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Wahrheit (Krimipreis 2012)

Titel: Wahrheit (Krimipreis 2012)
Autoren: Peter Temple
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hinunterwandernde Flammen, die in der Luft hängenden Wassertanks der Hubschrauber.
    … übermüdete Feuerwehrleute stellen sich auf den Ansturm einer Flammenwand ein, die das hoch gelegene Dorf Morpath bedroht. Die meisten Bewohner haben sich entschieden, zu bleiben und ihre Häuser zu verteidigen, trotz der Warnungen, die schrecklichen Lehren aus dem Jahr 2009 zu beachten …
    Wenn es stockdunkel war, würden sein Vater und Gordie das ockergelbe Leuchten im Himmel sehen; Morpeth lag zwar dreißig Straßenkilometer von Selborne entfernt, war aber nur vier Täler weiter.
    Ein Flugzeugabsturz in Indonesien, eine Fabrikexplosion in Geelong, ein Autobahnauffahrunfall von sechs Wagen, die Schließung einer Elektronikfirma.
    Die Nachrichtensprecherin mit ihren großen Augen sagte:
    … vierhundert Promis, viele von ihnen reiche Glücksspieler aus Asien, den Vereinigten Staaten und Europa, durften gestern
Abend vorab das Orion besuchen, Australiens neuestes und exklusivstes Kasino …
    Männer im Abendanzug und Frauen im kleinen Schwarzen entstiegen Limousinen, gingen über einen roten Teppich. Villani erkannte einen millionenschweren Bauunternehmer, einen Schauspieler, dessen Karriere beendet war, einen berühmten Fußballspieler, den man stundenweise mieten konnte, zwei kokainsüchtige Fernsehgrößen, einen teigigen Mann, dem Rennpferde und zahlreiche Jockeys gehörten.
    Eine Aufnahme des Prosilio-Gebäudes aus dem Hubschrauber, dann sagte ein junger Mann mit hochgegelten Haaren auf dem Platz vor dem Hochhaus:
    Das Luxus-Glücksspielkasino ist in diesem Gebäude untergebracht, dem neu errichteten Prosilio Tower, einem der teuersten Wohnkomplexe Australiens. Es ist eine Welt des totalen Luxus für Millionäre, die hier hoch über der Stadt wohnen, geschützt durch modernste elektronische und andere Sicherheitsmaßnahmen …
    Sein Handy.
    »Papst Barry ist zufrieden«, sagte Colby.
    Villani sagte: »Weswegen?«
    »Prosilio. Die junge Frau.«
    »Hat nichts mit mir zu tun. Die Abwesenheit der Medien, wer hat das veranlasst?«
    »Da müsste ich raten.«
    »Ja, klar. Dieses Prosilio-Arschloch, Elliot, Ulyatt – seiner Firma gehört das Gebäude. Der hat sich aufgeführt, als kämen wir vom Ordnungsamt, weil Äste über den Zaun wachsen.«
    »Und was haben Sie gesagt?«
    »Na, du kannst mich mal, hab ich gesagt.«
    »Jedenfalls steht fest, dass er sich an irgendwen gewandt hat. Das steht fest.«

    »Mir gefällt das nicht, Chef.«
    »Sie wollen keine schlechten Nachrichten.«
    »Das Kasino?«, fragte Villani.
    »Um das Kasino geht’s hier nicht, mein Junge«, sagte Colby. »Da oben in der Luft steht so was wie eine ganze Vorstadt nicht verkaufter und Millionen Dollar teurer Wohnungen. Die alle mit der Behauptung angepriesen werden, da drin wohne man so sicher wie 1952 neben der Polizeiwache von Benalla. Da verdienst du eine Menge Geld, kannst dir alles kaufen, und dann dringt irgendein durchgeknallter Psycho in deine Bude ein und bringt dich um. Fickt dich, foltert dich und bringt dich um.«
    »Ich verstehe, was daran unerfreulich ist.«
    »Dann versuchen Sie auch zu erfassen, welchen Charme ein Mord in diesem Gebäude hat.«
    Auf dem Bildschirm sah man Anna Markham, kühl, Nadelstreifensakko. Er hatte das Grübchen in ihrem Kinn aus nächster Nähe betrachtet, überlegt, ob er seine Zunge in die winzige Vertiefung legen sollte.
    »Ich arbeite dran, Chef«, sagte er.
    »Und zwar hinten, vorne und in der Mitte. Jetzt geht’s um die großen Kaliber. Nicht mehr um Raubüberfälle. Weder für Sie noch für mich.«
    … der Schock der heutigem Umfrageergebnisse, der drohende Streik der Krankenschwestern, die mit dem Calder-Village-Projekt verbundenen Fragen und die nächste Woche bevorstehenden Demonstrationen im Goulburn Valley. Da es nur noch wenige Wochen bis zur Wahl sind, muss Premierminister Yeats sich über einige Dinge Sorgen machen …
    Sie hatte die Stimme einer Privatschulabsolventin aus gutem Haus.
    Die Moderatorin sagte:
    … unsere politische Redakteurin Anna Markham. Nun zu den Nachrichten aus dem Finanzsektor. In einer überraschenden
Entwicklung in der Medienbranche wurde heute ein neues …
    Das Telefon. Auf stumm geschaltet.
    »Presseabteilung in der Leitung, Chef. Mr. Searle.«
    »Stevo, wie geht’s denn so?« Heisere Raucherstimme.
    »Gut. Was gibt’s?«
    »Ohne Umschweife. Das gefällt mir bei einem Mann. Hören Sie, die Frau im Prosilio, haben Sie da was?«
    »Nein.«
    »Okay, dann lassen wir die Finger
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