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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang
Autoren: Erin Hunter
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alleine auf den Weg, hinunter zum See und die WindClan-Grenze entlang, bis sie den Felsgrat erreichte und über das hügelige Moorland blickte.
    Irgendwo da draußen befanden sich das WindClan-Lager und die Katze, die ihr Vater war. Sein WindClan-Blut floss durch ihre Adern. Aber ich fühle mich nicht wie eine halbe WindClan-Katze.
    Distelblatt wusste, dass ihre Heimat unter den Bäumen lag, wo sie Mäuse und Eichhörnchen jagen konnte. Die WindClan-Kaninchen waren mager und zäh, weil sie so viel über die Hügel rannten. Sie hasste das offene Gelände und den erbarmungslosen Wind.
    Sie starrte über das Territorium ihres Vater hinweg und heulte stumm: Nein! Nein! Nein!
    Die Schatten über dem Felsenkessel legten sich schon, und Feuerstern rief die Katzen zusammen, die zur Versammlung gehen sollten. Distelblatt tappte zu Löwenglut und Häherfeder und vermied es, Eichhornschweif und Blattsee anzusehen, die nur wenige Schritte entfernt standen. Graustreif, Brombeerkralle und Sandsturm sprangen herbei, gefolgt von Rußherz, Mohnfrost und Beerennase.
    »Gehen wir«, miaute Feuerstern. »Und je weniger wir über Sol sagen, desto besser, verstanden?«
    Er führte sie hinunter zum See und am Wasser entlang, wo sie durch den Grenzbach sprangen. Distelblatts Fell sträubte sich angeekelt, als sie die Pfote auf WindClan-Territorium setzte. Ich gehöre nicht hierher! Ich will nichts mit dem WindClan zu tun haben!
    Früher am Tag hatte es geregnet, doch nun hatten sich die Wolken verzogen und der Vollmond schien hell. Distelblatt blieb stehen und schaute zu ihm empor. Billigt ihr, was ich tun werde, SternenClan?
    Bei jedem Pfotenschritt lauerte sie auf den Anblick oder den Geruch von WindClan-Katzen. Sie fragte sich, ob Krähenfeder wohl ausgewählt worden war, zur Großen Versammlung zu gehen. Warum sollte mich das kümmern? Sie blinzelte wütend. Er bedeutet mir nichts. Gar nichts!
    Direkt vor ihr marschierte Feuerstern zwischen Graustreif und Sandsturm. »Weißt du, ich vermisse das Baumgeviert immer noch«, murmelte Sandsturm. »Irgendwie kam mir der Mond dort heller vor.«
    Feuerstern stupste sie zärtlich. »Du klingst wie eine Älteste!«
    Sandsturm gab ihm einen Klaps mit dem Schwanz. »Warte nur. Ich werde bestimmt die übellaunigste Älteste, die die Clans jemals erlebt haben. Mausefell wird euch im Vergleich zu mir sanft und freundlich vorkommen!«
    »Und Igel können fliegen«, miaute Graustreif. »Aber ich vermisse den Alten Wald auch«, fügte er hinzu. »Es ist nun mal der Ort, an dem wir geboren wurden. Den jüngeren Katzen wird es genauso gehen, wenn sie an den See denken. Oder nicht?« Er schaute über die Schulter zu Löwenglut und Distelblatt.
    Löwenglut zwang sich zu einem kurzen Nicken, doch Distelblatt konnte nicht antworten. Purer Neid strömte über sie hinweg, Eifersucht auf die Katzen, die wussten, wohin sie gehörten, die gute Erinnerungen daran hatten, Blattwechsel für Blattwechsel nach dem Gesetz der Krieger zu leben.
    Sie wissen nicht, dass alles eine Lüge ist!
    Der Pferdeort war dunkel und still, als die DonnerClan-Katzen an ihm vorbeitappten. Immer noch gab es kein Zeichen vom WindClan, und Distelblatt nahm an, dass dieser die Insel bereits erreicht hatte.
    Bei der Baumbrücke trafen sie auf den FlussClan, der sie gerade überquerte. Mit einem höflichen Nicken zu Leopardenstern hielt Feuerstern seine Krieger zurück. Während sie wartete, ließ Distelblatt mit verkrampftem Magen die Krallen ein- und ausfahren.
    Das wird eine Große Versammlung, die keiner von euch jemals vergessen wird!
    Sie sprang von den Wurzeln am anderen Ende der Baumbrücke, blieb stehen und schnupperte nach den Gerüchen der drei anderen Clans.
    »Wir sind die Letzten«, miaute Rußherz, die neben ihr landete. »Wir sollten uns beeilen.«
    Distelblatt folgte ihren Clan-Gefährten über den Kiesstreifen ins Unterholz. Es gab keinen Grund zur Eile. Sie hatte die Pfoten auf den Pfad gesetzt, den sie gewählt hatte, und die Zeit für sie zu handeln würde so sicher kommen wie ein Blattwechsel, der auf den nächsten folgte.
    Als sie sich durch die Büsche auf die Lichtung vor der Großen Eiche schob, zögerte sie, trotz allem beeindruckt von der Menge an Katzen vor ihr. Clan mischte sich mit Clan, während sich die Katzen einen Platz um den Baum suchten. Dann trugen Distelblatts Pfoten sie weiter und sie schlängelte sich durch die Menge. Sie merkte kaum, dass Bernsteinpelz sie grüßte, und auch nicht den empörten Blick
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