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Von wegen Liebe (German Edition)

Von wegen Liebe (German Edition)

Titel: Von wegen Liebe (German Edition)
Autoren: Kody Keplinger
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war Joe, und der hatte gerade alle Hände voll damit zu tun, eine Horde durstiger Emos mit Getränken zu versorgen.
    Wesley ließ mich nicht eine Sekunde aus den Augen. Ja, das war ein bisschen nervig, aber ich wusste, dass ich enttäuscht gewesen wäre, vielleicht sogar verletzt, wenn er sich irgendwann weggedreht hätte. Tatsächlich ertappte ich mich dabei, wie ich in regelmäßigen Abständen kontrollierte, ob er noch zu mir rüberschaute.
    »Bianca?«
    Ich zuckte zusammen und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Toby. »Hmm?«
    »Alles okay?«, fragte er.
    Ich hatte mit dem kleinen B an meinem Halskettchen gespielt, ohne es zu bemerken. Sofort ließ ich die Hand sinken. »Alles bestens.«
    »Casey hat mich gewarnt, dass du wahrscheinlich lügst, wenn du das sagst«, sagte er.
    Stirnrunzelnd suchte ich die Tanzfläche nach meiner sogenannten besten Freundin ab. Ab sofort stand sie ganz oben auf meiner Todesliste.
    »Und ich glaube, sie hat recht«, seufzte Toby.
    »Was?«
    »Ich sehe doch, was los ist, Bianca.« Er schaute über die Schulter zu Wesley, bevor er sich mit einem knappen Nicken wieder mir zuwandte. »Er starrt dich an, seit wir hier sind.«
    »Wirklich?«
    »Ich kann ihn im Spiegel da drüben sehen. Und du starrst ihn an«, sagte Toby. »Übrigens nicht nur heute Abend. Ich habe mitbekommen, wie er dich in der Schule ansieht. Er mag dich wirklich, oder?«
    »Ich … keine Ahnung … kann schon sein …« Oh Gott, war das peinlich. Ich rührte wie besessen mit dem Strohhalm in meiner Cola und beobachtete die kleinen Strudel, die auf der Oberfläche entstanden. Ich konnte Toby nicht anschauen.
    »Ich weiß, dass es so ist«, sagte er. »Es ist ziemlich offensichtlich. Und so, wie du ihn anschaust, hab ich den Eindruck, dass du auch in ihn verliebt bist.«
    »Nein!« Ich ließ den Strohhalm los und sah Toby an. »Nein, nein, nein . Ich bin nicht in ihn verliebt, okay?«
    Toby lächelte kaum merklich. »Aber du empfindest etwas für ihn.«
    Er wirkte nicht verletzt, höchstens leicht amüsiert. Was es mir sehr viel einfacher machte, ehrlich zu sein. »Ich … ja.«
    »Dann geh zu ihm.«
    Ich verdrehte reflexartig die Augen, obwohl ich es eigentlich gar nicht wollte. Es war ein verfluchter Automatismus. »Herrgott, Toby«, sagte ich. »Das klingt wie ein Satz aus einem schlechten Film.«
    Toby zuckte die Achseln. »Kann schon sein, aber das ist mein voller Ernst, Bianca. Wenn du etwas für ihn empfindest, solltest du zu ihm gehen.«
    »Aber was ist mit …«
    »Mach dir um mich keine Sorgen«, sagte er. »Wenn du Wesley willst, dann solltest du jetzt bei ihm sein und nicht bei mir. Mit mir zusammen zu sein wird nichts an deinen Gefühlen für ihn ändern … ich spreche da aus Erfahrung. Mir geht es nämlich genau wie dir. Ich wollte es mir nur nicht eingestehen.«
    »Wie bitte?«
    Jetzt war Toby derjenige, der in sein Glas starrte und es nervös in den Händen drehte. »Ich bin noch nicht über Nina hinweg.«
    »Deine Exfreundin?«
    Er nickte. »Ich muss immer noch ständig an sie denken. Ich mag dich wirklich, und deswegen dachte ich, wenn ich mit dir zusammen bin, könnte ich sie vergessen. Und eine Weile hat es auch funktioniert, aber …«
    »Dann solltest du ihr das sagen«, antwortete ich. »Statt hier zu sitzen und ihr hinterherzutrauern, solltest du Nina anrufen und ihr sagen, dass du sie noch liebst. Am besten jetzt gleich.«
    Er sah mich wieder an. »Du bist nicht böse? Du fühlst dich nicht benutzt?«
    »Dann wäre ich eine ganz schöne Heuchlerin, schließlich habe ich dich auch irgendwie benutzt. Obwohl ich das nie vorhatte.« Ich stand auf und wartete, bis ich einen halbwegs sicheren Halt auf meinen Keilabsätzen hatte. »Und fürs Protokoll: Wenn Nina dich nicht zurücknimmt, ist sie eine Idiotin. Du bist so ziemlich der süßeste, netteste und anständigste Kerl, der mir je begegnet ist, und ich war jahrelang wahnsinnig in dich verliebt. So, jetzt weißt du’s. Glaub mir, es gibt nichts, was ich mir mehr wünschen würde, als dass du der Richtige für mich wärst.«
    »Danke«, sagte Toby. »Und wenn Wesley dir das Herz bricht, schwöre ich, ihn … Na ja, ich würde ja gern sagen, dass ich ihn dann windelweich prügle, aber wir wissen beide, dass ich nicht die physischen Voraussetzungen dafür mitbringe.« Er musterte stirnrunzelnd seine dünnen Arme. »Also würde ich ihm einen Brief schreiben und ihn verbal fertigmachen.«
    Ich beugte mich zu Toby hinunter und küsste ihn auf die
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