vor mir ein beachtliches Loch: Ich bin jetzt Single, habe keine Ahnung, wie das geht, und außer der Tatsache, dass ich vermutlich bis ans Ende meiner Tage Unterhalt zahlen werde, gibt es nicht viele verlässliche Eckpunkte in meiner Zukunft.
    »Jammer nicht«, sagt der Cowboy, »heute Abend hast du ein Date!«
    Eine lange, einsame Urlaubswoche bin ich verzweifelt durch zwei digitale Singlebörsen geirrt, nur Silvester habe ich freigemacht, die Party eines Freundes entpuppte sich als ein deprimierendes Beieinander von unzähligen Pärchen, deren Kinder unterm Dachboden schlummerten, während sich die Frauen zusammenrotteten, um gemeinsam darüber nachzudenken, was LeiLa, dieser Scheißkerl, nun schon wieder angestellt haben könnte, dass Elke sich gezwungen sah, ihn so überstürzt zu verlassen.
    Um halb zwölf habe ich eine Flasche Rotwein geklaut und bin durch den Schnee nach Hause gestapft. Den Jahreswechsel in mein neues Leben verbrachte ich beim Versuch, auf dem Heimweg verirrten Feuerwerkskörpern auszuweichen, 20 Minuten nach Mitternacht saß ich wieder am Computer und habe mir die Fotos von Singlefrauen angeschaut.
    Seit Weihnachten stolpere ich als digitaler Flirtfrischling orientierungslos durch diese seltsame Welt. Und Jungs, nehmt euch meine Warnung zu Herzen: Bevor ihr euch irgendwann aufmacht, meinen Spuren zu folgen, fragt jemanden, der sich damit auskennt! Mit einer Handvoll Basiswissen könnt ihr
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