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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang
Autoren: Erin Hunter
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»Was sagen wir nun dem Clan?«
    Löwenglut seufzte erschöpft. »Wir dürfen ihnen auf keinen Fall verraten, dass sie Aschenpelz getötet hat. Oder sollen wir zulassen, dass man sie als Mörderin in Erinnerung behält?«
    Häherfeder nickte. Nun gab es also noch ein Geheimnis, das bewahrt werden musste, um Distelblatts Willen. »Wir sagen, sie hätte ein Eichhörnchen in den Gang gejagt und der sei dann über ihr zusammengebrochen. Dann behält man sie als tapfere Jägerin in Erinnerung, die ihren Clan versorgen wollte. Sie müssen die Wahrheit nicht erfahren – dass sie versucht hat, vor ihnen davonzurennen.«
    Langsam humpelten sie zurück zum Lager. Häherfeder spürte, wie ihm ein frischer Wind das Fell zauste, und sog die kalte Luft in langen Atemzügen ein. Ein neuer Tag brach an, doch er wollte nur noch zurück zu seinen Bau und versuchen, sich in den Schlaf zu flüchten. Wie konnte heute die Sonne aufgehen, nach allem, was passiert war?
    Plötzlich blieb er stehen. »Die Prophezeiung«, fuhr es aus ihm heraus.
    Löwenglut, der ein paar Pfotenschritte vor ihm ging, hielt inne. »Wie kannst du jetzt nur daran denken?«
    »Aber begreifst du denn nicht?« Häherfeder rupfte am Gras. »Was ist mit der Prophezeiung, wenn Distelblatt tot ist? Sie besagt doch, es würden drei Katzen sein, und jetzt sind wir nur noch zwei!«
    Häherfeder streckte seine verkrampften Glieder und reckte sein Gesicht den ersten, schwachen Sonnenstrahlen entgegen. Die ganze Nacht über hatten seine Clan-Gefährten die Totenwache für Distelblatt gehalten, obgleich es keinen Leichnam gab, den man begraben konnte. Um ihn herum regten sich die Katzen, und einige Fuchslängen entfernt hörte er, wie Brombeerkralle leise die Morgenpatrouille zusammenrief.
    Ein ganzer Tag und eine ganze Nacht waren seit der Großen Versammlung und Distelblatts Tod in den Gängen vergangen. Am Vortag hatte Feuerstern von der Hochnase aus zu seinem erschütterten Clan gesprochen.
    »Letzte Nacht hat Distelblatt Geheimnisse offenbart, die uns alle sehr schockiert haben«, miaute er. »Aber diese Beute ist gefressen. Es gibt kein Zurück mehr. Stattdessen müssen wir einen Weg vorwärts finden, für uns alle.«
    »Was ist mit den anderen Clans?«, rief Borkenpelz. »Dank Distelblatt wissen jetzt alle, was passiert ist.«
    »Vielleicht hätte Distelblatt nichts sagen sollen«, gab Feuerstern zu. »Aber sie hat teuer dafür bezahlt. Und was die anderen Clans betrifft – sie denken, wir wären vernichtet. Es ist an uns, ihnen zu zeigen, dass wir es nicht sind. Der DonnerClan wird überleben!«
    Zustimmendes Geheul ertönte von den Katzen. Häherfeder spürte, wie ihr Entsetzen und ihre Bestürzung einer neuen Zielstrebigkeit wichen.
    Er erhob sich, streckte sich ausgiebig und machte sich daran, seinen Pelz zu säubern. Wenig später bemerkte er eine Unruhe vor der Kinderstube, vor der sich mehrere seiner Clan-Gefährten versammelt hatten. Er tappte hinüber, um herauszufinden, was dort vor sich ging.
    »Es sind Weißflugs Junge«, erklärte ihm Löwenglut. »Sie verlassen zum ersten Mal die Kinderstube.«
    »Sie haben die Augen geöffnet!«, verkündete Weißflug erfreut, als Häherfeder und sein Bruder zu ihr traten. »Sind sie nicht wunderschön?«
    Lautes Quietschen und das Trappeln winziger Pfoten näherten sich Häherfeder und verstummten dann. Er spürte eine machtvolle Neugier, die sich auf ihn richtete.
    »Hallo, ihr Kleinen«, murmelte Löwenglut. »Willkommen im DonnerClan.«
    »Die eine hat ein ganz flauschiges, graues Fell«, bemerkte Sandsturm. »Und der getigerte weiße Pelz der anderen ist wunderhübsch. Hast du ihnen schon Namen gegeben?«
    »Ja.« Es war Birkenfall, der vor Stolz fast platzend antwortete. »Wir haben die Graue Taubenjunges genannt und die mit dem getigerten weißen Fell ist Efeujunges.«
    »Das sind sehr schöne Namen«, schnurrte Lichtherz.
    Die weiße Kätzin mit den goldbraunen Flecken saß ganz in der Nähe, Wolkenschweif neben sich, und betrachtete die Jungen ihrer Tochter. Häherfeder spürte ihre Freude darüber, all ihre Nachkommen so gesund und stark zu sehen. Ihr Glück strahlte heller als die Sonne, die gerade über die Bäume oberhalb des Felsenkessels trat.
    Ein neuer Geruch schwebte über ihn hinweg, als Feuerstern herbeigesprungen kam. »Was für ein schöner Anblick«, miaute der Clan-Anführer. »Ehe wir uns versehen, werden sie Schüler sein.«
    Häherfeder verspürte einen plötzlichen Schlag in seinem Bauch, wie
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