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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland
Autoren: K. H. Scheer
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jetzt schon, mit wem er es zu tun hat­te. Ich hat­te stun­den­lang mit ihm ge­spro­chen. Soll­te ich ihm einen Wink ge­ben? Nein, da­für gab er uns einen. Es war der wich­tigs­te Satz, der in die­sem Raum ge­fal­len war.
    »Nichts ist un­be­sieg­bar, auch schlim­me Seu­chen nicht. Wer auf dem ge­ra­den We­ge han­delt, wird im­mer Hil­fe fin­den.«
    Da­mit schloß sich die Tür. Ich sah nur noch, daß man Ta­ly auf einen Ope­ra­ti­ons­tisch zwang.
    Ich woll­te mich schon zu ei­ner Ver­zweif­lungs­hand­lung durch­rin­gen, als Man­zo in sei­ne ei­gen­ar­ti­ge Star­re ver­sank. Die wach­sa­men Au­gen der drei Be­ein­fluß­ten wur­den plötz­lich leer. Et­was ge­sch­ah! Da flüs­ter­te der Mu­tant:
    »Wenn ich will, wer­den die in zehn Se­kun­den schla­fen!«
    Ich hielt den Atem an. Han­ni­bal stand in ver­krümm­ter Hal­tung hin­ter dem Rücken des Mu­tan­ten.
    Need­le be­gann zu­erst zu wan­ken. Ein al­ber­nes Lä­cheln brei­te­te sich auf sei­nen Lip­pen aus. Die zwei an­de­ren Män­ner rea­gier­ten eben­so. Dann san­ken sie plötz­lich in sich zu­sam­men. Ehe ich es noch recht er­faß­te, schlief Need­le mit ge­öff­ne­tem Mund.
    »Nicht den vier­ten Mann be­ein­flus­sen«, keuch­te ich. »Noch nicht an­grei­fen. Er ist drü­ben.«
    Wir spra­chen kein über­flüs­si­ges Wort. Han­ni­bal riß Man­zos Kom­bi­na­ti­on über dem Ein­satz­hö­cker auf und tipp­te die Ko­de­be­zeich­nung in die Öff­nungs­au­to­ma­tik. Al­les ge­sch­ah in flie­gen­der Ei­le.
    Die große Höcker­klap­pe sprang auf. In den Spe­zi­al­hal­te­run­gen wa­ren un­se­re Waf­fen ein­ge­klemmt. Wir zo­gen sie her­aus und leg­ten die hauch­dün­nen Tra­ge­gur­te um.
    Un­se­re neu­ar­ti­gen Ther­mo­quant-Pis­to­len wa­ren we­sent­lich bes­ser als die al­ten Ein­satz­waf­fen. Die Hit­ze­ent­wick­lung des na­del­spit­zen, hoch­ver­stärk­ten La­ser­strahls war ver­hee­rend. Au­ßer­dem ver­füg­ten wir noch über Kleinst­kern­bom­ben und Säu­re­au­to­ma­tiks, de­ren Ge­schoß­la­dun­gen bes­ten Stahl zum Wal­len brach­ten.
    »Man­zo, Ein­satz­be­fehl an TS-19«, stieß ich her­vor. »Los! Du nimmst dir den vier­ten Be­ein­fluß­ten vor. Kei­nes­falls auf ihn schie­ßen.«
    Wir ver­stau­ten die Aus­rüs­tung mit oft ge­üb­ten Hand­grif­fen. Nie­mand kam, nie­mand schi­en es be­merkt zu ha­ben.
    Ich hetz­te zur Tür hin­über. Ver­zweif­lung über­fiel mich. Na­tür­lich be­stand das Ma­te­ri­al aus dem groß­ar­ti­gen MA-Me­tall, dem man bes­ten­falls mit ei­ner ato­ma­ren Schmelz­la­dung et­was an­ha­ben konn­te.
    Man­zo stand mit TS-19 be­reits in Sup-Ul­tra-Sprech­funk­ver­bin­dung. Ich hör­te die dunkle Stim­me des Kol­le­gen aus dem Laut­spre­cher des Arm­band­ge­rä­tes klin­gen.
    »Ja, Spu­ren sind gut er­kenn­bar. Emp­fang ein­wand­frei. Wir kom­men. Hal­ten Sie aus. Wir sind in der großen Hal­le un­ter der Stra­ßen­ser­pen­ti­ne. Sen­den Sie wei­ter­hin Peil­zei­chen. En­de.«
    Ich tas­te­te an der fu­gen­lo­sen Tür her­um.
    Han­ni­bal war­te­te vol­ler Kon­zen­tra­ti­on vor dem wi­der­stands­fä­hi­gen Ma­te­ri­al.
    »Schnel­ler, du mußt sie öff­nen«, dräng­te er. »Schnel­ler!«
    »Man­zo!« rief ich ver­zwei­felt. Ei­ne va­ge Er­in­ne­rung war in mir auf­ge­fla­ckert. »Man­zo! Den­ke an die mar­sia­ni­schen Schlös­ser auf dem Mond. Sie lie­ßen sich nur durch pa­ra­psy­chi­sche Im­pul­se öff­nen. Den­ke dar­an, ganz fest und in­ten­siv.«
    Der Rie­se trat nä­her. Sei­ne Au­gen wur­den starr. Ich hör­te ein lei­ses Kli­cken – ein Spalt ent­stand.
    »’run­ter«, be­fahl der Klei­ne lei­se.
    Wir gin­gen in De­ckung, so­weit es sich er­mög­li­chen ließ. In der brei­ter wer­den­den Öff­nung er­schi­en der große Saal. Drei­ßig Me­ter vor uns er­kann­ten wir den selt­sam ge­form­ten Ope­ra­ti­ons­tisch; da­vor be­weg­ten sich die mons­trö­sen Le­be­we­sen. Das Ding in Ta­ra­bo­chi­as Ge­stalt stand dicht ne­ben Dr. Mol­mer, der eben die ört­li­che Be­täu­bung be­en­de­te.
    Pa­ter Fer­n­an­do hielt sich weit hin­ten im Raum auf. Der ge­fähr­li­che Be­ein­fluß­te hat­te die Waf­fe auf ihn
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