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Wait for You

Wait for You

Titel: Wait for You
Autoren: J. Lynn
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ereignisreich wie der Morgen. Keine weiteren Unfälle mit nichts ahnenden heißen Typen, und auch keine anderen peinlichen Vorfälle. Obwohl ich die Geschichte beim Mittagessen zu Jacobs Vergnügen noch mal erzählen musste, war ich froh, dass er und Brittany ungefähr zur selben Zeit freihatten wie ich. Ich hatte mich eigentlich darauf eingestellt, den Großteil des Tages als Einzelgängerin zu verbringen, also war es unerwartet nett, sich mit Leuten in meinem Alter zu unterhalten.
    Gesellig sein verlernte man offensichtlich genauso wenig wie Rad fahren.
    Und abgesehen von Jacobs unnötigem Ratschlag, dass ich absichtlich gegen Cam rennen sollte, wenn ich ihn das nächste Mal sah, gab es auch keine unangenehmen Momente. Am Ende des Tages hatte ich Cam wirklich so gut wie vergessen.
    Bevor ich den Campus verließ, ging ich noch bei der Finanzverwaltung vorbei, um mich für einen Studentenjob auf dem Campus zu bewerben. Ich brauchte das Geld nicht, aber der Zeitaufwand würde mich ablenken. Ich absolvierte ein volles Wochenpensum – achtzehn Stunden –, aber trotzdem blieb eine Menge Freizeit. Ein Job auf dem Campus schien mir eine gute Idee. Aber im Moment gab es keine freien Stellen. Mein Name landete auf der Warteliste.
    Der Campus war sehr schön, auf eine idyllische, friedliche Art, und völlig anders als die weitläufigen Gelände der großen Universitäten. Er lag zwischen dem Fluss Potomac und der kleinen historischen Altstadt von Shepherdstown und wirkte fast wie ein Postkartenmotiv. Riesige, altehrwürdige, mit Türmchen ausgestattete Bauten wechselten sich mit moderneren Gebäuden ab. Überall standen Bäume. Die Luft war frisch und sauber, und alles, was man brauchte, befand sich in Fußnähe. An schöneren Tagen konnte ich tatsächlich laufen oder zumindest auf dem westlichen Campus parken, um die Kosten für die Parkuhr zu sparen.
    Nachdem ich meine Daten für die Warteliste abgegeben hatte, schlenderte ich zurück zu meinem Auto und genoss dabei die warme Brise. Anders als heute Morgen, als ich zu spät dran gewesen war, nahm ich mir diesmal die Zeit, mir die Häuser auf dem Weg zum Bahnhof anzuschauen. Bei drei Häusern hintereinander saßen massenweise Collegejungs auf der Veranda. Das war wohl die hiesige Version eines Verbindungswohnheims.
    Ein Kerl mit Bier in der Hand sah auf. Er lächelte, drehte sich dann aber um, als ein Football aus der offenen Tür und gegen seinen Rücken flog. Ich hörte die Flüche.
    Definitiv Verbindungsbrüder.
    Aufrechten Ganges eilte ich an den Häusern vorbei. Dann erreichte ich eine Kreuzung, trat auf die Fahrbahn und wäre fast von einem silbernen Truck gerammt worden – es war einer dieser riesigen Pick-ups, vielleicht ein Tundra. Er sauste die schmale Straße entlang, die ich überqueren musste. Mein Herz fing an zu rasen, als der Fahrer auf die Bremse trat und mir mit dem Wagen den Weg versperrte.
    Verwirrt trat ich auf den Gehweg zurück. Wollte der Fahrer mich anschreien?
    Das getönte Beifahrerfenster fuhr nach unten, und fast wäre ich umgekippt.
    Cameron Hamilton grinste hinter dem Lenkrad hervor, eine Baseballkappe verkehrt herum auf dem Kopf. Schwarze Strähnen lockten sich auf seiner Stirn. Und er trug kein Hemd – überhaupt kein Hemd. Aus meiner Position konnte ich nur seine Brust erkennen, aber die war ziemlich chic anzuschauen. Muskeln – der Mann war echt muskulös. Und er hatte eine Tätowierung. Auf Cams linker Brust brannte eine Sonne, deren Strahlen sich in leuchtenden Rot- und Orangetönen über seine Schulter nach hinten zogen.
    »Avery Morgansten, so treffen wir uns wieder.«
    Er war die letzte Person, die ich sehen wollte. Ich war doch wirklich der größte Pechvogel der Weltgeschichte. »Cameron Hamilton… Hi.«
    Er lehnte sich herüber, wobei er einen Arm über das Lenkrad legte. Klarstellung. Er hatte auch einen wirklich schicken Bizeps. »Wir müssen damit aufhören, uns so zu treffen.«
    Wahrere Worte waren selten gesprochen worden. Ich musste unbedingt damit aufhören, auf seinen Bizeps zu starren… und auf seine Brust… und auf sein Tattoo. Hätte nie gedacht, dass eine Sonne so… sexy… sein könnte. Wow. Das war ziemlich peinlich.
    »Du rennst gegen mich, ich überfahre dich fast«, führte Cam aus. »Es ist, als wäre eine Katastrophe zwischen uns schon vorprogrammiert.«
    Ich hatte keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte. Mein Mund war trocken und meine Gedanken vollkommen wirr.
    »Wo willst du hin?«
    »Zu meinem
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