Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
vollenden. Als Erstes waren die Batterien fällig, die von einem fingerartigen Blitz gepackt, aufgesogen und dann weggeworfen wurden wie leere Coladosen. Dann grub sich der Blitz tief in die Erde und saugte geothermale Energie auf, bis der Boden aufbrach und von Rissen durchzogen wurde.
    Chevie zerrte Riley die Treppe hinauf und zur Haustür, während sich hinter ihnen grollend und donnernd die Erde auftat. Sie spürte, wie Bill Rileys Timekey an ihrer Brust mitfühlend summte.
    »Lauf!«, rief sie. »Das Haus bricht jeden Moment zusammen!«
    Doch Riley brauchte keine Anfeuerung. Während er zur Tür rannte, dachte er, dass er nun schon zum zweiten Mal in Todesangst aus diesem Haus floh.
    Ächzend und knirschend versank das Haus im Rachen des Kellers, als das Wurmloch sich die kinetische Energie des Gebäudes einverleibte. Scheiben zerbarsten und Stein zerbröselte wie Sand. Chevie verpasste Riley einen kräftigen Tritt in den Hintern, um ihn vor einem herabfallenden Lüster zu retten.
    Garrick hatte die Tür hinter sich verriegelt, aber das hielt sie nicht auf, da ein Großteil der Fassade bereits eingebrochen war. Die beiden warfen sich mit einem Hechtsprung durch ein Loch in der Mauer und flohen, so schnell sie konnten, vor dem Mahlstrom der Zerstörung hinter ihnen.
    Überall aus den benachbarten Häusern kamen Leute angelaufen, und eine Woge entsetzten Geschreis erhob sich, als das Wurmloch das gesamte Gebäude mit einem Schlag verschlang. Als sich schließlich der Staub setzte und der Lärm verstummte, war das Haus verschwunden, wie ein fauler Zahn, der gezogen worden war, während die benachbarten Häuser lediglich ein paar zersprungene Scheiben und oberflächliche Risse abbekommen hatten.
    Riley und Chevie lehnten am Gitterzaun des Parks, staubbedeckt, als wären sie in einen Vulkanausbruch geraten, aber unverletzt.
    Riley spuckte eine Ladung Mörtelstaub auf den Boden. »Wussten Sie, dass das ganze Haus verschwinden würde?«
    Vorsichtig berührte Chevie die schmerzende Stelle auf ihrer Brust, wo Garricks Kugel die zu große Schutzweste getroffen hatte. »Ich wusste, dass es passieren könnte, aber das Risiko war es trotzdem wert.«
    Auf dem Bedford Square herrschte Chaos. Die Trillerpfeifen der Polizisten schrillten durch die Luft, und vom West End näherte sich das Gebimmel eines Feuerwehrwagens. Mehrere Leute waren in Ohnmacht gefallen, und ein paar junge Männer kletterten über den Schutthaufen und riefen nach Überlebenden.
    »Wir sollten verschwinden«, sagte Riley. »In so einer feinen Gegend werden die Blauröcke jeden vernehmen, der hier rumläuft.«
    Chevie befreite sich von der schusssicheren Weste und atmete ein paarmal tief durch. »Ja, schon gut, Riley. Ich treffe hier die strategischen Entscheidungen, schon vergessen? Also: Ich finde, wir sollten von hier verschwinden, bevor die Polizei uns irgendwas anhängt.«
    Riley klemmte sich den Umhang des Zauberers unter den Arm. »Gute Strategie. Dann mal los, Agent Savano.«
    Die beiden schoben sich durch die Menge, die von allen Seiten herbeiströmte, um die Überreste des »Höllenhauses« zu sehen, wie die London News es in ihrer Abendausgabe nennen würde.
    Sie hinterließen eine Spur aus Staub, während sie schweigend nebeneinanderher gingen, beide in Gedanken über die Zukunft versunken. Nach einer Weile merkten sie, dass sie sich untergehakt hatten.
    »Wie ein Paar, das in die Oper will«, sagte Riley.
    Chevie lachte. »Ja, ein Zombiepaar.« Dann wurde sie wieder ernst. »Du hättest vorhin sterben können, als du mit Garrick gekämpft hast. Das war nicht Teil des Plans.«
    »Ich sah ihn plötzlich vor mir, wie er sich mit dem Messer über meine liebe Ma beugte«, sagte Riley. »Und da konnte ich einfach nicht anders.«
    Von hinten näherte sich Hufgeklapper, und eine Droschke verlangsamte ihre Fahrt, da der Fahrer offenbar trotz ihrer ramponierten Erscheinung ein Geschäft witterte.
    »Wir gehen lieber zu Fuß!«, rief Riley, ohne aufzusehen. »Fahren Sie ruhig weiter.«
    »Vielleicht fahr ich aber lieber mit meinen Freunden«, erwiderte eine vertraute Stimme.
    Es war Bob Winkle, der es irgendwie geschafft hatte, die gestohlene Kutsche zu behalten.
    Winkle stand auf dem Fahrersitz und schaute zum Bedford Square hinüber. »Muss ja ’ne aufregende Nummer gewesen sein, wenn ich mir euch zwei so anschaue«, bemerkte er. »Mit euch beiden kann man bestimmt ’ne Menge Abenteuer erleben. Ihr seid wie Holmes und Watson, nur mit mehr Schüssen und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher