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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern
Autoren: Elizabeth Moon
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Achseln: Falls der Wagen dort hochging, wo er jetzt stand, war egal, ob Menschen im Haus waren oder in dem W7agen saßen –
    sie waren auf jeden Fall tot. Er nickte Prima zu, die wieder Köpfe abzählte, bis der Fahrer darauf beharrte, dass kein Platz mehr war.
    »Shuttles im Anflug…« Wenn das Ding hochging, während
    die Shuttles landeten, würden auch die Leute darin umkommen.
    Banns Entscheidung, mehr Menschenleben zu retten, konnte durchaus die Ursache dafür werden, dass mehr Menschen
    umkamen.
    Und er hatte sich um die Kommandolaufbahn beworben.
    Eins nach dem anderen zogen die Shuttles Schockwellen über den Boden, unter denen die Fenster klapperten; sie klangen nach schwereren Geschützen, als bislang in diesem Gefecht zum Einsatz gekommen waren. Barin zählte mit – zwei, vier, sechs
    … Wie viele schickten sie mit einem Schwung herunter? Neun, zehn, elf, zwölf … Sie mussten jedes Shuttle von der Navarino genommen haben und dazu noch die meisten von den übrigen Schiffen. Dreizehn … der rollende Donner nahm seinen
    Fortgang, und Barin verlor den Überblick. Naja, falls man sich auf etwas festlegte, dann tat man es halt richtig.
    Jetzt ertönte in größerer Nähe ein Getöse, begleitet von einem unangenehmen ächzenden Heulen.
    »Landetruppen.« Er spähte erneut hinaus und sah, wie ein erstes Shuttle im Tiefflug vorbeizog, die Absprungbucht geöffnet, aus der Marineinfanteristen herausstürzten, die dann 675
    den Sturz mit ihren Gravo-pads abfingen und eine Formation bildeten. Ein blendend heller Balken aus blauem Licht zuckte nach Norden. Ein zweites Shuttle, dicker und noch langsamer, kroch mit geöffneter Frachtluke vorüber und spuckte dabei schwarze Kleckse hervor, von denen Barin hoffte, dass sich darin mehr Waffen und schnellere Transporter versteckten. Ein lautes Grollen aus der Ferne kündete von der Landung weiterer Shuttles.
    »Ausrüstung…« Gravoschlitten, jeweils groß genug für
    zwanzig gepanzerte Soldaten, folgten vorsichtig den breiten Straßen rings um die zentrale Piazza. Mit der Ausgabe von Code Offen Grün war jeder Versuch über Bord gegangen, nur
    Technik einzusetzen, die der dieses Planeten gleichwertig war.
    Naja, so ging es schneller…
    Ein weiterer dumpfer Schlag in der Ferne und wieder einer, und eine Säule aus schwarzem Rauch stieg auf - Barin hatte fast Mitleid mit den Männern, die nur Gewehre und lange Messer hatten. Ein Gravoschlitten landete vor der Tür, und seine sechs Insassen sprangen ab und machten damit Platz für die Frauen und Kinder.
    Prima hatte die nächste Gruppe schon ausgesucht und
    schickte sie nun wortlos zur Tür hinaus. »Das erste Shuttle ist gestartet«, hörte Barin im Kopfhörer. Also war der
    ursprüngliche Einsatz abgeschlossen, vorausgesetzt, das Shuttle traf sicher auf dem Schiff ein. Der Gravoschlitten flog los, begleitet von einem Heulen und einem Staubwirbel; der nächste landete an seiner Stelle, und Prima dirigierte eine Gruppe hinaus zu ihm.
    »Wir landen auf allen Straßen«, hörte Barin. Von der Tür aus sah er landende und startende Schlitten auf drei der Straßen 676
    rings um die Piazza. Er warf einen Blick hinter sich und stellte fest, dass dieses Haus nach einem weiteren Schlitten evakuiert war. »Jetzt sind Sie an der Reihe«, sagte er zu Prima.
    »Sie kommt nich' mit«, sagte eine Männerstimme. »Sie hat'n Tod verdient, die mörderische Hure.« Der dürre Mann, den Barin gleich nicht hatte leiden können, den er aber nach dem ersten Eindruck ignoriert hatte, hielt sein langes Messer in der Hand und drückte es Prima an den Hals. Sie sah Barin an, ein Blick, der vielleicht eine Warnung enthielt, aber jedenfalls keine Angst.
    Dann tauchte die neuroverstärkte Marineinfanteristin auf, die die Hinterzimmer durchsucht hatte, brach den Arm des Mannes wie einen Strohhalm, schmetterte ihn an die Wand und fing Prima auf, ehe sie stürzte. Primas Hals blutete, aber es war nicht die tödliche Fontäne aus einer durchtrennten Arterie. Die Marineinfanteristin setzte ihr ein Feldpflaster auf. Prima sah Barin an.
    »Sie sind ein guter Beschützer«, fand sie und schlug rasch die Augen nieder.
    »Nein, sie ist es«, sagte Barin und deutete mit dem Kopf auf die Marineinfanteristin, die ihr Helmvisier aufklappte, damit Prima sie erkennen konnte. Prima starrte sie an.
    »Sie sind … eine Frau?«
    »Jap. Und auch noch Mutter. Bleiben Sie am Ball, Lady, und Sie werden okay sein.«
    Die letzte Gruppe war schnell an Bord des Schlittens;
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