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Wächter des Mythos (German Edition)

Wächter des Mythos (German Edition)

Titel: Wächter des Mythos (German Edition)
Autoren: Christoph Saurer
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denen sie einige an die auf dem Kelch ihres Vaters erinnerten.
    »Wie lassen sich denn diese Zeichen in für uns verständliche Worte fassen?« wollte Alina von Maria wissen, die jetzt neben ihr stand.
    »So total von A bis Z hat mir dein Vater seine Geheimnisse auch nicht preisgegeben. Doch er hat mir die Bedeutung des Wortes Compostela verraten.«
    » Compostela ? Etwa wie Santiago de Compostela?«
    »Ja sicher, es bedeutet Sternenfeld . Die einzelnen Zeichen lassen sich zu irgendwelchen Sternenbildern verbinden und fügen sich somit zu Wörtern zusammen. Ich selbst habe das aber noch nie versucht.«
    Alina schwieg erstaunt und betrachtete aufmerksam einige Zeichen aus der Nähe. »›Vetustatem novitas, umbram fugat veritas‹. Ich glaube jetzt zu wissen, warum meinem Vater diese Strophe der Lauda Sion so faszinierte «, sagte Alina wie zu sich selbst.
    »Ach, Gabriel«, sagte Maria zu ihm gewandt. »Du verdienst deinen Namen wirklich. Du hast dich wie dieser Erzengel wacker geschlagen, der ja in Wirklichkeit ein keltischer Kriegsgott war.«
    »Ich glaube, jetzt verwechselst du etwas, Maria«, sagte Alina lachend. »Es gibt drei Engel, die in der Bibel mit Namen genannt werden: Michael, den Krieger, Gabriel, den Boten und Raphael, den Helfer in der Not. Michael wird manchmal als keltischer Kriegsgott bezeichnet. Doch für mich ist Gabriel wirklich der Götterbote, denn er hat mir die Nachricht vom Tod meines Vater überbracht und mich dazu ermutigt, mit ihm auf die Suche nach dem Kelch zu gehen.«
    »Ach, Alina, wir alle sind doch Engel«, sagte Maria lachend. »Wenn auch keine Erzengel, nicht wahr, Rey ! Als Laie muss ich mich jetzt wohl von dir verabschieden.«
    »Da du mich andauernd wegen unseres Abkürzungsmanövers ärgerst, bleibst du vorerst noch bei mir. Die beiden werden sicher auch ohne dich zurechtkommen und brauchen außerdem erst einmal ihre Ruhe.«
    Marias Gesichtsausdruck verzog sich, als hätte sie in einen sauren Apfel gebissen, dann lagen sich die beiden Frauen zum Abschied in den Armen. Auch der Priester Sandino wurde von Alina wie ein Bruder in ihre Arme genommen, bevor sie mit Gabriel dem vorauseilenden Major folgte, der sie aus der geschlossenen Kathedrale nach draußen begleiten wollte. Gerührt sah Maria den beiden nach, während Inspektor Enrique Barreda mit seiner Mannschaft telefonierte.
    Alina wollte Gabriel auf dem Weg zum Portal vorausgehen, doch er hielt sie an der Schulter zurück, zögerte eine Sekunde, dann nahm er sie in seine Arme und drückte sie sanft an sich. Sie schaute ihn zuerst mit erstaunten Augen an und schenkte ihm dann ein zaghaftes Lächeln.
    »Das soll mich jetzt, nachdem alles vorbei ist, nicht etwa beruhigen, oder?«
    Er wollte den Mund öffnen, um etwas zu sagen, aber sie küsste ihn auf die Lippen. Nicht lange, doch sie küsste leidenschaftlich, obwohl das der denkbar ungünstige Augenblick war. Dann ergriff sie Gabriels Hand und gemeinsam verließen sie die schicksalhafte Kirche.
    »Du alter Kuppler!«, zischte Maria leise und blickte Rey mit einem zufriedenem Lächeln an. »Deshalb wolltest du also nicht, dass ich die beiden nach draußen begleite.«
    »Ach was«, brummte Rey bescheiden. »Bei uns steht noch etwas auf dem Programm. Das Pilgern macht Spaß und ich finde, wir sind ein ganz akzeptables Pilger-Team. Wie wäre es, wenn du mich von hier aus bis ans Ende der Welt, nach Kap Finisterre, begleiten würdest? – Äh … natürlich nur, wenn du wirklich nichts dagegen hast – «.
     
     

Danksagung
     
    Allen, die bei der Entstehung dieses Buchs geholfen haben, möchte ich meinen ausdrücklichen Dank sagen.
     
    Dr. Andreas Leuthard,
    für Korrekturen am Strand in Thailand.
     
    Daniel Hablützel, Martin Wagner,
    für ihre Beratungen und E-Korrekturen in dringenden Fällen.
     
    Dr. Gerald Kusche,
    für erste Lesung und Korrekturen in Bangkok und Chiangmai.
     
    Karolin Nedelmann,
    für ihre unermüdliche Lektoratsarbeit in Berlin und Schweden.

Christoph Beat Saurer
     
    wurde 1963 in Basel als viertes von fünf Kindern geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Arlesheim, umgeben von Burgen und Schlössern. Inspiriert durch die Geheimnisse und Sagen des Landschaftsgartens ‚Ermitage Arlesheim’ aus dem Jahre 1785, schrieb er seinen ersten Roman ‚Der Keim der Seele’. Studium an der Höheren Fachschule für Gestaltung (HFG) Basel, Fachbereich visuelle Kommunikation. Seit 1991 verheiratet.
     
    Von 2005 bis 2012 lebte er mit seiner Frau in Thailand,
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