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Warte auf das letzte Jahr

Warte auf das letzte Jahr

Titel: Warte auf das letzte Jahr
Autoren: Philip K. Dick
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hier. Es klingt wie Ironie, aber ich habe bemerkt, daß der Alte seine Antiquitätenexperten nie bei sich haben will, wenn er sich im 35er Wash befindet … er zieht es vor, sich dem, ähem, Zauber des Erlebnisses hinzugeben … vor allem, je älter er wird. Wenn Sie erst einmal einhundertdreißig Jahre alt sind, werden Sie das verstehen – und ich wohl auch. Bis dahin müssen wir es mit ihm aushalten.« Düster fügte er hinzu: »Aber das wissen Sie wohl alles schon, Eric, denn Sie sind sein Arzt. Er wird niemals sterben; er wird nie die letzte Entscheidung treffen – wie man so sagt –, gleichgültig, welche Organe in ihm versagen und ausgetauscht werden. Manchmal beneide ich ihn um seinen – Optimismus. Weil ihm das Leben so sehr gefällt, weil er es für so wichtig hält. Tja, wir unbedeutenden Sterblichen – in unserem Alter …« Er blickte Eric an. »Mit lächerlichen dreißig oder dreiunddreißig Jahren …«
    »Ich fühle mich noch sehr lebenslustig«, unterbrach Eric. »Ich halte noch lange Zeit aus. Und das Leben erdrückt mich keinesfalls.« Aus seiner Manteltasche holte er die Rechnung hervor, die ihm der robotische Schuldeneintreiber überreicht hatte. »Überlegen Sie mal. Ist vor drei Monaten im 35er Wash eine Schachtel Lucky Strike in der grünen Verpackung aufgetaucht? Ein Geschenk von Kathy?«
    Nach einer Weile erwiderte Jonas Ackerman: »Sie armer, mißtrauischer, dummer Bastard. Das ist alles, worüber Sie nachgrübeln. Hören Sie, Doktor, wenn Sie Ihre Gedanken nicht bei der Arbeit behalten können, dann sind Sie erledigt; es stehen zwanzig vollausgebildete Ärzte auf unserer Personalliste, die nur darauf warten, für einen Mann wie Virgil arbeiten zu können, für einen Mann, der so wichtig ist für unsere Wirtschaft und unsere Kriegsführung. Und Sie sind nicht einmal halb so gut wie die.« Sein Gesichtsausdruck war freundschaftlich und mißbilligend zugleich, eine seltsame Mischung, die Eric Sweetscent abrupt aus seinen Gedanken aufschreckte. »Was mich persönlich betrifft, falls mein Herz versagen sollte – und zweifellos wird es in naher Zukunft soweit sein –, dann wären Sie der letzte, den ich deswegen aufsuchen würde. Sie sind zu sehr mit Ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt. Sie leben nur für sich, nicht für die planetenweite Auseinandersetzung. Mein Gott, Sie wissen es doch auch! Wir führen einen Krieg auf Leben und Tod. Und wir verlieren ihn. Wir können jeden gottverdammten Tag ausgelöscht werden!«
    Das stimmt, sagte sich Eric. Und wir haben einen kranken, hypochondrischen, mutlosen Führer. Und die Tijuana Fur & Dye Corporation ist eine von diesen riesigen industriellen Giganten, die jenem kranken Führer gehören, die es gerade noch schaffen, den Maulwurf an der Macht zu halten. Ohne die warme, feste, persönliche Freundschaft eines Mannes wie Virgil Ackerman wäre Gino Molinari schon gestürzt oder tot oder in einem Altersheim. Ich weiß das alles. Und dennoch – für jeden einzelnen geht das Leben weiter. Schließlich war es nicht meine Absicht, dachte ich, von meinem Privatleben, von meinem Ehekrieg mit Kathy so sehr eingebunden zu werden. Und falls du glaubst, daß ich es doch darauf angelegt habe, dann liegt es einfach an deiner schrecklichen Jugend. Dir ist es nicht gelungen, die Freiheit deiner Jugend hinter dir zu lassen und jenes Land zu betreten, in dem ich lebe – verheiratet mit einer Frau, die mir wirtschaftlich, intellektuell und – ja, auch das – die mir sogar erotisch überlegen ist.
     
    Bevor Dr. Eric Sweetscent das Gebäude verließ, fuhr er hinunter zu den Brutkammern, um nachzusehen, ob Bruce Himmel inzwischen eingetroffen war. Er fand ihn neben dem großen Ausschußkorb, der von defekten Faulen Braunen Hunden überquoll.
    »Schmeißen Sie sie weg«, forderte Jonas Himmel auf, der wie immer leer und zusammenhangslos lächelte, als ihm der jüngste der Ackermans eine der defekten Kugeln zuwarf, die von den TF&D-Förderbändern rollten, auf denen die brauchbaren weiterglitten und später in den Steuermechanismus der interplanetarischen Raumschiffe eingebaut werden würden. »Wissen Sie«, wandte Jonas sich an Eric, »wenn Sie ein Dutzend von diesen Kontrollgeräten nehmen – nicht die defekten, sondern die aus den für die Armee bestimmten Kisten –, dann werden Sie entdecken, daß sich ihre Reaktionszeit im Vergleich zu den vor einem Jahr oder sechs Monaten hergestellten Apparaten um mehrere Mikrosekunden verlangsamt hat.«
    »Wollen
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