Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 07 - Zorn

Wächter der Macht 07 - Zorn

Titel: Wächter der Macht 07 - Zorn
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
machte es ihr schwer, sich zu konzentrieren. Das kleine Mädchen war ihr so vertraut und blickte mit Augen zu Leia auf. die sie nur zu gut kannte.
    Die Erkenntnis, woher sie Allana kannte, war, als würde man aus einem Schwimmbecken steigen, nachdem man zu lange unter Wasser gewesen war. Mit einem Mal konnte Leia wieder atmen, konnte wieder denken. Allana ähnelte ihrer Mutter sehr - die helle Haut, das rote Haar, die grauen Augen -, doch ihr Antlitz, ihr Gesichtsausdruck, ihre lebhafte Intelligenz stammten von ihm, von damals, als er noch ein Kind gewesen war, vor den Yuuzhan-Vong, den Voxyn und Vergere und wer weiß was sonst noch alle Fröhlichkeit aus seinem Leben vertrieben hatte. Leia stellte fest, dass ihr die Stimme versagte.
    Allana jedoch giggelte glücklich. »Du bist Leia Organa Solo.«
    Leia nickte sprachlos.
    »Du bist Jacens Mami.«
    Leia nickte wieder.
    »Er ist mein Papi.«
    Endlich fand Leia ihre Stimme wieder. »Ich weiß«, flüsterte sie.
    Sie kniete nieder und zog Allana zu sich heran, um sie zu umarmen. Mit dem kleinen Mädchen im Arm stand sie auf. »Ich bin deine Großmutter.«
    Sie drehte sich um und sah Han an. Sein Gesicht war vor Überraschung erstarrt.
    Leia sah, wie sein Mund arbeitete, als er nach einem angemessenen Scherz für die Situation suchte. Aber es gab keinen. Seine Miene wurde sanfter, und er beließ es dabei, dem kleinen Mädchen den Arm zu tätscheln, eine unbeholfene Geste der Zuneigung. »Hallo. Liebes. Ich bin dein Großvater.«
     
     
    WALDMOND ENDOR, WRACK DES TODESSTERNS
     
    Jaina fand Jag auf einer Decke liegend, am Rand des Schattens, den das Wrack warf, von wo aus er die riesige rötliche Kugel von Endor betrachtete, die am Horizont allmählich hinter den Bäumen versank. Sie setzte sich neben ihn und nahm sich einen Moment Zeit, um die Schönheit dieses Anblicks zu genießen.
    »Ich muss gehen«, sagte sie.
    »Jetzt?«
    »Nein, aber bald. In ein paar Stunden, vielleicht in ein paar Tagen.«
    »Wohin?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Er grinste. »Ich schlage vor, dass du das besser in Erfahrung bringt, bevor du aufbrichst.«
    »Das versuche ich ja gerade.« Sie schüttelte den Kopf. »Alema ist tot. Jacen ist der Nächste.«
    »So ziemlich jeder, den ich kenne, hat die Absicht, derjenige zu sein, der Jacen Solo zur Strecke bringt. Großmeister Skywalker, Ben Skywalker, die Hälfte aller Jedi-Ritter, alle Jedi-Meister ... Jeder Pilot, mit dem ich gesprochen habe, will das nächste Mal, wenn Solo in einem Sternenjäger sitzt, vor Ort sein, um die Sache zu Ende zu bringen. Von daher würde ich sagen, du solltest einfach eine Nummer ziehen.«
    »Wenn jemand anderes das erledigt, soll mir das recht sein.
    Aber falls ich ihm die Stirn bieten muss, will ich bereit sein. Du hast mir gezeigt, dass ich das nicht war.« Sie dachte einen Moment lang über ihre nächsten Worte nach. »Ich bin seine Zwillingsschwester. Ich habe genauso viel Macht wie er ... theoretisch. Aber er wurde in Techniken unterwiesen, von denen ich keine Ahnung habe. Daher muss ich ihm mit etwas entgegentreten, mit dem er keine Erfahrung hat. Und mit der Art Einfallsreichtum, die du besitzt.«
    Er betrachtete sie in den tiefer werdenden Schatten. »Ich helfe dir auf jede Weise, die mir möglich ist. Aber ich denke, Alema war da eher meine Kragenweite. Jacen ... Er ist wesentlich gefährlicher.«
    »Ich weiß. Doch ich wollte, dass dir klar ist, wie sehr du mir dabei geholfen hast, so weit zu kommen. Ich bin bloß noch nicht am Ziel. Also muss ich fortgehen.«
    Er nickte. »Aber vergiss nicht, wer du bist. Das sollte dir am wichtigsten sein. Und denk daran, dass Jacen das gar nichts mehr bedeutet. Er hat bereits gezeigt, dass er nichts für die Familien derer übrig hat, die er foltert und tötet.«
    »Die, die er foltert und tötet.« Jaina erstarrte, als ihr etwas in den Sinn kam. »Die, die er foltert und tötet...«
    »Was ist los?«
    »Oh nein.« Sie schüttelte den Kopf, fast, als wäre Jag überhaupt nicht da, während der Gedanke Gestalt annahm. »Das kann ich nicht machen.«
    »Was kannst du nicht machen?«
    Sie sah ihn an. in der Hoffnung, dass irgendetwas in seinen Augen oder Worten ihr sagte, wie schlecht und falsch ihre Idee war.
    Aber das war sie nicht. Es war die einzige Lösung. Es war unvermeidlich.
    Sie erhob sich. »Ich muss gehen.«
    »Ich weiß. Das sagtest du schon.«
    »Aber zumindest weiß ich jetzt, wohin. Ich muss einige Vorbereitungen treffen. Keine Sorge: Ich sage dir Lebwohl,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher