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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum
Autoren: Fritz Leiber
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seine Behauptung bestätigt wurde.«
    »Ich weiß, wir haben auch einige bekommen«, sagte Paul, »aber das war nur eine der häufigen Massensuggestionen. Hör zu, Margo, ich spreche von einer Aufnahme, die vor einer Woche gemacht worden ist – mit einem lichtstarken Objektiv, das mehr als das menschliche Auge registriert. Dergleichen Unsinn überlassen wir lieber Leuten, die auch an Fliegende Untertassen glauben. Wir haben also ein Foto von Pluto und Umgebung, auf dem drei Sterne ihre Position verändert zu haben scheinen. Aber Pluto nicht! Er war nach wie vor ein schwarzer Punkt.«
    »Was ist daran so erstaunlich?«
    »Normalerweise wundern die Astronomen sich nicht weiter, wenn Fotografien verschwommen wirken. Daran ist die Erdatmosphäre schuld, die auch das angebliche Glitzern der Sterne verursacht. Aber in diesem Fall war die Erscheinung auf das Gebiet jenseits von Pluto beschränkt.«
    »Wie weit ist Pluto entfernt?«
    »Fast vierzigmal weiter als die Sonne.«
    »Was könnte die Veränderung bewirkt haben?«
    »Darüber sind sich die Experten noch nicht ganz einig. Vielleicht ein elektrisches oder magnetisches Feld, das allerdings sehr stark sein müßte.«
    »Wie steht es mit den anderen Fotos?« fragte Margo weiter.
    Paul schwieg, bis er einen Lastzug überholt hatte. »Die zweite Aufnahme ist vier Tage später von unserem Astro-Satelliten aus gemacht worden. Wieder die gleiche Erscheinung, aber diesmal erheblich größer und in der Nähe von Jupiter.«
    »Das heißt also, daß die Ursache näher gewesen sein muß?« meinte Margo.
    »Vielleicht. Die dritte Aufnahme, die ich gestern gesehen habe, zeigt eine noch größere Verzerrung um die Venus herum. Aber diesmal hat sich auch die Venus bewegt – sogar erheblich.«
    »Als ob die Ursache der Veränderung zwischen ihr und der Erde läge?«
    »Ja, zwischen Venus und Erde. Selbstverständlich hätte es sich diesmal um atmosphärische Störungen handeln können, aber die Fachleute sind anderer Meinung.« Paul schwieg bedrückt.
    »Du hast vorher von vier Aufnahmen gesprochen«, warf Margo ein.
    »Die vierte habe ich heute zu Gesicht bekommen«, sagte er vorsichtig. »Sie ist letzte Nacht aufgenommen worden und zeigt noch größere Verzerrungen. Diesmal reichen sie bis an den Mond, aber der Mond selbst ist nicht davon betroffen.«
    »Paul! Der Mann in dem Kabriolett muß die gleiche Erscheinung gesehen haben. Das war am selben Abend.«
    »Ziemlich unwahrscheinlich«, wehrte Paul ab. »Mit bloßen Augen sieht man in Mondnähe kaum Sterne. Außerdem sind diese Augenzeugenberichte von Laien nur in seltenen Fällen etwas wert.«
    »Aber du mußt doch zugeben, daß alles danach aussieht, als kröche etwas auf den Mond zu«, erwiderte Margo. »Zuerst Pluto, dann Jupiter und schließlich Venus – von Mal zu Mal näher.«
    »Augenblick, Margo!« widersprach Paul und hob abwehrend die rechte Hand. »Ich bin selbst auf den gleichen Gedanken gekommen und habe deshalb Van Bruster danach gefragt. Er sagt, daß ein einziges Feld, das sich durch den Raum bewegt, unmöglich für die vier Verzerrungen verantwortlich sein kann. Seiner Meinung nach handelt es sich um vier verschiedene Felder, die nicht miteinander in Verbindung stehen – folglich kann niemand behaupten, etwas bewege sich auf den Mond zu.
    Van Bruster ist außerdem keineswegs über die Aufnahmen überrascht. Er hat mir erzählt, daß die Astronomen schon seit Jahren von der Existenz solcher Felder überzeugt sind. Der Beweis dafür, daß es sich dabei nicht nur um eine theoretische Möglichkeit handelt, wird erst jetzt erbracht, weil die neuen lichtstarken Objekte und empfindlichen Emulsionen zuvor noch nicht einsatzbereit waren. Die Verzerrungen sind nämlich nur auf Schnappschüssen zu sehen, während sie auf länger belichteten Platten nicht klar genug herauskommen.«
    »Was hat Morton Opperly zu den Aufnahmen gesagt?« fragte Margo.
    »Er hat nicht einmal ... Nein, warte, er hat den Kurs der Verzerrungen zwischen Pluto und Mond berechnen lassen. Jetzt sind wir eben am Monica Mountainway vorbeigefahren! Das ist die schöne neue Straße, die nach Vandenberg drei führt, wo Opperly sich im Augenblick aufhält.«
    »War der Kurs zwischen Pluto und Mond gerade?« fragte Margo weiter, ohne sich vom Thema abbringen zu lassen.
    »Nein, es war ein ziemlich komplizierter Zick-Zack-Kurs.«
    »Was hat Opperly dazu gesagt?« erkundigte Margo sich.
    Paul zögerte und antwortete dann: »Oh, er hat nur gegrinst und etwas
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