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Wächter der Macht 07 - Zorn

Wächter der Macht 07 - Zorn

Titel: Wächter der Macht 07 - Zorn
Autoren: Aaron Allston
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sie sich mit der Rechten ihr Lichtschwert vom Gürtel schnappte. Hans Pistole entglitt seinem Griff, kaum dass er sie aus dem Halfter gezogen hatte, und schwebte in ihren.
    Han starrte sie mit offenem Mund an. Eigentlich hätte sie dazu überhaupt nicht fähig sein dürfen. Ihr linker Arm war nutzlos, seit er Jahre zuvor ruiniert worden war - jetzt jedoch funktionierte er bestens.
    Sie bedachte ihn mit einem spöttischen Ts-ts. »Wir sind eine Jedi. Wir ziehen es vor, dass man nicht auf uns schießt. Wir wurden bereits angeschossen. Das ist nicht angenehm.« Sie ließ den Blaster fallen; es klapperte, als die Waffe auf die Deckplatten schlug.
    Han gab sich draufgängerisch, auch wenn ihm gar nicht danach zumute war. »Und? Was hast du jetzt vor? Willst du mich totquatschen?« Im Geiste ging er flugs die Waffen und Möglichkeiten durch, die ihm zur Verfügung standen. Dazu gehörten eine versteckte Vibroklinge. die ihm bei einer Jedi wie Alema nicht von großem Nutzen sein dürfte, und eine sehr große Waffe, die ihn nur selten im Stich gelassen hatte.
    »Wir werden warten, bis dein Piranhakäfer von Ehefrau hier ist. um alles mit anzusehen, und dann werden wir dir unser Lichtschwert durchs Herz rammen. Dann kann sie deinen Leichnam in den Armen wiegen und weinen. Wäre das nicht schön?«
    »Nicht besonders.«
    Es gab Zeiten, in denen es eine wunderbare Sache war, dass Han den Falken so gut kannte, wie er es tat - dass er das Schiff gut genug kannte, um jeden Steuermechanismus und jedes Instrument zu bedienen, selbst wenn er blind oder orientierungslos gewesen wäre. Ohne den Blick von Alema abzuwenden, griff er nach vorn und deaktivierte den Trägheitskompensator und den Generator für die künstliche Schwerkraft des Raumfrachters. Im selben Augenblick gab er Schub auf die Düsen und riss den Steuerknüppel nach hinten.
    Er brachte den Falken in die Senkrechte und schoss aufs Weltall zu. Da der Trägheitskompensator ausgeschaltet war, presste ihn die plötzliche Beschleunigung brutal in den Sitz zurück. Ungewohnter Schwindel ließ seinen Kopf schwirren.
    Alemas Miene wandelte sich von guter Laune zu großäugiger Überraschung, als sie nach hinten stürzte. Han vernahm, wie sie dumpf gegen die Schottwand des Cockpit-Zugangskorridors krachte - sie musste da aufgeschlagen sein, wo sich der Gang nach Backbord und Steuerbord hin verzweigte. Er hörte, wie seine Blasterpistole hinter ihr her klapperte. Dann folgte weiteres Gepolter und Geklapper, als Alema und der Blaster die rechtwinklige Fläche hinabrollten, die die Wand jetzt bildete.
    Außerdem war da Gelächter - Alemas schallendes Gelächter.
    Waroo - dessen goldbraunes Fell im Schein des Feuers, das durch den Ring der Andockschleuse zu erkennen war, orangerot glomm - war gerade dabei, Leia an Bord zu hieven, als der Falke bockte; mit einem Mal deutete der Bug des Raumfrachters geradewegs auf den raucherfüllten Himmel, während das Schiff gleichzeitig rasant beschleunigte. Waroo und Leia wurden gegen die Korridorschottwand an achtern geschleudert, dicht hinter der SteuerbordAndockschleuse. Mit einem Mal wurde die Wand zum Fußboden, und die Beschleunigung drückte sie wie eine große, unsichtbare Hand nach unten.
    Leia befreite sich selbst vom Windengurt und holte Luft, um nach Han zu rufen. War ihm womöglich entgangen, dass die künstliche Schwerkraft des Falken nicht funktionierte? Dann hörte sie es - Gelächter, das von den Schotts und Bodenplatten des Falken widerhallte.
    Waroo richtete sich auf, und seine gewaltige Kraft ließ die Bewegung ungeachtet der massiv verstärkten Schwerkraft, mit der die Beschleunigung an ihm zerrte, ungezwungen wirken. Er stieß ein verwirrt klingendes Grollen aus.
    »Alema Rar. Sie ist an Bord.« Leia konzentrierte sich auf die Macht, um ihre eigene körperliche Stärke zu vergrößern. Sie stand schwankend da, nahm ihr Lichtschwert zur Hand und aktivierte es. »Lass uns gehen.«
    Steifbeinig marschierte sie die paar Meter zum Gang mit der Einstiegsrampe hinab, über die die Solos den Falken normalerweise betraten und verließen; jetzt stellte die Rampe eine schmutzige Wand zu ihrer Rechten dar. Sie erreichte die Luke, die in den Hauptkorridor des Raumfrachters führte, den gewundenen Gang, der einem Zutritt zu sämtlichen Bereichen des Falken gewährte.
    Gleichwohl, den Hauptkorridor zu betreten, würde zur Folge haben, dass sie ein beträchtliches Stück weit fiel. Dann würde die gekrümmte Korridorwand, die jetzt als
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