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Warte, bis du schlaefst

Warte, bis du schlaefst

Titel: Warte, bis du schlaefst
Autoren: Mary Higgins Clark
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einen guten Mitarbeiter suche, aber so
schnell keinen geeigneten finden könne, und da hab ich ihm Altman genannt.«
    »Ich verstehe. Wir würden sehr gerne den Namen dieses ehemaligen Kunden wissen, und ich bin sicher, dass Sie ihn für uns heraussuchen werden. Altman könnte ein Verdächtiger im Entführungsfall Leesey Andrews sein, womit Mack MacKenzie natürlich zugleich nicht mehr unter dringendem Verdacht steht.«
    »Alles, was diesen furchtbaren Verdacht von Mack nehmen könnte, wäre ein Geschenk des Himmels«, sagte Elliott. Seine Stimme bebte vor Rührung.
    Barnett musterte ihn genauer, betrachtete seinen elegant geschnittenen Anzug, das blütenweiße Hemd, die edle blau-rote Krawatte. Er beobachtete, wie Wallace seine Brille abnahm, die Gläser polierte und sie wieder aufsetzte. Irgendetwas an diesem Kerl erinnert mich an etwas, dachte er, aber was? Es waren die Augen und die Stirn. Sie kamen ihm bekannt vor. Plötzlich schoss ihm durch den Kopf: Das ist doch nicht möglich! Mein Gott, er sieht tatsächlich Altman ähnlich . Er gab Gaylor ein Zeichen, die Befragung fortzusetzen.
    »Mr. Wallace, ist es richtig, dass Sie der Testamentsvollstrecker für das Erbe von Charles MacKenzie jr. sind?«
    »Ich bin der Testamentsvollstrecker für sämtliche Treuhandvermögen der Familie MacKenzie.«
    »Der alleinige Testamentsvollstrecker?«
    »Ja.«
    »Wie lauten die Bestimmungen für Macks Treuhandfonds?«
    »Die Bestimmungen stammen von seinem Großvater. Er sollte erst ab dem vierzigsten Lebensjahr ein Einkommen daraus beziehen.«

    »In der Zwischenzeit wächst das Vermögen natürlich weiter an.«
    »Selbstverständlich. Es wurde sorgfältig investiert.«
    »Was geschieht, wenn Mack vorzeitig sterben würde?«
    »Das Fondsvermögen würde an seine Kinder übergehen, oder, falls keine vorhanden sind, an seine Schwester Carolyn.«
    »Hätte Mack die Möglichkeit gehabt, um einen Vorschuss aus seinem Treuhandvermögen zu bitten, sagen wir, aus einem Grund, der Ihnen als Treuhänder gewichtig genug erscheint?«
    »Der müsste schon äußerst gewichtig gewesen sein. Sein Großvater wollte keine Playboys unter seinen Erben haben.«
    »Und wenn er nun heiraten wollte, wenn seine zukünftige Frau ein Kind von ihm erwartete, wenn er nicht mehr weiter von der Unterstützung seiner Eltern abhängig sein wollte, wenn er selbst für seinen Unterhalt und sein Studium aufkommen und wenn er seiner Frau ein Medizinstudium ermöglichen wollte? Wäre das ein guter und ausreichender Grund gewesen, um sein Treuhandvermögen anzutasten?«
    »Möglicherweise. Aber diese Situation ist nicht eingetreten.« Elliott Wallace erhob sich. »Darf ich Sie jetzt bitten, ich habe noch wichtige Termine, und …«
    Barrotts Handy klingelte. Nick DeMarco war dran. Barrott hörte zu und zwang sich, keinerlei Reaktion über das Gehörte nach außen dringen zu lassen. Carolyn MacKenzie war verschwunden. Das nächste Opfer, dachte er.
    Wallace hielt einen Arm ausgestreckt und wollte sie hinauskomplimentieren. Lucas Reeves hat recht, dachte Barrott. Es passt alles zusammen. Er könnte versuchen, Wallace mit falschen Informationen hereinzulegen.

    »Nicht so schnell, Mr. Wallace«, sagte er. »Wir sind noch nicht ganz fertig. Howard Altman sitzt in Haft. Er hat die Entführungen gestanden. Er behauptet steif und fest, dass er für Sie gearbeitet hat.« Er legte eine kurze Pause ein. »Sie haben uns verschwiegen, dass Sie mit ihm verwandt sind.«
    Wallace, dessen Miene die ganze Zeit über unerschütterlich gewirkt hatte, zeigte jetzt doch Anzeichen von Nervosität. »Ach, der arme Howie«, seufzte er. Mit einer Hand stützte er sich auf der Schreibtischplatte ab, während er mit der anderen in die oberste Schublade langte. »Das sind natürlich alles Wahnvorstellungen.«
    »Nein, das sind keine Wahnvorstellungen«, sagte Barrott scharf.
    Wieder seufzte Elliott Wallace. »Mein geistesgestörter Neffe hatte angekündigt, er wolle auf aufsehenerregende Weise sterben und Carolyn und Leesey dabei mitnehmen. Doch nicht einmal das hat er auf die Reihe gebracht.«
    Mit einer einzigen, schnellen Bewegung holte Elliott Wallace eine kleine Pistole aus seiner Schreibtischschublade und hielt sie sich an die Schläfe. »Um mit Cousin Franklin zu sprechen: ›Lebt wohl, liebe amerikanische Mitbürger!‹«, sagte er, dann drückte er ab.

74
    Larry Ahearn befand sich im großen Dezernatsbüro, als ihn Barrotts Anruf erreichte. »Larry, wir waren auf der richtigen Spur
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