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Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)

Titel: Vorsicht, Herzalarm! (German Edition)
Autoren: Carly Phillips
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um die Gelegenheit gerissen, dass er bei sich zu Hause für sie kochte. Es gefiel ihm, dass Julia es ihm schwer machte. Sie hatte sich schon immer von den anderen Mädchen unterschieden und war noch immer einzigartig. Und jede erdenkliche Mühe wert.
    Er wollte sie neu kennenlernen, und Michael war der Auslöser, der dazu geführt hatte. Er war ein guter Junge, dachte Kyle. Ob er so viel Talent wie Leidenschaft besaß, blieb abzuwarten. Er würde ihn aufs Spielfeld bringen, einige Bälle schlagen und ihn pitchen lassen und sehen, was der Junge so draufhatte. Kyle erkannte in Michael Cortez viel von dem Vierzehnjährigen wieder, der er selbst einst gewesen war. Das Mürrische und Launenhafte, hinter dem er nur die fehlende Aufmerksamkeit von zu Hause versteckte, die kaum verhohlene Arroganz und die allumfassende Liebe zum Baseball.
    Nach einem Blick auf Michaels Bruder Manny hatte er gewusst, wie sehr die Mutter mit der Krankheit des Jungen beschäftigt sein musste, wie verlassen Michael sich fühlte und wie sehr ihn das vermutlich schmerzte. Wenn Kyle ihm diesen einen Tag abseits aller Probleme schenken konnte, ihn für einen Tag die furchtbaren Ereignisse in seinem Leben vergessen lassen konnte, dann würde er das tun. Unabhängig davon, ob Julia sie begleiten konnte. Zu seinem Glück hatte sie eingewilligt, auch wenn es ein bisschen Überredungskunst gekostet hatte.
    Doch nun musste er sich um ein selbst zubereitetes Dinner kümmern. Eines, mit dem er sie weniger von seinen Kochkünsten beeindrucken als vielmehr alte Erinnerungen in ihr wecken wollte. Und da er darauf bestanden hatte, sie in ihrem Apartment abzuholen, statt dass sie zu ihm kam, hatte er nicht mehr allzu viel Zeit für die Vorbereitungen.
    Nur gut, dass sein Plan nicht sehr kompliziert war. Er beinhaltete nur ein einfaches Essen, ein bisschen Reden über die vergangenen Jahre und danach ganz viel Verführung.
    Nachdem er wenige Stunden später bei sich zu Hause alles im Griff hatte, fuhr er über die Brücke, die die Insel, auf der er wohnte, mit dem MacArthur Causeway und dem Rest von Miami Beach verband. Julias Apartment lag ziemlich dicht am Krankenhaus, in einem aufstrebenden Viertel, das von den üblen Gegenden weit genug entfernt war, um sicher zu sein. Dennoch unterschied es sich ziemlich von dem Vorstadtviertel, in dem sie aufgewachsen war, mit den großen Häusern auf riesigen Grundstücken, die das Einkommen der höheren Mittelklasse widerspiegelten.
    Zu seiner Überraschung empfing ihn Julia auf dem Bürgersteig vor ihrem Wohnhaus und wartete nicht, dass er klingelte oder überhaupt aus dem Wagen stieg. Er fragte sich, ob sie ihm damit klarmachen wollte, dass dies kein richtiges Date war.
    Was wusste sie schon. Sie hatte ja keine Ahnung …
    „Du siehst reizend aus“, begrüßte er sie und bewunderte das geblümteSommerkleid, das ihren gebräunten Teint betonte. Eine hübsche Abwechslung von den eher konservativen Hosen mit Tops, die sie bei der Arbeit trug.
    Eine leichte Röte stieg ihr in die Wangen. „Danke.“
    Er fädelte sich in den Verkehr ein und fuhr zurück zu seinem Haus. Er hatte sich bereits entschieden, keine Stille aufkommen zu lassen. „Auf welches College bist du eigentlich gegangen? Und wie lange arbeitest du schon im Krankenhaus?“ Er nahm an, dass sie sich am ehesten entspannen würde, wenn sie über die Gegenwart sprachen.
    „Warte, da muss ich nachdenken. Ich habe die University of Florida besucht und meine Abschlussarbeit an der Nova Southeast University geschrieben. Am Caridad del Cobre habe ich ein Praktikum absolviert, und von all den Stellen, wo ich ein Bewerbungsgespräch hatte, war es der Ort, an dem ich mich wirklich gebraucht fühlte.“
    „Ich verstehe auch, warum. Ich habe heute Michaels Bruder kennengelernt.“ Er bemerkte ihr trauriges Nicken, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Wie schaffst du das?“
    „Mit kranken Kindern zu arbeiten?“
    So einfach ist es nicht, stellte Kyle stumm fest. „Nein, mit ihnen zu arbeiten und dabei nicht jeden einzelnen Tag mit deinen eigenen Erinnerungen konfrontiert zu sein.“ Er konnte nicht glauben, dass das leicht war.
    Sie presste die Kiefer zusammen, und er sah ihr an, dass sie über dieses Thema nicht reden wollte. „So ist es nicht“, erwiderte sie angespannt. „Ich meine, ich bin durchaus mit den Erinnerungen konfrontiert, aber tatsächlich wäre das in jedem Fall so, ob ich nun im Krankenhaus arbeite oder nicht.“
    „Du denkst
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