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Von wegen Liebe (German Edition)

Von wegen Liebe (German Edition)

Titel: Von wegen Liebe (German Edition)
Autoren: Kody Keplinger
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gestylt«, neckte Casey mich. »Das Shirt hab ich dir vor neun Monaten geschenkt. Ist es das erste Mal, dass du es anhast?«
    »Äh … ja.«
    »Steht dir super«, sagte sie. »Scheint, als wäre ich heute Abend die DUFF . Na vielen Dank auch, B.« Sie zwinkerte mir zu und ich musste lächeln. Casey beanspruchte » DUFF « neuerdings für sich selbst und ließ es immer wieder in unsere Gespräche einfließen. Anfangs hatte ich es komisch gefunden. Das Wort war schließlich eine Beleidigung. Aber nach der Erkenntnis, die ich bei der Begegnung mit Vikki gewonnen hatte, fand ich es sogar irgendwie gut, wie Casey damit umging. Jetzt gehörte das Wort uns, und wir konnten selbst bestimmen, ob wir uns davon verletzen ließen oder nicht.
    »Es ist ein Scheißjob, ich weiß«, antwortete ich grinsend. »Aber irgendjemand muss ihn ja machen. Nächste Woche bin ich wieder die DUFF , versprochen.«
    Sie lachte.
    »Hast du einen Wonderbra an?«, fragte mich Jess, die während unserer Unterhaltung auf ihrem Handy herumgetippt hatte. »Deine Brüste sehen viel größer aus als sonst.«
    Einen Moment lang herrschte verlegenes Schweigen, und mich beschlich das Gefühl, dass ich bei meiner Mom sicherer aufgehoben gewesen wäre.
    Casey brach in schallendes Gelächter aus, als ich beschämt mein Gesicht in den Händen vergrub. Toby zeigte keinerlei Reaktion. Zum Glück. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich auf der Stelle am Sicherheitsgurt erhängt. Statt also grinsend einen Blick auf meinen Busen zu werfen, um zu sehen, ob Jess recht hatte, tat Toby so, als wäre das Thema Brüste noch nicht einmal erwähnt worden. Er ließ einfach den Motor an und fuhr aus unserer Einfahrt.
    Nicht vergessen: Jess umbringen, wenn keine Zeugen dabei sind.
    Aber irgendwie störte es mich auch, dass Toby so gar nicht darauf eingegangen war. Wesley hätte einen Witz gerissen. Er hätte mit hochgezogener Braue meinen Busen betrachtet und irgendeinen Spruch von sich gegeben. Er hätte mich zum Lachen gebracht. Er hätte es nicht einfach ignoriert wie Toby.
    Aber warum, zum Teufel, machte ich mir überhaupt Gedanken darüber?
    »Wisst ihr«, sagte Casey, als sie sich endlich von ihrem Lachanfall erholt hatte, »ich finde es total cool, dass ihr uns eingeladen habt, heute Abend mitzukommen.« Sie lächelte mich an, und ich wusste, dass sie froh war, nicht mehr aus meinem Leben ausgeschlossen zu sein. »Aber euch ist schon klar, dass ihr damit euer Date komplett ruiniert?«
    »Wieso?«, fragte Toby.
    »Weil wir eure Anstandsdamen sind!« Jess klatschte begeistert in die Hände.
    »Genau! Es ist unsere Aufgabe, jede Fummelei oder Knutscherei sofort zu unterbinden«, fügte Casey lachend hinzu. »Und Vorsicht! Wir nehmen unseren Job sehr ernst!«
    »Worauf ihr euch verlassen könnt.«
    Aber Toby und ich hatten keinen Grund, uns Sorgen zu machen. Sobald wir das Nest betreten hatten, stürmten die beiden mit wehenden Haaren auf die Tanzfläche und wackelten wie üblich mit dem Hintern.
    »Scheint, als würden nicht wir, sondern deine Freundinnen einen Aufpasser brauchen«, grinste Toby, als er mich in eine freie Sitzecke führte.
    »Dafür bin normalerweise ich zuständig«, sagte ich.
    »Meinst du, sie überleben es, wenn du dir mal einen Abend freinimmst?«
    »Wir werden sehen.«
    Lächelnd stupste er einen meiner Ohrringe an. »Die Band spielt erst in einer halben Stunde«, sagte er, dann schob er mir zärtlich die Hand in den Nacken. Es löste nicht das Geringste in mir aus. Wenn Wesley das getan hätte, wenn er seine Finger über meine Haut hätte gleiten lassen, wäre ich …
    »Soll ich uns was zu trinken holen, bevor es zu voll an der Bar wird?«
    »Gute Idee«, sagte ich und verscheuchte Wesley aus meinen Gedanken. »Ich nehme eine Che… ähm … Cola Light.«
    »Wird erledigt.« Er küsste mich auf die Wange, stand auf und ging an die Theke.
    Es wurde von Minute zu Minute voller im Nest . An den Abenden, an denen eine Band spielte, war hier immer die Hölle los. Ein paar Achtklässlerinnen setzten sich in die Sitzecke hinter mir und prahlten damit, dass sie so getan hätten, als würden sie schon auf die Highschool gehen, um reinzukommen. Zwei Zehntklässler, von denen jeder eine nicht wirklich geschickt versteckte Bierflasche unter dem Kapuzenshirt schmuggelte, schlängelten sich an mir vorbei, und für einen kurzen Moment erhaschte ich einen Blick auf die dunkelhaarige Neuntklässlerin, die Jess und ich vor ein paar Wochen bei dem Basketballspiel
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