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Vor Nackedeis wird gewarnt

Vor Nackedeis wird gewarnt

Titel: Vor Nackedeis wird gewarnt
Autoren: Frank Charles
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Schiedsrichter. Tatsächlich bedrückte Jan eigentlich nur der Gedanke, ein Donkey Tomlinson könne sein Schwager werden. Nachdenklich hatte er sich dabei einen Lippenstiftfleck von der Backe abgewischt.
    Adele verstaute mit Donalds und Richards Hilfe den angeschlagenen Bernie in einem Taxi.
    Richard gab seiner griechischen Tänzerin einen brüderlichen Gutenachtkuß. Er seufzte.
    Rosalie meinte sanft: »Hat nicht geklappt, mein Schatz, was?«
    Richard zuckte die Achseln: »Sie war wütend. Und das läßt doch auf irgend etwas schließen, nicht wahr? Aber sie verbrachte den ganzen Abend mit Mr. Redfern, und niemand konnte sie von seiner Seite wegbewegen. Aber macht nichts, trotzdem vielen Dank.«
    »War mir ein Vergnügen«, sagte Rosalie und ging zu Bett. Richard fuhr mit einem Taxi zu Donalds Haus zurück. Sein
    Freund bot ihm an, ihn mitzunehmen, aber Susan saß strahlend neben Donald, und wenn Richard an diesem Abend eines nicht ertragen konnte, dann war es der Anblick eines glückstrahlenden Paars. Er nahm den beiden ihr Glück weiß Gott nicht übel, aber er wollte sich diesen Anblick einfach ersparen.
    Er saß im Taxi, und bittere, traurige Gedanken bewegten ihn.
    An einer Ecke der Hauptstraße von Dymstable überholte ein knallroter Jaguar das Taxi und ward nicht mehr gesehen. Colette saß neben Michael, ihren Kopf zärtlich an seine Schulter gelehnt.

    Michael Redfern schaltete das Licht in dem wunderschön eingerichteten Wohnraum seines Hauses an und drängte Colette auf einen Diwan zu.
    »Eine kleine Erfrischung?« fragte er.
    Colette nickte.
    Sie fühlte sich sehr geborgen und sicher. Sie hatte sich mit Erfolg den ganzen Abend lang an Michael geklammert, und er hatte gerne mitgemacht. Als der Ball sich dem Ende näherte, hatte er ihr angeboten, sie mitzunehmen. Er hatte geschickt vermieden, noch jemand anderen mitnehmen zu müssen. Das Lächeln in seinen Augen, der leichte Händedruck, während sie tanzten, das alles zeigte eindeutig, daß er angebissen hatte und daß dieser Abend der Abend sein würde.
    Sie fragte: »Wann gehst du zurück nach Ollywood?«
    »Sobald ich die Fernsehserie abgedreht habe«, sagte er. »Ich hoffe, schon im Januar wieder drüben zu sein.«
    »Wie ist es da... isch meine Ollywood?«
    Er überlegte, bevor er antwortete. Dann: »Sechs Vorstädte, die eine Stadtmitte suchen. Dort zu leben kann die Hölle sein. Dort zu arbeiten ist einfach herrlich. Trotz der Kunstkreise, die glauben, jeder französische Film sei eine große künstlerische Leistung, bleibe ich bei der Meinung, daß Hollywood Europa weit überlegen ist, wenn es um Fragen der Filmtechnik geht. Diese Leute führen Regie, filmen und ziehen ein Projekt durch in einer Art, die alle anderen wie Amateure erscheinen läßt. Wie die das schaffen, weiß ich nicht. Kürzlich verbrachte ich eine längere Zeit bei den Dreharbeiten zu einem Schinken mit dem Titel >Alexander der Große<. Ein historischer Monumentalfilm, in dem ich eine Rolle spiele. Zwei Monate lang tat ich Tag für Tag nichts weiter, als in einer schweren Rüstung dazustehen und kühn ein Schwert zu schwingen. Ich habe nie erfahren, ob ich ein Perser oder ein Grieche war.« Er nahm einen Schluck von seinem Drink und fuhr fort: »Nicht einmal Richard Burton wußte das so genau... dabei hatte er doch die Rolle des jungen Alexander!«
    Colette nahm ebenfalls einen kräftigen Schluck, der wie Feuer wirkte und ein angenehmes Gefühl in ihrem Magen auslöste.
    Michael fragte: »Würdest du mich bitte einen Augenblick entschuldigen, mein Liebling?« Seine Stimme wurde leise, als er zärtlich die beiden Worte »mein Liebling« aussprach. Colette zitterte vor Erwartung.
    Er verließ den Raum, und sie nippte an ihrem Drink und überlegte, was jetzt folgen würde. Der Diwan bot Platz für zwei und war der ideale Platz für den letzten Schritt. Wahrscheinlich würde er probieren, ein wenig weiter zu gehen, und sie dachte darüber nach, wie weit sie ihm entgegenkommen sollte.
    Er war zurück.
    Sie schaute ihn an und war ein wenig überrascht, zu entdecken, daß er den tadellosen Abendanzug gegen einen Schlafanzug vertauscht hatte.
    »Noch einen Drink, Baby?« fragte er.
    Sie winkte ab.
    »Also, jetzt...«, er schaute sie nachdenklich an, »das Schlafzimmer ist da drüben. Ich habe dir ein Nachthemd herausgelegt, für den Fall, daß du Wert auf solche störenden Einrichtungen legst.«
    »Wie bitte?« stammelte Colette.
    Langsam und deutlich wiederholte er: »Ich sagte, ich
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