Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vor Vampiren wird gewarnt

Vor Vampiren wird gewarnt

Titel: Vor Vampiren wird gewarnt
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
Stimme ruhig klingen zu lassen. Es mag unglaubwürdig erscheinen, aber ich war in einer so labilen Verfassung gewesen, dass ich mich nicht getraut hatte, ihn danach zu fragen.»Victor wollte mich nicht gehen lassen«, erzählte Eric. Victor Madden war sein Boss und von Felipe de Castro, dem König von Nevada, damit beauftragt worden, das eroberte Königreich Louisiana zu leiten.
    Meine erste Reaktion auf Erics Erklärung war bittere Enttäuschung. Diese Story hatte ich schon einmal gehört. Ein mächtigerer Vampir als ich hat mich dazu gezwungen: Bills Entschuldigung für die Rückkehr zu seiner Schöpferin Lorena, vielen Dank auch. »Klar«, erwiderte ich, drehte mich um und kehrte ihm den Rücken zu. Der kalte Kummer der Ernüchterung beschlich mich. Ich beschloss, mich anzuziehen und zurück nach Bon Temps zu fahren, sobald ich genug Kraft dafür aufbrachte. Die Anspannung, Frustration und Wut in Eric zehrten an mir.
    »Victors Leute hatten mich mit Silberketten gefesselt«, sagte Eric hinter mir. »Ich hatte überall Brandwunden.«
    »Wirklich.« Ich versuchte, nicht ganz so skeptisch zu klingen, wie ich war.
    »Ja, wirklich. Ich wusste, dass du irgendwie in Gefahr schwebtest. Victor war an dem Abend im Fangtasia, so als hätte er schon im Voraus gewusst, dass er dort sein sollte. Als Bill anrief, um mir zu sagen, dass sie dich gekidnappt hätten, gelang es mir noch, Niall anzurufen, ehe drei von Victors Leuten mich an die Wand ketteten. Als ich... nun ja, protestierte, sagte Victor, er könne mir nicht erlauben , im Elfenkrieg Partei zu ergreifen. Ganz egal, was dir passiert, sagte er, ich dürfe mich nicht einmischen.«
    Wut ließ Eric eine ganze Zeit lang verstummen. Sie floss auch durch mich hindurch, wie ein beißender, eisiger Strom. Mit erstickter Stimme nahm er den Faden seiner Geschichte wieder auf.
    »Pam hatten Victors Leute ebenfalls gefangen genommen und isoliert, obwohl sie sie nicht anketteten.« Pam war Erics Stellvertreterin. »Da Bill in Bon Temps war, konnte er Victors telefonische Nachrichten ignorieren.
    Niall traf sich bei deinem Haus mit Bill, um deine Spur aufzunehmen. Bill hatte von Lochlan und Neave schon gehört. Das hatten wir alle. Wir wussten, dass deine Zeit bald ablaufen würde.« Ich lag noch immer mit dem Rücken zu Eric da, aber ich hörte nicht nur seine Stimme. Sondern auch Kummer, Wut, Verzweiflung.
    »Wie konntest du dich von den Ketten befreien?«, fragte ich in die Dunkelheit hinein.
    »Ich erinnerte Victor daran, dass Felipe dir Schutz versprochen hatte, und zwar höchstpersönlich . Victor tat so, als würde er mir nicht glauben.« Ich spürte, wie das Bett ruckelte, als Eric sich in die Kissen zurückwarf. »Einige der Vampire waren stark und ehrenhaft genug, sich daran zu erinnern, dass sie Felipe verpflichtet waren und nicht Victor. Sie wollten sich Victor zwar nicht offen widersetzen, ließen Pam aber hinter seinem Rücken unseren neuen König anrufen. Und als Pam Felipe am Apparat hatte, erzählte sie ihm, dass du und ich geheiratet hatten. Dann verlangte sie, dass Victor ans Telefon gerufen wurde und Felipe mit ihm redete. Victor wagte es nicht, sich zu weigern, und Felipe befahl ihm, mich gehen zu lassen.« Vor ein paar Monaten war Felipe de Castro König von Nevada, Louisiana und Arkansas geworden. Er war mächtig, alt und sehr gerissen. Und er stand tief in meiner Schuld.
    »Hat Felipe Victor bestraft?« Die Hoffnung stirbt zuletzt.
    »Ja, da liegt's«, sagte Eric. Irgendwo auf seinem langen Lebensweg hatte mein geliebter Wikinger anscheinend auch mal Shakespeares >Hamlet< gelesen. »Victor behauptete zunächst, er hätte unsere Trauung schon ganz vergessen.« Obwohl sogar ich manchmal versuchte, sie zu vergessen, machte mich das doch wütend. Victor selbst hatte mit in Erics Büro gesessen, als ich Eric den Zeremoniendolch überreichte - in völliger Unkenntnis darüber, dass ich mit dieser Handlung eine Vermählung vollzog, nach Vampirart. Nun, ich war vielleicht ahnungslos gewesen, aber Victor ganz bestimmt nicht. »Und dann sagte Victor zu unserem König, dass unsere Ehe sowieso eine einzige Farce sei und ich nur meine menschliche Geliebte vor den Elfen retten wolle. Vampirleben dürften aber nicht für die Rettung von Menschen geopfert werden. Und er sagte zu Felipe, dass er Pam und mir nicht geglaubt habe, als wir ihm erzählten, Felipe habe dir Schutz versprochen, nachdem du ihn vor Sigebert gerettet hattest.«
    Ich drehte mich herum und sah Eric an. Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher