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Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Titel: Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)
Autoren: Christyne Butler
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Ich habe heute eine gute Tat vollbracht und hab dafür lediglich Prügel eingesteckt.“ Er stützte sich auf den Ellenbogen und schüttelte wütend den Kopf. „Ist mal wieder typisch. Ich versuche, das Richtige zu tun, aber dann …“
    Seine Stimme verstummte, als er sich aufrichtete und ihr zum ersten Mal ins Gesicht sah. Sein rechtes Auge war bereits zugeschwollen, das linke weitete sich vor Verblüffung.
    Seine Finger schlossen sich mit einem harten Griff um ihr Handgelenk. „Sie?!“
    Maggie schlug das Herz bis zum Hals.
    Plötzlich schienen seine Finger ihre Haut zu versengen, und sie entwand sich seinem eisernen Griff. Stattdessen packte er ihr Taschentuch und presste es an seinen Mund, der einen verkniffenen Zug angenommen hatte. Sein Hemd war zerrissen und mit Schmutz und Blut beschmiert. Es gab den Blick auf seinen flachen Bauch frei, auf ebenmäßige Haut, an der nun ebenfalls rostrote Flecken klebten. Der schwarze Stetson lag etwas abseits auf dem Boden und wirkte ein wenig verloren.
    „Oh mein Gott, das war doch nicht etwa …“ Mit einem Mal wurde ihr bewusst, worum es hier wirklich ging. Im Handgemenge hatte sie die beiden Schläger zuvor nicht erkannt, aber jetzt wusste sie, wer sich auf den fremden Cowboy gestürzt hatte: Greeleys Handlanger.
    „Die beiden haben Sie meinetwegen angegriffen.“
    Der Cowboy richtete sich schwankend auf und schüttelte energisch den Kopf, als wollte er Klarheit in seine Gedanken bringen. „Unsinn.“ Seine Stimme war heiser. „Wo ist mein Hut?“
    Maggie erhob sich, griff nach dem Stetson und reichte ihn dem Mann. Er wankte noch immer, sodass sie schützend in seiner Nähe blieb. Ungerührt band der Cowboy den Hengst los und führte ihn in den Hänger. Mit einer geübten Bewegung setzte er den Hut auf und zog eine Grimasse.
    „Am Ende der Straße ist eine Arztpraxis, da müsste es einen Notdienst geben. Sie müssen sich wenigstens untersuchen lassen.“
    „Ich muss überhaupt nichts …“ Er geriet wieder ins Schwanken. Dann griff er nach einer Flasche, nahm einen Schluck und verzog schmerzhaft das Gesicht. Hustend spuckte er blutiges Wasser auf den Asphalt. Schließlich ging er um sie herum zum Führerhaus des Wagens.
    Sie folgte ihm. „Ich denke nicht, dass Sie fahren sollten. Sie könnten ohnmächtig werden und sich und ihr Pferd umbringen. Oder jemand anderen.“
    Er griff nach der Tür. Fluchend musste er ein paar Mal daran ziehen und rütteln, bis sie schließlich nachgab und sich öffnen ließ. Sichtlich erschöpft zog er sich in den Wagen. „Hab mich schon oft genug geprügelt … bin gar nicht so schwer verletzt … werd sowieso nicht weit fahren … irgendwo schlafen“, murmelte er müde.
    Maggie hielt die Tür fest, bevor er sie zuziehen konnte. Seine Hände fielen in seinen Schoß, dann sank er kraftlos in den Sitz zurück.
    „Sind Sie … Hallo?“
    Schweigen.
    Maggie zögerte. Dann nahm sie ihm den Hut ab, um sein Gesicht besser betrachten zu können. Vorsichtig balancierte sie auf dem Trittbrett. Um nicht in seinem Schoß zu landen, stützte sie sich auf seinen Oberschenkel. Sie konnte die festen Muskeln unter dem weichen Jeansstoff spüren.
    Er hielt noch immer ihr blassblaues Taschentuch umklammert. In seiner großen, sonnengebräunten Hand und der schwieligen Haut wirkte das Tuch mit dem zarten Spitzenbesatz seltsam fehl am Platz. Er atmete schwer. Seine Augen waren noch immer geschlossen.
    „Ich gehe Hilfe holen.“ Sie lehnte sich zurück. „Bin gleich zurück.“
    „Nicht.“
    Sie erschrak, als er nach ihrer Hand griff. Seine starken Finger wanden sich um ihre und hielten sie fest. „Ich … schaff das schon. Bitte, gehen Sie nicht …“
    Die tiefe Verzweiflung in seiner Stimme versetzte ihr einen Stich ins Herz. Warum wehrte er sich so heftig dagegen, Hilfe anzunehmen?
    „Mädchen, was um Himmels willen treibst du denn da?“
    Maggie fuhr zusammen und entwand ihre Hand dem Griff des Cowboys. Sie drehte sich auf dem Trittbrett herum und sah direkt in die wachen, blauen Augen eines alten Mannes. Weißes Haar umrahmte sein Gesicht unter einem abgewetzten Hut.
    „Willie!“
    Der Alte sah sie scharf an, dann versuchte er einen Blick auf den Mann hinter dem Steuer zu werfen. Eines scheinbar betrunkenen Mannes. „Ein Cowboy, hm? Und du weißt, was du da tust, Mädchen?“
    Maggie stieg vom Führerhaus. „Es hat eine Prügelei gegeben. Ich hab versucht, ihn zu überreden, Hilfe zu holen, aber er weigert sich standhaft.“
    „Aha.
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