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Vorsicht, heiß!

Vorsicht, heiß!

Titel: Vorsicht, heiß!
Autoren: Aimee Carson
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er schon beschlossen, als sie den Nothalt-Knopf betätigt hatte. Doch nachdem ihn seine Veranstaltungsplanerin einfach im Stich gelassen hatte, würde Alyssa halten müssen, was sie in Aussicht stellte. Falsche Versprechungen konnte er nicht tolerieren.
    „Ich habe eine kleine Aufgabe für Sie: In einem halben Jahr feiert die Bürgermeisterin ihren fünfzigsten Geburtstag im Samba . Noch wurden keinerlei Vorbereitungen getroffen.“ Paulo gelang es zu lügen, ohne eine Miene zu verziehen. „Sind Sie in der Lage, bis morgen ein vollständiges Konzept für das Event zu erarbeiten?“
    Alyssa zögerte und blinzelte unmerklich. Er konnte förmlich sehen, wie sie fieberhaft überlegte. Vermutlich suchte sie nach einer Möglichkeit, ihn höflich, aber bestimmt zur Hölle zu schicken. Aber dann sagte sie: „Selbstverständlich.“
    Nun war ihm nicht mehr nach Lächeln zumute, denn die Aufgabe war unmöglich innerhalb eines Tages zu erledigen, und das sollte Alyssa eigentlich wissen. Einen Moment lang stellte er seine Entscheidung infrage, sie zu engagieren. Vielleicht war sie größenwahnsinnig. Aber noch hatte sie ja keinen Vertrag unterschrieben. Außerdem brannte er darauf, sich das Konzept anzusehen, das sie vorbereiten würde.
    „Gut.“ Paulo nickte energisch. „Bis ich mich von Ihren Fähigkeiten überzeugt habe, arbeiten Sie unter der Aufsicht meines Hotelmanagers. Aber sofern Ihre Referenzen bestätigt werden, sind Sie engagiert.“ Er straffte sich und fügte hinzu: „Bitte unterschreiben Sie auf dem Weg hinaus bei meiner Sekretärin die Erlaubnis, dass wir Ihre Referenzen und Ihre persönlichen Verhältnisse überprüfen.“
    Alyssa Hunt stand völlig reglos da und sah ihn an. Was war los? Hatte es mit einem früheren Kunden eine Auseinandersetzung gegeben? Die Vorstellung amüsierte Paulo. „Soll ich Sie zum Empfang begleiten?“
    Sie runzelte leicht die Stirn, dann antwortete sie betont gelassen: „Nicht nötig, ich finde mich sehr gut allein zurecht.“
    „Das glaube ich Ihnen aufs Wort.“
    Dieser Mistkerl! Hielt er sie für eine naive Hinterwäldlerin, die keine Ahnung von der Branche hatte? Alyssa konnte es nicht leiden, wegen ihres Südstaatenakzents in eine bestimmte Schublade gesteckt zu werden. Sie war schließlich alles andere als leichtgläubig!
    Erleichtert, weil sie statt des unbequemen Kostüms endlich wieder ihre alten Jeans tragen konnte, lehnte sie sich auf ihrem Ledersofa zurück und legte die nackten Füße auf den Couchtisch aus Glas. Von den Designersandaletten taten ihr noch immer die Zehen weh.
    Unwillkürlich musste Alyssa an Paulo denken, dem sein lässiges Outfit ausgezeichnet stand. Ganz mühelos gelang es ihm, einfach fantastisch auszusehen. Sie atmete aus und ließ sich noch tiefer in die Polster sinken.
    Seine „kleine Aufgabe“ ließ sich natürlich nicht innerhalb eines einzigen Abends erledigen – und erst recht nicht ohne ein ausführliches Gespräch mit der Bürgermeisterin. Aber warum stellte Paulo Domingues ihr so eine Falle? Damit sie zugab, dass so etwas unmöglich war? Um herauszufinden, was sie konnte?
    Verärgert hatte sie beschlossen, nach Hause zu fahren, sich im Internet über die Bürgermeisterin zu informieren und die Aufgabe, so gut es ging, zu lösen. Dabei würde natürlich nicht ihr bestes Konzept herauskommen, nur ein Entwurf, der als Ausgangspunkt dienen konnte. Doch dann hatte sie feststellen müssen, dass das Ganze völlig überflüssig war.
    Beim Gedanken an ihr Gespräch mit Paulo Domingues’ Sekretärin wurde sie erneut wütend. Sie hatte die Frau auf die geplante Veranstaltung angesprochen – und erfahren, dass die frühere Veranstaltungsplanerin bereits ein Konzept für Paulo ausgearbeitet hatte, noch dazu ein ziemlich gutes. Sie hatte es nämlich mit eigenen Augen gesehen.
    Paulo fand es wahrscheinlich unglaublich schlau, sie so auf die Probe zu stellen. Das hatte sie ziemlich wütend gemacht. Aber dann hatte sie sich zusammengerissen und die Sekretärin unter dem Vorwand, sie bräuchte noch Informationen, ins Penthouse geschickt – um sich dann in sein Büro zu schleichen und die Akte mit dem Konzept zu kopieren.
    Alyssa betrachtete die auf ihrem Couchtisch ausgebreiteten Seiten. Nun hatte sie zwar alle wichtigen Informationen über die Vorlieben der Bürgermeisterin, wusste aber nicht recht, was sie damit anfangen sollte. Das Konzept war gut, und wenn sie einige der weniger einfallsreichen Punkte überarbeitete und das Ganze durch
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