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Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Titel: Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)
Autoren: Christyne Butler
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ausmachen, und schon traf ihn etwas zwischen den Schulterblättern. Ein heftiger, greller Schmerz explodierte in seinem Rücken. Sekunden später krachte er mit dem Kopf voran gegen die Wand des Trailers.

2. KAPITEL
    Maggie machte sich allein auf den Heimweg, nachdem sie Willie nirgendwo entdecken konnte. Der angekündigte Sturm war nicht ausgebrochen, sodass es noch immer bedrückend schwül war und die Luft unangenehm schwer und stickig. Eigentlich wartete noch eine Menge Papierkram auf ihrem Schreibtisch, doch viel lieber hätte sie jetzt ein ausgiebiges Bad in dem großen, kühlen Teich hinter ihrem Haus genommen.
    Schon stahl sich das Bild eines bestimmten Cowboys in ihre Vorstellung. Ihr Held, der nun ihretwegen in Schwierigkeiten steckte. Doch dieses Mal ließ sie es geschehen, ließ die Bilder aufkommen wie süße Versprechen, die ohnehin niemals eingelöst würden. Sie gab sich für einen Moment der Illusion hin und lächelte im Schutz der Dunkelheit.
    Na gut, gestand sie sich. Vielleicht hat Racy ja recht. Vielleicht ist es schon zu lange her, dass ich …
    Ein schrilles Wiehern zerriss die Stille und ließ Maggies Gedanken jäh enden. Sie blieb stehen und lauschte in die Nacht. Ihr Herz raste.
    Als das Pferd ein zweites Mal aufschrie, konnte Maggie deutlich die Todesangst aus dem schrecklichen Laut hören. Sie starrte an den langen Reihen der Wagen entlang ins Dunkel. Der Tumult schien vom entfernten Ende des Parkplatzes auszugehen.
    Ohne nachzudenken rannte sie darauf zu.
    Zuerst sah sie den Hengst. Es war ein schönes, starkes Tier mit honigfarbenem Fell, doch er schwitzte und seine Augen waren vor Panik weit aufgerissen. Er war an einem Pferdehänger festgebunden und versuchte verzweifelt, sich loszureißen. Sie streckte die Hand aus, um ihn zu beruhigen, hielt jedoch inne, als sie die drei Männer bemerkte. Nur wenige Meter von dem alten Pferdehänger entfernt rangen sie miteinander und schienen in einen erbitterten Kampf verwickelt.
    Allerdings war es ein ungleicher Kampf. Maggie erkannte sofort, dass die beiden groben Kerle auf den dritten Mann einschlugen. Einer traktierte ihn mit Schlägen und Tritten, der andere hielt seine Arme fest. Trotzdem wehrte sich das Opfer mit aller Kraft und trat nach seinen Gegnern.
    Einer der Angreifer wich dem Tritt aus und schlug zu. Seine Faust traf den Mann schwer ins Gesicht und ließ ihn zu Boden sinken.
    Maggie schrie auf. „Hört auf! Lasst ihn in Ruhe!“
    Schwer atmend fuhren die beiden Widerlinge herum und sahen sie an. Ihre Gesichter wurden von Cowboyhüten verdeckt. Endlich ließen sie den Mann los und verschwanden in der Dunkelheit. Der Mann am Boden krümmte sich vor Schmerz.
    Maggie eilte zu ihm. Er lag mit dem Gesicht zur schmutzigen Erde gewandt und keuchte leise. „Geht es Ihnen gut?“
    Bei dem Versuch, sich aufzustützen, stöhnte er auf. Er wollte sich aufrichten, doch ein Zittern lief durch seinen athletischen Körper. Unter dem Hemd zeichnete sich das Spiel seiner Muskeln ab. Maggie konnte den Blick nicht abwenden.
    „Entschuldigung, das war eine dumme Frage. Natürlich geht es Ihnen nicht gut.“ Ihre Finger verharrten zwischen seinen Schulterblättern, nur wenige Zentimeter von seinem dunklen Haar entfernt.
    „Nicht bewegen. Ich hole Hilfe.“
    „Nein.“ Sein Ton war fest.
    Maggie ließ sich auf die Knie sinken. Sie umschlang seinen Arm, um ihn zu stützen, doch ihre schmale Hand wirkte fast verloren auf dem muskulösen Bizeps. Sie konnte die Hitze spüren, die in kleinen Wellen von seinem Körper ausging. Trotz der schwülen Nachtluft war sie nicht unangenehm. Im Gegenteil.
    „Sie sind verletzt. Bitte, lassen Sie mich Hilfe …“
    „Nein.“ Diesmal duldete seine Stimme keinen Widerspruch. „Hilfe ist das Letzte, was ich brauche.“
    Da erkannte sie ihn. Siedend heiß flammte die Erinnerung an seine Hände auf, an seine Arme um ihre Taille.
    Der Cowboy drehte sich schwer atmend auf den Rücken. Kleine Staubwolken stoben um seinen Kopf, das dunkle Haar fiel in seine Stirn. Fluchend und keuchend wandte er das Gesicht ab und wischte sich über die Lippen. Eine dünne Blutspur rann aus seinem Mundwinkel.
    Maggie nahm ein Tuch aus ihrer Tasche und fuhr damit vorsichtig über sein Gesicht. Ihre Finger berührten seine Wangen und den dunklen, kratzigen Dreitagebart. Es erinnerte sie an das Gefühl von dem trockenen, duftenden Heu zu Hause in Crescent Moon. „Wollten die beiden Ihnen etwas stehlen?“
    „Nein, das war nicht der Grund.
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