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Vorstoß ins Niemandsland

Vorstoß ins Niemandsland

Titel: Vorstoß ins Niemandsland
Autoren: Alfred Bekker
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des zugefrorenen Ozeans zu finden war und regelmäßig Impulse mit fünfdimensionaler Komponente abgab.
    Lediglich das Außenschott des Xabong-Schiffs war freigelegt. Es hatte etwa die doppelte Größe einer Landefähre vom L-Typ, wie sie auf den Leichten Kreuzern der Scout-Klasse zum Einsatz kamen, verfügte aber über einen Überlichtantrieb.
    »Die Lebensform, deren Biozeichen durch die Sensoren der STERNENFAUST geortet wurden, befindet sich nicht hier«, stellte Dr. Miles Jennings fest, nachdem er die Bioscanner-Funktion seines Ortungsgerätes aktiviert hatte. Der Zustand von Lieutenant Ramirez hatte sich inzwischen gebessert. Er war nicht mehr auf ärztliche Hilfe angewiesen, und so war es vollkommen ausreichend, dass Simone Gardikov sich seiner annahm.
    Es war nicht schwierig, ins Innere des Wracks zu gelangen. Die Außenschleuse ließ sich leicht öffnen. Sehr schnell wurde klar, dass hier etwas Ähnliches geschehen war wie mit der Mannschaft des kridanischen Beiboots.
    »Die Xabong wurden bis auf die Knochen abgenagt«, stellte Dr. Jennings fest. »Die Spuren der dafür verwendeten Beißwerkzeuge lassen sich im Feinscan nachweisen.«
    »Bei den Skeletten handelt es sich tatsächlich um Xabong?«, fragte Bruder Patrick.
    »Ja, die genetischen Muster stimmen überein. Aber es war auch der Angehörige einer anderen Spezies hier. Die Sanitäranlagen enthalten Exkremente, und es gibt kleinere Ausscheidungen und Hautabrieb im restlichen Schiff.«
    »Dann ist die Lebensform, die wir geortet haben, vor uns geflüchtet«, stellte Fähnrich Robert Mutawesi fest. Das Mathematik-Genie hatte sich in der Zwischenzeit bereits am Bordrechner zu schaffen gemacht. »Vorher hat dieses Wesen offensichtlich einige Experimente mit den Bordsystemen durchgeführt und Daten abgezogen.«
    »Versuchen Sie herauszufinden, um welche Daten es sich gehandelt hat«, wies Bruder Patrick ihn an.
    »Sir?«, wandte sich Mutawesi jetzt an den Christophorer. Die Anrede erschien ihm wohl selbst etwas unpassend zu sein. »Ich meine …«
    » Bruder reicht völlig, wenn Sie mich ansprechen, Fähnrich. Sie ahnen wahrscheinlich, was ich über Hierarchien denke. Gott hat alle Menschen gleich erschaffen.«
    Mutawesi wich dem Blick des Mönchs aus und richtete die Augen auf die Anzeige seines Handheld-Computers. »Es scheint um die Fünf-D-Impulse aus der Tiefe zu gehen. Die Lebensform – worum immer es sich da auch handeln mag – hat die Daten danach durchforstet.«
    »Diese Lebensform war mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent ein Kridan«, stellte Dr. Jennings fest, nachdem er die Einstellungen seines Scanners verändert hatte. »Er muss hier einige Zeit ausgeharrt haben. Vielleicht überraschte ihn ein Sturm. Dafür spricht auch das defekte Antigravaggregat aus kridanischer Fertigung, das glücklicherweise über ein imperiales Siegel verfügt, so dass wir es eindeutig zuordnen können.«
    »Dann hat dieser Kridan uns vielleicht geortet und sich rechtzeitig entfernt, bevor wir unser Ziel erreichten«, meinte Bruder Patrick.
    Jennings nickte. »Es stellen sich natürlich zwei Fragen. Die erste wäre: Warum hat er überlebt und sonst niemand? Und die zweite: Was unterscheidet ihn von den anderen? Ich glaube nicht, dass er einfach nur Glück hatte.«
    »Sondern?«, hakte Bruder Patrick nach.
    Jennings zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht, es war nur so ein Gedanke.«
    »Sie denken, dass er über irgendeine besondere Eigenschaft verfügt, die ihn von den anderen Kridan unterscheidet?«
    »Wäre doch eine Erklärung.«
    »Er muss noch in der Nähe sein.«
    »Früher oder später werden wir ihn finden, Bruder Patrick.«
    In diesem Moment ertönte der Ruf von Sergeant Saul Darren, dessen lautes, durchdringendes Organ einfach nicht zu überhören war.
    »Patrick! Jennings! Wir bekommen Besuch!«
    Bruder Patrick und Dr. Jennings eilten hinaus ins Freie, während Robert Mutawesi zunächst noch im Inneren des Xabong-Schiffes die Stellung hielt, um den Datentransfer zu beenden.
    Sergeant Saul Darren deutete in die Ferne. »Sehen Sie dort, Bruder Patrick!«
    Am Horizont tauchten sich schnell bewegende Objekte auf. Mithilfe des Ortungsgerätes konnte man sie heranzoomen.
    Darrens Marines waren mit ihren Gauss-Gewehren in Stellung gegangen.
    »Eissegler«, murmelte Bruder Patrick. Er griff zum Kommunikator, um seinen Captain zu verständigen.
     
     
    In einiger Entfernung stoppten die Eissegler. Sie drehten sich dazu in den Wind, und Dutzende von
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