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Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)

Titel: Von nun an gemeinsam (Bianca) (German Edition)
Autoren: Christyne Butler
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war es Landon, als würde sich eine kalte Faust um sein Herz schließen. Der Hengst tänzelte nervös im Schatten der Bäume und atmete schwer. Er war verschwitzt und zerzaust, und Landon erkannte ein dunkles Rinnsal, das unter dem Sattel hervorquoll und über die Flanken des Tieres floss. Blut.
    „Willie!“ Landon schrie so laut er konnte. „Grandma!“ Er rannte zurück zum Haus. Immerhin war Black Jack von selbst über den Zaun gesprungen und schien dort bleiben zu wollen, wo er sich beschützt und sicher fühlte.
    Willie kam aus dem Stall, während Grandma auf der Veranda erschien. Beide wirkten bestürzt.
    „Ruft den Sheriff und den Tierarzt“, rief Landon ihnen zu. „Black Jack ist ohne Maggie zurückgekommen. Ich werde sie suchen!“
    „Ich komme mit dir …“
    „Nein, Willie. Bitte kümmere dich um Black Jack. Er bedeutet alles für Maggie, und er ist verletzt. Ich werde sie schon finden.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, stürzte Landon zurück und holte seinen Hengst aus dem Hänger. Er war froh, dass G.W. noch Halfter und Führstrick angelegt waren, sodass er besseren Halt hatte. Nur wenige Sekunden später jagten sie in die Richtung davon, aus der Black Jack gekommen war.
    Wo war sie? Zur Crescent Moon Ranch zählte eine Fläche von über achttausend Hektar. Sie konnte überall sein. Landon trieb G.W. an. Immer wieder ließ er den Blick zwischen Boden und Horizont hin und her gleiten in der Hoffnung, Black Jacks Spur folgen zu können. Er betete, dass Maggie ihm entgegenkommen würde – stocksauer und zerzaust und unverletzt.
    Doch nichts war zu sehen.
    Langsam näherte er sich den ersten Gebirgsausläufern. In nordwestlicher Richtung ging das Gelände, das zu Crescent Moon gehörte, in die Laramie Berge über. Landon erinnerte sich, was Willie ihm über dieses Gebiet erzählt hatte. Dort gab es Kiefernwälder und tiefe Felsschluchten. Willie hatte erwähnt, dass Maggie als Kind oft in dem dichten Wald am Fuße der Berge Zuflucht gesucht hatte, wenn ihr Vater sie wieder einmal enttäuscht hatte.
    War sie jetzt wieder dorthin gegangen?
    G.W. wurde langsamer, als sie in den Wald kamen und die dürren, niedrigen Büsche den aufragenden Goldkiefern wichen. Hier war es still und angenehm kühl. Landon sah auf die Uhr. Es waren bereits zwanzig Minuten vergangen, seit er die Ranch verlassen hatte. Und bis der Sheriff schließlich eintraf, würden weitere dreißig Minuten vergehen.
    Er griff in seine Tasche. Verdammt! Das Mobiltelefon befand sich in seinem Rucksack. Landon hatte sich selten so hilflos gefühlt. Wie sollte er Maggie finden?
    Vorsichtig lenkte er den Hengst durch den Wald auf einen unbefestigten Pfad, der sich steil in die Höhe wand. Unwillig ging G.W. weiter. Der Pfad schlängelte sich über die ersten Ausläufer der Berge. Kiefernnadeln und Gestrüpp dämpften den Hufschlag des Hengstes und machten es unmöglich, zu erkennen, ob jemand hier entlang gekommen war.
    Nach einigen Minuten spürte Landon eine Veränderung. Die Luft war klar und frisch, und der kalte Luftzug, der ihn von der Seite erfasste, ließ ihn überrascht innehalten. Zu seiner Rechten, über das dichte Wacholdergestrüpp hinweg, bemerkte er die Schlucht. Er trieb G.W. weiter an, bis sich die Büsche lichteten und den Blick auf gezackte Felsen freigaben, die steil in die Tiefe abfielen.
    Dann sah er es. An einer spitzen Felsnase hing ein Cowboyhut aus Stroh.
    „Maggie!“ Er sprang von G.W.s Rücken, näherte sich der Schlucht und spähte vorsichtig über den steilen Abhang hinunter. Sein Herz stand für einen Moment still, als er Maggie nur wenige Meter unter sich auf einem Felsvorsprung liegen sah.
    „Maggie! Maggie? Kannst du mich hören?“
    Sie rührte sich nicht. Hastig sah er sich um. Es gab nichts, woran er sich festhalten konnte, und G.W.s Führstrick war zu kurz, um sich daran in die Schlucht hinabgleiten zu lassen. Also schob er sich vorsichtig über den Abhang und hoffte, in den Felsen genug Halt zu finden.
    „Maggie, hör zu, alles wird gut. Ich komme zu dir.“ Behutsam hangelte er sich den Abhang hinunter, um keine Steine zu lösen. Schließlich erreichte er den Felsvorsprung und kauerte sich neben sie. „Bitte, Baby, wach auf.“
    Landon strich das Haar aus ihrem Gesicht und schob sachte die Hände unter ihren Kopf.
    Oh mein Gott!
    Seine Finger griffen in Maggies blutverklebtes Haar und ertasteten eine Wunde am Hinterkopf. Verzweifelt sah Landon auf, doch von hier aus konnte er den Hengst nicht mehr
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