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WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)

Titel: WAKE - Ich weiß, was du letzte Nacht geträumt hast (German Edition)
Autoren: Lisa McMann
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sie fast einen Ohnmachtsanfall, doch Stu und Janie ignorieren ihre melodramatischen Allüren.
    »Ihr müsst wohl zu Fuß nach Hause gehen. Tut mir leid, Leute«, sagt Janie bestimmt. »Ich muss noch einen Haufen langweiligen Papierkram für einen Unfallbericht oder so ausfüllen.« Sie zeigt auf ihr Auge, tut so, als sei es das Letzte, was sie wolle, und schüttelt scheinbar angenervt den Kopf. »Blöde Bullen.«
    Stu drückt Janie die Schulter. »Danke, Janie.« Er sieht sie dankbar an. »Du bist eine gute Freundin. Für uns beide.«
    Janie lächelt und Carrie sieht betreten drein. »Danke, Janers«, sagt sie.
    »Ich bin froh, dass du mich angerufen hast, Carrie«, erwidert sie. Und jetzt geht endlich.

06:34 Uhr
     
    Janie geht ins Bad, die Mullbinde fest gegen ihre rasch anschwellende Beule gepresst. Sie schaut in den Spiegel. Der Schnitt an sich ist eigentlich richtig schön. Er liegt direkt unterhalb ihrer Augenbraueund zieht sich von der Wölbung bis zum schmalen äußeren Ende, ist sauber und gerade. Vielleicht wird sie sich eines Tages wünschen, es wäre genäht worden. Aber es ist eine sexy Stelle für eine Narbe.
    Sie dreht ihr Sweatshirt auf links, um die lächerliche Menge an Blut zu verbergen, die aus dem zwei Zentimeter langen Schnitt gekommen ist. Sie wäscht sich Gesicht und Hände, drückt sich eine Handvoll nasse Papiertücher auf die Wunde. Dann trinkt sie aus dem Wasserhahn.

06:47 Uhr
     
    Als Janie aus dem Bad kommt, ist Carl da und zieht sie in den Umkleideraum. Er wirkt müde und gleichzeitig erleichtert, sie zu sehen.
    »Lass mich mal sehen«, fordert er sie auf.
    Sie nimmt die Papiertücher weg und zeigt ihm ihre Kriegsverletzung.
    »Sehr beeindruckend«, findet er und wird dann ernst. Seine braunen Augen blicken besorgt. »Als ich gesehen habe, wie du zu Boden gingst, da …« Seufzend hält er inne. »Ich habe dich beobachtet, zumindest die meiste Zeit der zwei Stunden, soweit ich konnte, ohne verdächtig zu wirken. Es hat mich verrückt gemacht, dass ich nicht zu dir konnte.«
    Janie, die mittlerweile zittert und sich ziemlich merkwürdig fühlt, lehnt sich an ihn.
    Er legt das Kinn auf ihren Kopf, streichelt ihren Rücken. »Bist du sicher, dass du in der Lage bist, mit dem Boss zu reden?«, fragt er.
    Sie nickt an seiner Brust.
    »Ich besorge dir etwas zu essen, sobald wir hier raus sind, ja?«
    Sie lächelt. »Danke, Carl.«
    »Wir treffen uns dann am Hintereingang, ja? Du weißt doch noch, welche Tür das ist, oder? Wir müssen uns trennen.«
    »Ja, schon gut, gute Idee«, murmelt sie. Carl geht lässig zur Treppe und verschwindet hinunter. Janie verlässt das Gebäude durch den Vordereingang und geht durch den Schneesturm einen halben Block weit zur Rückseite der Läden und Häuser. Als sie die schlichte Tür erreicht, ist ihr der kalte Schweiß ausgebrochen. Sie klopft leise und folgt Carl die Treppe hinunter, als er ihr öffnet.
    Es herrscht reger Betrieb und einige Leute klopfen Carl wegen seiner nächtlichen Arbeit auf die Schulter oder verpassen ihm eine spielerische Kopfnuss. »Wir haben es noch nicht geschafft«, meint er bescheiden.
    Er klopft an Captains Tür und sie dröhnt: »Herein!«, ein Befehl, dem sie beide Folge leisten.
    »Habt ihr beide nicht heute Examensprüfungen? Haben wir überhaupt Zeit für das hier?«
    »Um halb elf, Captain. Wir haben genug Zeit.«
    Captain betrachtet Janie aufmerksam. »Du lieber Himmel, das wird ein ganz schönes Veilchen bis heute Abend. Sind Sie bewusstlos geworden?«
    »Ich … äh …« Janie zuckt mit den Schultern. »Ich weiß nicht recht.«
    »Ja, ich glaube schon«, wirft Carl ein. »Ich werde den ganzen Tag gut auf sie aufpassen müssen. Und wahrscheinlich auch die ganze Nacht«, fügt er hinzu, todernst.
    Captain wirft mit einem Radiergummi nach ihm und schickt ihn Kaffee holen. »Und bring dem Mädchen etwas zu essen mit, wenn du schon gehst, bevor sie uns noch zerbricht.« Sie macht ihre Schublade auf, kramt darin herum und bringt ein Erste-Hilfe-Päckchen und eine Packung Erdnüsse aus dem Flieger zum Vorschein. »Kommen Sie mal hier rüber, ja?«, verlangt sie. Janie zieht ihren Stuhl auf die andere Seite des Schreibtischs.
    »Du lieber Himmel«, wiederholt Captain und schmiert reichlich antiseptische Salbe auf den Schnitt. Dann reißt sie eine Packung steriler Pflaster auf und schließt die Wunde schnell und sauber. »So ist es schon besser«, findet sie. »Falls Ihre Mutter oder Ihr Vater fragen, was passiert ist,
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