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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang
Autoren: Erin Hunter
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seinen Wurfgefährten, schluckte er den letzten Bissen Wühlmaus hinunter und ging zu seinem Bau.
    Häherfeder lag zusammengerollt in seinem Nest und erwachte beim Geräusch von Pfotenschritten. Er öffnete die Augen und erblickte eine dünne, graue Kätzin, die sich über ihn beugte.
    »Gelbzahn!«, rief er und setzte sich auf. Er befand sich immer noch im Heilerbau, der in den blassen Schein des Mondes getaucht war. Wenige Schwanzlängen entfernt lag Blattsee und schlief.
    Die ehemalige Heiler-Katze ließ eine lange, dunkle Feder in Häherfeders Nest fallen. »Die Zeit der Lügen und Geheimnisse ist vorbei«, miaute sie. »Die Wahrheit muss herauskommen. Es war falsch vom SternenClan, euch nicht schon vor langer Zeit zu sagen, wer ihr seid.«
    »Und was …«, fing Häherfeder an, doch Gelbzahns Umriss verblasste bereits und verschmolz mit dem Mondlicht, bis sie verschwunden war. Das Licht erlosch jäh und ließ Häherfeder in Dunkelheit zurück, als er aus seinem Traum erwachte.
    »Mäusedung! Kann sich denn keine Katze mal klar und deutlich ausdrücken?«, fauchte er. Doch ein eiskaltes Gewicht in seinem Bauch offenbarte ihm, dass Gelbzahn alles gesagt hatte, was er wissen musste.
    Er tastete in seinem Nest herum, entdeckte die Feder, die sie zurückgelassen hatte, und fuhr mit seiner Pfote über ihren langen, glatten Kiel. Vor sich sah er sie schwarz im silbernen Mondlicht schimmern.
    »Sie hat mir eine Krähenfeder gebracht …«, flüsterte er.
    Er stieg aus seinem Nest und tappte leise aus dem Bau, wobei er achtgab, Blattsee nicht zu wecken. Sobald er auf der Lichtung war, sprang er hinüber zum Kriegerbau. Er schlich um den Busch herum und schnupperte, bis er Löwenglut entdeckte, der dicht bei den äußeren Zweigen schlief.
    Häherfeder suchte einen losen Zweig und stocherte damit zwischen den Dornen herum, bis er Löwenglut spürte.
    »Hä? Lass das!« Löwenglut schlug nach dem Zweig.
    »Löwenglut!«, zischte Häherfeder und drückte sich so eng wie möglich an seinen Bruder im Bau. »Ich muss mit dir reden. Hol Distelblatt.«
    »Es ist mitten in der Nacht!«, protestierte Löwenglut.
    »Sei still! Willst du alle Katzen im Lager wecken? Das hier ist wichtig! Wir müssen einen ungestörten Ort suchen.«
    »Schon gut, schon gut, behalt deinen Pelz an.«
    Häherfeder wartete ungeduldig, bis seine Wurfgefährten sich durch die Zweige zu ihm herausgezwängt hatten.
    »Was meinst du damit, wir müssen einen ungestörten Ort suchen?«, flüsterte Löwenglut. »Wo denn?«
    »Im Wald. Wo wir in Ruhe reden können.«
    Distelblatt gähnte. »Hoffentlich ist es das auch wert.«
    »Ganz bestimmt«, versprach Häherfeder.
    Alle drei Katzen schlichen im Schatten durch den Schmutzplatztunnel aus dem Lager, um Mohnfrost, die Wache hielt, nicht zu alarmieren. Dann führte Häherfeder sie durch die Bäume zur WindClan-Grenze.
    »Hier draußen ist es eiskalt«, beschwerte sich Distelblatt. »Ich gehe keinen Pfotenschritt weiter, bis du uns erklärst, was los ist.«
    »Na gut.« Häherfeder drehte sich zu seinen Wurfgefährten um. »Ich weiß, wer unser Vater ist.« Er zögerte, dann holte er tief Luft und fuhr fort: »Es ist Krähenfeder.«
    Einige Herzschläge lang herrschte Schweigen. Die Gefühle, die von seinen Wurfgefährten aufwirbelten, waren so verwirrend, dass Häherfeder sie niemals würde enträtseln können.
    »Dann sind wir Halb-Clan ?«, stieß Distelblatt schließlich hervor.
    »Woher weißt du das?« Löwenglut klang völlig verstört.
    »Gelbzahn ist mir im Traum erschienen«, erklärte Häherfeder. »Sie sagte, es sei Zeit, dass wir die Wahrheit erführen. Sie brachte mir eine Krähenfeder.«
    »Aber das muss immer noch nicht heißen …« Distelblatts Protest erstarb. Alle drei Katzen kannten die Bedeutung dieses Zeichens. Es machte keinen Sinn, so zu tun, als sei es nicht wahr.
    »Weiß Krähenfeder davon?«, wollte Löwenglut wissen.
    »Hat uns Blattsee deshalb verheimlicht?«, warf Distelblatt mit rauer Stimme ein.
    Ihre Fragen bedrängten Häherfeder. »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Wir müssen mit Krähenfeder sprechen. Kommt!«
    Die drei Katzen gingen schweigend durch den Wald. Tropfen des letzten, heftigen Regens spritzten auf ihre Pelze, als sie durch das Unterholz strichen. Über seinem Kopf hörte Häherfeder das erste Trillern der erwachenden Vögel.
    Sein Kopf drehte sich. Wie konnte so etwas nur geschehen? Ihre Mutter war eine Heiler-Katze, ihr Vater ein WindClan-Krieger. Beide hätten
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