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Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel

Titel: Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
Autoren: Tine Armbruster
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hab’.
    Obwohl, es geht sogar noch näher, und wenn ich daran denke, bekomme ich schon wieder Gänsehaut.
    Er hat mich heute Mittag mit seinem Motorrad zuhause abgesetzt. Ich saß hinter ihm und durfte seinen Helm tragen. Der Duft darin war so intensiv, dass ich ihn am liebsten ewig aufbehalten hätte. Meine Arme reichen gerade so um ihn herum, dennoch fühlte ich mich bei ihm so sicher wie noch nirgendwo sonst.
    Und morgen wird er mich wieder mit zur Schule nehmen. Die Zeit des überfüllten Schulbusses – für mich vorbei. Stattdessen darf ich nun täglich mit dem Boy meiner Träume zur Schule und wieder nach Hause düsen. Könnte es etwas Schöneres geben?
    Vorhin hab ich ihn noch einmal gesehen. Er fuhr mit seinem Motorrad an unserem Haus vorbei. Als sich unsere Blicke trafen, winkten wir uns zu.
    Und ich weiß… ok, ich vermute - er muss auch etwas für mich empfinden.
    Ja, denn er beobachtet mich. Vorhin, als ich an meinem Fenstererker saß und versuchte mich mit Musik von meinen wirren Gedanken zu befreien – da hat er mich beobachtet. Meine Augen waren geschlossen, aber ich spürte ihn. Spürte seine Blicke auf meiner Haut, es war so intensiv, als hätte er mich wirklich berührt.
    Ich bin mir nun sicherer als je zuvor -
    Nic ist der Richtige für mich, er ist alles, was ich brauche…
    Ich gehe nun schlafen.
    Ich würde ihm morgen ungern mit dunklen Ringen unter den Augen gegenübertreten.
    Gute Nacht!
     
     
    Nic  Nic  Nic  Nic

3
     
    Mir stockte vor Aufregung der Atem.
     ››Hi Nic.‹‹
    Da war es… das gehauchte Hi…
     ››Ähmmmm, hi Savannah… wie geht es dir?‹‹
     ››Gut, danke und dir?‹‹
     ››Auch gut – bist du bereit?‹‹
     ››Hast du an den zweiten Helm gedacht?‹‹
    Diese Frage war offensichtlich rein rhetorisch, denn meinen Helm hatte ich mir über den Arm gestreift und der zweite, welcher für Savannah bestimmt war, hing am Lenker.
     ››Ja klar, hier.‹‹ Ich nahm ihn ab und reichte ihn ihr. ››Er müsste dir eigentlich passen, ist der meiner Mom.‹‹
    Ich schwang mich auf meine Maschine, ließ sie an und half ihr beim Aufsteigen.
     ››Ich finde es so nett von dir, dass du meinen Fahrer spielst‹‹, säuselte sie zu mir nach vorne. Dann, gerade als ich mir meinen Helm aufsetzen wollte, traf mich ein Kuss mitten im Nacken. Ich zog scharf die Luft ein und vergaß sogleich, wie man ausatmet. Hätte man mich in diesem Moment gestochen, wäre wohl kein Tropfen Blut geflossen. Als sie ihre Arme um mich legte und die Schenkel eng an meine presste, setzte meine Atmung wieder ein und ein leiser Seufzer entstieg meinen Lungen.
     ››Bin soweit‹‹, ertönte es von hinten.
    Gut, sie hatte nichts mitbekommen.
     Dieses Ritual spielten wir nun die ganze Woche so durch. Ich wartete schon jeden Morgen und nach der Schule vor dem Nachhauseweg angespannt darauf, wann es in meinem Nacken zu Kribbeln begann. Mittags hing sie wie ein dunkler Schatten über mir und beherrschte meine Gedanken. Abends konnte ich lange nicht einschlafen und selbst nachts drehte ich mich im Schlaf unruhig hin und her. Sie war einfach überall. Es schien mir zeitweise, als sei sie in jede erdenkliche Ecke meines Lebens gekrochen. Nicht einmal mehr in meinen Träumen war ich vor ihr sicher. Selbst dort war sie nun allgegenwärtig und hatte all’ meine anderen Gedanken und Wünsche verdrängt…
     Ian, unser selbst ernannter Hobbypsychologe, schob meinen momentanen Zustand darauf zurück, dass ich mich so massiv dagegen wehrte, mich auf eine neue Beziehung einzulassen. Geschweige denn zuzugeben, mich wieder verliebt zu haben. Und je mehr ich über unser erneutes Gespräch neulich nachdachte – er hatte recht.
     Ich war verliebt.
     Mehr denn je und es gefiel mir nicht. Dennoch, heute war Freitag… wie sollte ich die nächsten zwei Tage überstehen? Keine Schule – keine Savannah.
     ››Geht es dir nicht gut?‹‹ Sie sah mich besorgt an, als ich ihr an diesem Morgen gegenüber stand.
     ››Doch, doch, alles ok‹‹, log ich.
     Sie trat einen Schritt näher an mich heran und sah mir tief in meine silbergrauen Augen. Was sie darin suchte oder fand, ich wusste es nicht, aber es schien ihr zu reichen, denn sie nickte und nahm hinter mir Platz.
     In der Schule angekommen sahen wir uns erst zum Mittag wieder. Heute hatten wir keine gemeinsamen Stunden, was erleichternd und zermürbend zugleich war. Erleichternd, da ich mich nun wenigstens einmal wieder auf den
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