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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern
Autoren: Elizabeth Moon
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durchaus fit für den normalen Dienst und war mehr als bereit zu arbeiten, statt neben Brun zu sitzen, während diese im Regenerationstank schlief.
    Wäre Esmay bei Barin auf der Gyrfalcon gewesen, hätte sie es vielleicht anders empfunden, aber recht bald würden sie wieder auf einem Stützpunkt sein und konnten das zu Ende bringen, was sie begonnen hatten.
    »Mir geht es gut«, antwortete sie auf das dritte Angebot, eine Pause einzulegen. »Es ist meine Wache…«Im Augenwinkel
    entdeckte sie einen bedeutsamen Blickwechsel zwischen Solis und Chief Barstow am Funk. »Was ist? Mache ich Fehler?«
    »Nein, Lieutenant, Sie machen das gut. Nur sind gewisse …
    Entwicklungen eingetreten.«
    Irgendetwas Kaltes kroch ihr durch die Brust und hinunter zu den Zehen. »Entwicklungen?«
    »Ja - während Sie Freiwache hatten, ist eine Landungsgruppe aufgebrochen, um die Kinder zu holen …«
    »Was ist schiefgegangen?«
    »Es ist zu – Komplikationen gekommen. Und – Admiral
    Serranos Enkel ist dort unten.«
    Barin war gelandet? »Warum?«, entfuhr ihr in einem
    anklagenden Ton, den sie gegenüber ihrem Kommandanten gar nicht hatte anschlagen wollen. »Ich meine«, sagte sie, um Wiedergutmachung bemüht, »ich hätte nicht gedacht, dass man einen Ensign für ein solches Team aussuchen würde.«
    669
    »Das wurde er ursprünglich auch nicht. Aber jetzt ist er auf dem Planeten, und da Sie und er… Naja, so habe ich es
    verstanden …«
    »Ja«, sagte Esmay entschieden. Was immer sonst noch ein Geheimnis war, dieser Punkt nicht mehr.
    »Er hat es geschafft, in einen richtigen Schlamassel
    hineinzugeraten, und wir sollen ihm heraushelfen; ich denke jedoch nicht, dass Sie zum Team gehören sollten. Sie hatten schon Ihren Gefechtseinsatz im Schutzanzug…«
    »Mir geht es gut«, versetzte Esmay. »Ich habe mich völlig erholt und wurde medizinisch zu hundertzehn Prozent
    diensttauglich geschrieben. Natürlich ist es die Entscheidung des Kommandanten …«
    Solis schnaubte. »Fangen Sie nicht wieder damit an. Jeden Trick bitte nur einmal. Außerdem musste er während Ihrer Abenteuer auf der Station Nägel kauen; es ist nur fair, wenn Sie damit jetzt an der Reihe sind.«
    »Krieg geht nicht um Fairness«, brummte Esmay. Zu ihrer Überraschung blitzte im Gesicht des Kommandanten ein
    Lächeln auf.
    »In diesem Punkt haben Sie Recht, Suiza, und falls ich zu dem Schluss gelange, dass Ihre Talente gebraucht werden, schicke ich Sie mit Sicherheit in den Einsatz. Vorausgesetzt, Sie überzeugen mich davon, dass Ihre Liebe zum Enkel des
    Admirals nicht Ihr Urteilsvermögen beeinträchtigt oder sich auf Ihr Leistungsvermögen auswirkt.«
    »Ich liebe nicht den Enkel des Admirals«, wandte Esmay ein.
    »Ich liebe Barin. Sir.«
    670
    Ein weiterer Blickwechsel zwischen Kommandant und Chief; sie spürte, dass sie heiße Ohren bekam.
    »Wunderbar«, sagte Solis in einem Ton, der mehrere
    Deutungen erlaubte.
    *
    Das Prasseln von Gewehrfeuer war jetzt näher gekommen, wie auch das Wummern und Krachen leichter Geschütze der
    Raumflotte. Barin hatte das Gefühl, er müsste mit seiner Menagerie irgendetwas unternehmen, wusste aber einfach nicht was. Falls er mit den Leuten auf die Straße hinausging und den Weg zum Raumhafen einschlug, konnten sie erschossen
    werden; falls sie hier blieben, bildeten sie ein gewaltig großes Ziel.
    »Serrano – Ihr Taxi ist da und bietet Platz für fünfzehn Personen.«
    Das vereinfachte die Lage ein bisschen. »Sera Takeris,
    Professor – nehmen Sie die Kinder von der Elias Madero, die Babys und … mal sehen…« Platz für fünfzehn Erwachsene …
    daraus konnte er zwei Erwachsene und vier kleine Kinder machen und – ganz bestimmt noch zehn Babys mit
    hineinzwängen. Nein, noch einen Erwachsenen und zehn Babys.
    »Prima, holen Sie acht weitere Babys, falls Sie so viele haben, und eine zuverlässige Frau, die sich um sie kümmert.«
    Die Letztgenannte entpuppte sich als eine grauhaarige Frau, runzelig wie Trockenobst; in weniger als drei Minuten hatte er die zehn Babys, die vier Kleinkinder und die Erwachsenen zur 671
    Tür hinausbugsiert und in den ersten Bodentransporter gesteckt.
    Klirrend fuhr der Wagen davon. Barin blickte die Straße entlang zu dem blumenübersäten Park an ihrem Ende. In dessen
    Zentrum befand sich ein großer Stern aus Stein. Die Spitzen des Sterns waren stumpf, wie ihm auffiel, und schienen mit
    Bronzeplaketten versehen zu sein.
    Während er noch hinsah, ging auf der Straßenseite
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