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Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet

Titel: Warum am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist: Kostspielige Denkfehler und wie man sie vermeidet
Autoren: Friedhelm Schwarz
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bringen wollen und wie Sie dann damit umzugehen gedenken.

Sechs Regeln für die täglichen Geldentscheidungen
    Niemand will uns etwas schenken!

    Viele Händler, besonders Möbelhäuser und Autohändler, aber auch Supermärkte benutzen gern das Wort »Geschenk«. »Wir schenken Ihnen die Mehrwertsteuer!« Das ist natürlich Quatsch. Kein Unternehmen wird für eine Werbeaktion von der Mehrwertsteuer befreit. Aber das Steuernsparen ist ein fester Bezugspunkt in den Köpfen der meisten Konsumenten. Mit dem Versprechen, Steuern zu sparen, verkaufen Banken und Sparkassen Finanzprodukte und Möbelhäuser neue Kücheneinrichtungen.
    Natürlich wird die Mehrwertsteuer noch auf die Nettoverkaufspreise aufgeschlagen, die geschenkte Mehrwertsteuer ist also nur ein Rabatt auf den Endverkaufspreis. Aber Rabatt klingt natürlich nicht so schön, als wenn man etwas geschenkt bekommt.
    Wenn ich mir ein Auto kaufe, dafür einen Kredit aufnehme und anschließend 1000 Euro in bar erhalte, dann macht mich das viel glücklicher, als wenn der Verkaufspreis um 1000 Euro gesenkt worden wäre. Denn diese 1000 Euro in bar stimulieren das Belohnungssystem viel stärker. Natürlich muss ich mir auch bewusst sein, dass ich bei einer solchen Aktion keinen Verhandlungsspielraum mehr habe: »Tut uns leid, am Preis können wir nichts machen, aber immerhin bekommen Sie doch 1000 Euro in bar geschenkt.«
    Außerdem sollten wir immer wissen, dass das, was man uns schenkt, schon vorher in den Preis einkalkuliert worden ist. Das gilt auch für Aktionen wie »3 Stück für den Preis von 2« oder »Beim Kauf von 2 Packungen Kaffee erhalten Sie eine Kaffeetasse geschenkt«. Auch was verschenkt wird, muss irgendjemand bezahlen, und das ist in der Regel der Kunde.
    Niemanden interessiert unser Glück, sondern nur unser Geld

    Hersteller und Händler tun gerne so, als wäre ihr gesamtes wirtschaftliches Handeln nur darauf angelegt, die Verbraucher glücklich und zufrieden zu machen.
    Wenn ein Händler an fairen Geschäften interessiert wäre, würde er uns fragen: Wie viel Geld haben Sie und wie viel davon sind Sie bereit, für mein Produkt auszugeben? Vielleicht haben oder bieten wir zu wenig, aber wir wären in diesem Moment ein Verhandlungspartner, der mit dem Händler auf Augenhöhe spricht. Er könnte uns dann ja seine Preisvorstellung nennen und vielleicht sogar noch seine Kalkulation offenlegen. Aber das tut er natürlich nicht. Schließlich wird sein Belohnungssystem nur dann aktiviert, wenn er einen anständigen Gewinn erzielt.
    Alle wollen mehr bekommen,als sie geben

    Wer ein Geschäft betreibt, muss nicht nur seine laufenden Kosten decken, sondern auch Rücklagen für zukünftige Investitionen bilden, er muss sich selbst ein Gehalt zahlen und möchte auch noch einen zusätzlichen Gewinn machen, dessen Höhe nicht von den Aufwendungen und Leistungen bestimmt wird, sondern vom Markt.
    Diese Marktmechanismen sind für die meisten Verbraucher nur sehr schwer zu durchschauen, da die Gewinne gemeinhin nur in den Bilanzen der Aktiengesellschaften ausgewiesen werden. Wie viel Gewinn ein niedergelassener Arzt oder Zahnarzt macht, ist genauso schwer zu durchschauen und wird genauso geheim gehalten wie die Gewinne anderer Unternehmen auch. Nur das Finanzamt weiß Bescheid. Natürlich existiert der Wunsch, mehr bekommen zu wollen, als man zu geben bereit ist, auch auf der Kundenseite. Nur bedeutet das für den Konsumenten, dass er sich Illusionen macht. Niemand wird ohne zwingenden Grund eine Ware unter dem eigenen Einkaufspreis abgeben, es sei denn, er muss etwa im Rahmen eines Konkurses seinen Warenbestand zu Geld machen.
    Fordern Sie Fairness

    Fairness bedeutet im Einkaufsalltag: Gleicher Preis für gleiche Ware. Man empfindet es zum Beispiel als unfair, wenn man am Bedienungstresen im Supermarkt das Käseendstück erhält oder das Frischfleisch mit besonders viel Fett und großen Knochen. Und auf dem Wochenmarkt möchte ich nicht die matschigen Tomaten haben, die hinten liegen, sondern die knackigen von vorn auf der Auslage. Wenn wir das Verhalten des Verkäufers als unfair empfinden, können wir ihn altruistisch bestrafen, indem wir die angebotene Ware zurückweisen und einfach nicht kaufen. Ob Sie sich fair behandelt fühlen oder nicht, ist ganz allein Ihr subjektives Gefühl, und es gibt keine äußeren Kriterien, die Ihnen vorschreiben können, ob Sie sich fair behandelt fühlen dürfen oder eben nicht. Mehr Fairness zu schaffen, ist ein ganz
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