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Vor Playboys wird gewarnt

Vor Playboys wird gewarnt

Titel: Vor Playboys wird gewarnt
Autoren: Miranda Lee
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wäre nur mit einer Frau glücklich, die ihm sehr ähnlich war. Man brauchte sich ihn nur zusammen mit Angela anzusehen, dann wusste man, wie gut die beiden in jeder Hinsicht zusammenpassten.
    Während Lucille noch überlegte, was sie tun sollte, ging Raoul auf die beiden zu und zog Angela aus Valentinos Armen. Dabei schrie er sie in einer Sprache an, die Lucille nicht verstand. Angela schrie zurück und versetzte ihm schließlich eine Ohrfeige. Als Valentino sich einmischen wollte, fing Raoul an, auch ihn zu beschimpfen. Und dann beleidigte man sich offenbar gegenseitig, wie Lucille aus den zornigen Mienen, aufgebrachten Gesten und lauten Worten schloss.
    Schließlich eilte Raoul von der Bühne und nach draußen, während Angela sich weinend in Valentinos Arme warf. Er zögerte nicht, sie zu trösten und ihren Kopf an seiner Brust zu bergen. Während er eine Hand über ihr langes dunkles Haar gleiten ließ, flüsterte er ihr auf Englisch liebevolle Worte zu.
    „Nimm es doch nicht so schwer. Er hat es nicht so gemeint", sagte er sanft. „Ich bin sicher, er liebt dich immer noch, sehr sogar, glaube ich. Nur wenn ein Mann eine Frau wirklich liebt, kann er so ausfallend und zornig werden."
    Sogleich fiel Lucille ein, wie zornig Valentino an dem Tag gewesen war, als sie sich kennen gelernt hatten. Er hatte sich darüber aufgeregt, dass Angela mit seinem Vater geschlafen hatte.
    „Das stimmt gar nicht." Angela schluchzte. „Niemand liebt mich. Alle halten mich für eine Prostituierte, Max, Raoul und du auch."
    „Max ganz bestimmt nicht und ich auch nicht. Aber es war falsch, du hättest nicht mit Max schlafen dürfen, wenn du in Wahrheit einen anderen liebst. Doch jeder macht mal einen Fehler."
    „Liebst du mich denn noch?" fragte sie kläglich und blickte ihn unter ihren langen dunklen Wimpern an.
    „Ich liebe dich immer, Angie, das weißt du doch."
    Lucille gab es einen Stich ins Herz. Er liebte diese Frau, und er hatte sie Angie genannt, nicht Angela...
    „Ich dich auch, Valentino ", erwiderte die junge Frau liebevoll. „Du bist viel besser als dein Vater. Ich muss verrückt gewesen sein, mit ihm ins Bett zu gehen. Aber Raoul hatte mir gerade erklärt, es sei aus zwischen uns, und ich war zutiefst verletzt. Ich wollte ihn auch verletzen, nur deshalb habe ich mit Max geschla fen."
    Valentino löste sich etwas von ihr und sah sie verblüfft an. „Hat Max dich etwa nicht verführt?"
    „Nein, ich ihn. Ich weiß, manchmal mache ich schlimme Sachen. Kannst du mir verzeihen, Valentino? Du warst sehr zornig, als du uns zusammen im Bett überrascht hast."
    „Tu so etwas nie wieder."
    „Nein, das verspreche ich dir. Es war nicht die Schuld deines Vaters. Du brauchst nicht wütend auf ihn zu sein."
    Er verzog das Gesicht und erwiderte: „Dir zu widerstehen, wenn du jemanden verführen willst, ist wahrscheinlich für jeden Mann unmöglich."
    Jetzt reichte es Lucille. Mehr konnte sie nicht ertragen. So durfte kein Mann sie behandeln. Das würde sie nicht zulassen. Sie stand auf und ging nach vorn. Dieses Drama musste ein für alle Mal beendet werden. Unten an der Bühne blieb sie stehen. Sogleich hob Valentino den Kopf. Er warf ihr einen wie um Entschuldigung und Verständnis bittenden Blick zu. Doch das beeindruckte Lucille nicht. Sie war viel zu zornig und empört.
    „Ich muss nach Hause, Valentino", sagte sie kühl, „zu mir nach Hause, nicht zu dir."
    Angela hob auch den Kopf und wirkte ziemlich bestürzt. Wahrscheinlich war sie die ganze Zeit so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass ihr Lucilles Anwesenheit gar nicht aufgefallen war.
    „Wer ist diese Frau, Valentino?" fragte sie streng.
    „Meine liebe Angela, das ist eine Frau, die dem Mann, der sie liebt, nicht vertraut", antwortete er wehmütig.
    Lucille zog eine Augenbraue hoch. Wenn er denkt, er könnte mir einreden, er liebe diese junge Frau nur platonisch, dann hat er sich getäuscht, schoss es ihr durch den Kopf. Sie hatte ihn und seine liebe Angie beim Tangotanzen beobachtet, und das würde sie so rasch nicht vergessen.
    Angela blickte Valentino überrascht an. „Liebst du sie etwa?"
    „Ja, mehr als ich jemals für möglich gehalten hätte."
    Angela quietschte vor Vergnügen und küsste Valentino aufs ganze Gesicht.
    „Lass das", protestierte er und hielt ihre Hände fest. „Lucille versteht es ganz falsch. Sie glaubt sowieso, zwischen uns spiele sich etwas anderes ab."
    Angela wirbelte herum. „Glauben Sie wirklich, Valentino würde die
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